Kapitel 27

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Nialls Handy meldete sich. 'Ich bin nach dem Konzert in eurer Umkleide.'

Keiner von ihnen wunderte sich wirklich über diese Nachricht, keiner fragte, wie sie da hinein kommen wollte, sie trauten ihr fast alles zu. Niall antwortete ihr kurz, bevor die Jungs auch schon wieder weg mussten, sie mussten noch in die Maske, vor allem Niall, der einiges zu verdecken hatte, noch von der Nacht. Davon abgesehen hatte er jetzt vor Verzweiflung rote Augen.

Aber da kam schon die nächste Nachricht. 'Ich schaue euch gleich zu. Es geht mir gut, mach dir keine Sorgen, nicht mehr. Hab Spaß auf der Bühne, es würde mich sehr glücklich machen, das zu sehen.' Niall hielt sich an dieser Nachricht fest wie an einem rettenden Seil.

„Naja, jetzt passiert ihr nichts mehr, da hat sie Recht. Wir reden später mit ihr, für jetzt ist alles in Ordnung.", munterte Harry ihn auf. Sie fanden sich zu einer Gruppenumarmung zusammen, bevor sie sich für das Konzert bereitmachten.

Nialls Laune hob sich, sodass er zusammen mit den anderen fröhlich über die Bühne springen konnte. Er suchte natürlich nach Kyla in der Menge, aber gab es irgendwann auf, da er sich dachte, dass sie sich bestimmt nicht mitten unter die Menschen mischte, wenn sie doch eine gesuchte Kriminelle war. Und um die Decke zu untersuchen, waren dort zu viele Lichter und Scheinwerfer, die ihn blendeten. Also konzentrierte er sich darauf, ihren Wunsch zu erfüllen und hatte seinen Spaß. Er dachte an sie, sobald er sang, er hoffte, dass sie ihm wirklich zuhörte. Als sie ihr Konzert beendet hatten, konnte er es kaum erwarten, in die Umkleide zu kommen. Liam verabschiedete sich vom Publikum, dann waren sie runter von der Bühne.

Niall war ganz hibbelig, er lief sofort los, die anderen vier folgten ihm schnell. Dann verschwanden sie rasch in ihrer Umkleide, wo tatsächlich schon Kyla neben einem Spiegel lehnte.

Zayn schloss schnell die Tür, Niall lief sofort auf Kyla zu. „Was ist passiert?", fragte er besorgt,

Kyla wich einen Schritt zurück. Sie hatte drei rote Striemen auf ihrer linken Wange. An ihrer Stirn prangte eine rote Wunde auf der einen Seite, auf der anderen war ein großer blauer Fleck. An ihrer rechten Wange, neben dem Kinn hatte sie zwei kleine Schnitte. Ihr Auge war etwas angeschwollen und lila gefärbt, ihre Lippe aufgeplatzt. Sie mied den Blick in seine Augen, sie traute sich nicht. „Tut mir leid, dass ich dir nicht geschrieben habe...", flüsterte sie leise.

Niall klappte der Mund auf. „Bist du wahnsinnig? Oh Gott, Kyla, was ist passiert? Bitte..." Diesmal wich sie nicht zurück, sondern brach in seinen Armen zusammen. Niall fing sie auf, bekam etwas Blut, gemischt mit Tränen auf sein Shirt, was ihn nicht weniger interessieren könnte. Er hob sie sanft an, um sie auf eines der kleinen Sofas zu legen, die sich in ihrer Umkleide befanden.

„Morgen geht's los.", hauchte sie leise.

„Was? Womit?", fragte Liam nach. Niall kniete neben ihr und hielt ihre Hand.

„Marcs und mein Plan. Alles mit der Polizei abgesprochen. Ich kann nicht mehr." Sie schloss ihre Augen.

„Tut mir leid, dass ich hier einfach auftauche.", meinte sie nach einer kurzen angespannten Stille. „Aber ich musste euch sehen.", setzte sie noch leise hinzu. Die Jungs wussten, wie schwer es für sie war, solche Dinge zu sagen, weshalb keiner einen Kommentar machte, alle lächelten sie glücklich an, was sie schwach erwiderte.

„Was wird jetzt passieren?", fragte Harry dann schließlich.

Kyla setzte sich mit Nialls Hilfe auf, um besser mit ihnen reden zu können. „Mein Vater vertraut mir gerade zu hundert Prozent. Das tut er immer nach solchen Aktionen." Sie deutete auf ihr Gesicht. „Es ist nicht schwierig, wir locken ihn zu einem Kunden, der mit ihm reden will. Meist ist er sehr wütend darüber, weil es bedeutet, dass sie nicht einverstanden sind mit dem, was er tut. Dann nimmt er mich mit, weil ich ja dann für diese Leute zuständig bin, wenn ihr wisst, was ich meine." Einstimmiges, etwas bedrücktes Nicken der Jungs.

„Naja, dann ist dort schon die Polizei, er wird es nicht vermuten, da dieser Kunde ja selber nicht gefasst werden will. Solche Leute sind leider immer sehr vorsichtig. Er hat seine Leute dabei und es wird einen Kampf geben, aber ich werde diesmal nicht auf seiner Seite sein, was ihn zum Verlierer machen wird. Marc wird mir auch helfen, er wird dafür sorgen, dass ich von meinem Vater getrennt werde, damit mir nichts passieren kann."

„Und wer ist dieser Kunde?", fragte Louis nach.

„Einer, den die Polizei schon länger im Auge hat. Ich hatte schon mal nach ihm gesucht und alle Informationen weitergegeben, auch Marc kannte ihn schon, was sehr praktisch war. Er weiß nichts davon, es wird auch ihn überraschen, dann wirkt es auch echter.", erklärte sie alles.

„Wird dein Vater dann eingesperrt?", fragte Liam und Kyla nickte. „Es ist sogar so, dass er sofort eingesperrt werden kann, es gibt genügend Beweise, aber es wird ein Prozess geführt werden, bei dem ich aussagen werde, der ist auch dazu da, mich freizusprechen. Zeugen werden benachrichtigt und eingeflogen und dann..."

„Dann bist du frei."

Secrets [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt