Kapitel 23

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Sie ließen das Thema von Kylas Vergangenheit für heute ruhen und redeten mehr über die Jungs. Kyla wollte alles über sie wissen, sie hörte aufmerksam zu.

Später schlief Kyla dann halb auf Niall liegend ein. Sie träumte von einer besseren Welt. Das hatte sie lange nicht mehr getan. In letzter Zeit waren ihre Träume voll von Angst und Verzweiflung, immer starben die Menschen, die ihr etwas bedeuteten, und sie wachte am nächsten Morgen schweißgebadet und zitternd auf. Heute schlief sie zum ersten Mal wieder ruhig.

Jedenfalls bis ihr Handywecker klingelte. Sie setzte sich müde auf und bemerkte, dass die anderen um sie herum noch schliefen. Entweder schliefen sie zu fest, um den Wecker gehört zu haben oder Kyla hatte einen sehr leichten Schlaf.

Sie stand auf und setzte sich in die Küche, um ein Glas Wasser zu trinken. Sie dachte an den bevorstehenden Besuch. Ihr wurde kalt.

Sie stand in der Tür zur Küche und sah auf die Sofas, auf denen die fünf Jungs lagen. Niall, der vorher einen Arm sanft um sie gelegt hatte, hatte sie nun durch ein Kissen ersetzt, was Kyla zum Grinsen brachte.

Sie schaute auf die Uhr und merkte, dass sie gehen musste, wenn sie nicht zu spät kommen wollte, denn das konnte sie sich nicht erlauben. Sie schrieb einen kleinen Zettel.

'Guten Morgen :) Wollte euch nicht wecken, musste aber los. Für heute bin ich nicht mehr zu sprechen, ich melde mich morgen. Danke für alles! Und viel Spaß bei eurem Konzert heute. K'

Sie legte ihn auf den kleinen Tisch vor den Sofas, schnappte sich ihre Sachen und verschwand aus dem Haus. Als sie im Auto saß, ließ sie ihr Gesicht versteinern, baute schnell die kalte Mauer um ihr Herz wieder auf, um sich zu schützen.

Sie hielt vor einem großen Haus, von dem sie wusste, dass Marc hier wohnte. Sie atmete tief durch, dann klingelte sie. Sie schaute in die Kamera, die dem Bewohner zeigte, wer dort vor der Tür stand. Die Tür summte und Kyla drückte sie auf.

„Wohnzimmer.", rief eine Stimme, von der sie wusste, dass sie zu Marc gehörte. Sie betrat den Raum, in dem schon ein Mann auf sie wartete. Er stand auf und lächelte sie an. Freundlich, was Kyla irritierte.

Er war einen Kopf größer als sie, hatte blonde kurze Haare und dunkle Augen. Er hatte breite Schultern, seine Muskeln wurden durch entsprechende Kleidung betont.

„Hey Kyla, ich habe schon auf dich gewartet.", sagte er, aber er klang nicht anzüglich oder irgendwie seltsam. Kyla setzte sich auf das Sofa, nachdem Marc sie mit einer Geste dazu aufgefordert hatte.

„Du fragst dich bestimmt, was ich vorhabe. Nun ja, ich mache es kurz. Ich werde dich nicht verletzen."

Kyla klappte der Mundauf. Sie konnte es nicht glauben. „Das ist ein Scherz. Du verarschst mich.", meinte sie ungläubig.

„Nein, ich meine es ernst. Ich habe jemanden getroffen, für den ich mein jetziges Leben aufgeben möchte, um mit ihr neu zu starten.", erklärte Marc, wobei er leicht errötete.

„Wow! Das ist wunderbar. Ich freue mich für dich, wirklich! Wer ist es denn?", fragte sie neugierig nach.

„Sie arbeitet im Café drei Straßen weiter, kennst du das?", fragte er nach und Kyla nickte. Sie war dort manchmal, wenn sie keine Lust hatte, mit ihrem Vater zu frühstücken.

„Lass mich raten: Es ist die rothaarige Kellnerin mit den Sommersprossen.", versuchte Kyla und Marc nickte schüchtern. So hatte sie ihn noch nie gesehen, diese Frau musste ihn ziemlich aus der Bahn geworfen haben.

„Ich hatte mich schon vor deinem letzten Besuch mit ihr getroffen, sie hat mir die Augen geöffnet, da kam mir deine Platzwunde gerade recht, dann hatte ich eine Ausrede, die nicht zu auffällig war. Aber jetzt brauche ich deine Hilfe.", eröffnete er ihr, was Kyla überraschte. „Und was soll ich machen?", erkundigte sie sich vorsichtig.

„Ich weiß, dass du Probleme mit deinem Vater hast. Die werde ich auch bekommen, wenn ich aufhöre. Aber das, was dein Vater tut, ist falsch. Es ist widerwärtig und abscheulich, das habe ich erkannt. Ich habe lange genug gebraucht, um das zu begreifen, aber jetzt habe ich es endlich. Ich möchte deinen Vater ins Gefängnis bringen.", ließ er seinen Wunsch heraus.

Kyla saß dort stocksteif. Er wollte ihren Vater ins Gefängnis bringen. Das wollte sie doch auch. Sie fing prompt an zu grinsen. „Du bist nicht der einzige, der das will."

Mit seiner Hilfe konnte sie es schaffen. Marc war gut, er war auch ein enger Vertrauter ihres Vaters. Sie konnten ihn gemeinsam in die Falle locken.

„Echt jetzt?" Auch Marc war überrascht. Kyla atmete tief durch und erklärte ihm dann alles. Wie sie ihren Vater schon seit Jahren austrickste, dass sie einen Bruder bei der Polizei hatte und dass sie ebenfalls plante, ihren Vater hinter Gitter zu bringen, weil auch sie jemanden gefunden hatte, für den es sich lohnte.

Und dann fingen sie an zu planen. Kyla und Marc waren mit Feuereifer daran, einen Plan zu entwickeln, der sie endlich befreien würde. Seit langer Zeit war Kyla nicht mehr so erleichtert und hoffnungsvoll gewesen wie in diesem Moment. Denn, sie wusste, für Niall lohnte es sich.

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Plottwist! Marc ist ja doch ganz nett... :)

Ich habe gerade eine neue Story angefangen, die so richtig ins Rollen kommen wird, wenn ich mit 'Holidays' fertig bin. (Nächste Woche also) Schaut rein, wenn ihr Lust habt :)

(Sie heißt 'Learn to Love' und ist bis jetzt mein persönlicher Favorit von dem, was ich hier auf Wattpad hochlade^^)

Secrets [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt