Als Niall am nächsten Morgen seine Augen öffnete, stöhnte er erstmal schmerzvoll auf. Etwas unsanft schob er Zayn von sich, der seinen Ellenbogen in seine Seite gebohrt hatte. Stück für Stück kämpfte er sich frei, bis er vor dem Sofa stand. Die Sonne ging gerade auf.
Als er hinter sich sah, schrak er zusammen. Dort saß Kyla auf einem Stuhl und beobachtete ihn. Niall rieb sich über die Augen, wollte sichergehen, dass er nicht träumte.
Kyla stand auf und öffnete ihr Arme weit. Sofort stürmte Niall zu ihr und schlang seine Arme um sie, hob sie etwas hoch und wirbelte sie herum. „Du bist wirklich zurückgekommen.", flüsterte er, ein Stein fiel ihm vom Herzen.
„Ja.", erwiderte sie nur und drückte sich enger an ihn. „Komm, wir lassen sie noch etwas schlafen.", meinte sie nach einem Blick zu den anderen und nahm seine Hand. Sie zog ihn um die Ecke in die Küche, wo sie ihn auf einen Stuhl drückte und sich auf seinen Schoß setzte.
„Hast du gut geschlafen?", fragte sie mit einem kleinen Grinsen und fuhr seinen Rücken entlang, der ihm tatsächlich etwas wehtat.
Er verzog kurz das Gesicht. „Besser als erwartet...", gab er zu.
„Dann hat dich das Medaillon beschäftigt, stimmt's?"
Er nickte und schloss genießerisch seine Augen, als sie sanft seinen Nacken kraulte und durch seine Haare fuhr. Sie lächelte. „Wenn ich bei dir bin, fühle ich mich so, wie ich auf dem Foto aussehe. Frei und glücklich.", gestand sie ihm und lief rot an.
Er lächelte liebevoll. „Ich liebe dich, Kyla. Deine Anwesenheit macht mich zum glücklichsten Menschen der Welt."
Das Rot auf ihren Wangen verdunkelte sich noch etwas, aber sie sah hoch in sein Gesicht. Sie lächelte und küsste ihn dann sanft. Er erwiderte sofort und legte seine Arme um sie, damit sie nicht hinunterrutschen konnte. Sie löste sie viel zu schnell wieder von ihm, um ihre Stirn gegen seine zu legen.
„Wo warst du gestern überall?", fragte er, wobei sein Atem ihr Gesicht streifte.
„Auf dem Friedhof, lange. Am See und dann bin ich einfach gelaufen. Ich musste mit maps wieder zurückfinden.", erzählte sie lachend, er stieg mit ein. „Erklärst du uns, was in dem Medaillon ist?", fragte er und sie nickte. „Hab ich doch versprochen. Das ist aber auch das letzte Geheimnis, das ich habe, ich verspreche es. Wenn ihr das auch wisst, kann ich endlich mit allem abschließen. Nach dem Prozess..." Sie stockte.
Niall wollte sie ablenken und ihr einen Kuss auf die Wange geben, aber sie drehte ihren Kopf so, dass seine Lippen auf ihren landeten. Überrascht erwiderte er ihre leidenschaftlichen Bewegungen. Er überließ ihr die Kontrolle, als ihre Zunge seine berührte.
Wie lange hatte er sich das hier gewünscht? Seit Monaten träumte er davon, sie in seinen Armen zu halten und zu küssen. Sein Körper stand unter Strom, sie ließ alles in ihm kribbeln. Sein Herzschlag ging schnell und in seinem Magen flatterte es.
Ein Räuspern brachte sie schließlich auseinander. Liam und Zayn waren aufgewacht und lehnten nun mit ihren Armen auf der halbhohe Wand zwischen Wohnzimmer und Küche. Kyla grinste sie an und umarmte sie dann.
Sie gingen alle zurück ins Wohnzimmer, wo sich auch die anderen langsam aufsetzten und räkelten. „Wollen wir nach Ben sehen?", fragte Liam nach, aber Kyla schüttelte den Kopf. „Er wird von selber aufwachen und herkommen. Aber solange kann ich euch ja was erklären, Ben weiß das eh schon." Sie nahm das Medaillon in die Hand, das auf dem Tisch lag und strich nachdenklich darüber. Die Sachen, die darin gewesen waren, lagen daneben.
Sofort waren alle gespannt, Kyla lächelte sogar leicht, als sie die Sachen berührte. „Dieses Medaillon ist etwas sehr Positives, deshalb ist mir der Inhalt auch sehr wichtig." Sie nahm den Zettel mit der Aufschrift 'Morgen, versprochen x' hoch und legte ihn in ihre Handfläche.
„Ihr kennt den nicht, der das hier geschrieben hat, er heißt Toby. Er war mein Sandkastenfreund, obwohl mein Vater nie viel von ihm gehalten hat. Meine Mutter war aber für unsere Freundschaft. Aber aus der Freundschaft ist mehr geworden." Sie warf einen kurzen Blick zu Niall, der sie nur aufmerksam ansah, und lächelte erleichtert, da er nicht sauer zu sein schien.
„Wir kamen zusammen, aber das dauerte nur drei Wochen. Wir hatten eigentlich beschlossen, es meinem Vater beizubringen, das hier war das Versprechen, dass wir es am nächsten Tag sagen wollten. Aber mein Vater war schneller, er hat mir an dem Tag den Auftrag gegeben, Toby zu töten. Das habe ich natürlich nicht getan, aber er musste weg. Ich habe ihn gerettet und aus dem Land gebracht, aber wir haben uns getrennt. Ich erhalte manchmal Informationen über meine Schützlinge, von Toby weiß ich, dass er in Kalifornien lebt und ineinem Monat heiraten will.", erzählte sie mit einem leichten Lächeln im Gesicht.
„Wow, das ist wundervoll.", hauchte Blair und Kyla grinste sie an. „Es ist immer faszinierend, zu erfahren, wie es ihnen allen heute geht. Einer ist verheiratet mit zwei Kindern, andere haben hohe Posten in Firmen und so. Es ist schön zu wissen, dass ich diesen Menschen ein neues Leben ermöglicht habe." Bei den Erinnerungen schmunzelte sie und sie fühlte, dass sie glücklich mit dem war, was sie bis hierher getan hatte. Es hatte sie hergeführt, zu den anderen.
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Puh, Kyla ist doch wiedergekommen :) Ist sie nicht niedlich mit Niall?
P.s. Die Geschichte nähert sich ihrem Ende... Viel ist nicht mehr übrig...
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Secrets [One Direction]
FanfictionMitten in der Nacht in London treffen Welten aufeinander, die einfach nicht zusammenpassen. Oder doch? Was passiert, wenn auf einmal Geheimnisse ans Licht treten? Probleme, für die es keine einfache Lösung gibt? Wie viel kann wahre Liebe aushalten?