Kapitel 33

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Bereits nach kurzer Zeit war der Geruch, den alle drei an sich trugen, im Wagen fast unerträglich geworden.
Nur mit weit geöffneten Fenstern war es möglich sich länger als fünf Minuten im Inneren des Wagens aufzuhalten.

Deshalb wurde während der, glücklicherweise kurzen, Fahrt auch die gesamte Gegend mit Dean's Musikauswahl beglückt.
Zum Beispiel mit „Tough Enough" von den Fabulous Thunderbirds ,

welches immer noch lautstark aus den Lautsprechern schallte, als Dean den Impala auf dem Parkplatz vor dem Motel abstellte.


Wieder zurück im Zimmer, war das Erste, dass sich alle drei sehnlichst wünschten, eine heiße Dusche, um den Gestank los zu werden.

Nach dem Sam, in frischer Kleidung gehüllt, wieder aus dem Bad kam, verschloss er den Anzug luftdicht in einem Müllsack. Er konnte ihn wohl nur noch entsorgen.

Dean hingegen richtete den anzüglich Vorschlag an Valerie, doch zusammen zu duschen, um Zeit und Ressourcen zu sparen.

Sam konnte ob diesem plumpen Versuch, Valerie zu necken, nur den Kopf schütteln.
Diesmal war es an ihm die Augen zu verdrehen.
Das war mal wieder so typisch für seinen Bruder.

Als Valerie dann aber nicht, wie von Dean erwartet, schockiert reagierte, sondern nur, „Klar doch. Wie ungewöhnlich weitsichtig von dir," antwortete und die Stiefel bereits in hohem Bogen durch das Zimmer flogen, war es an Dean, irritiert drein zublicken.

Als sie dann auch noch andeutungsweise begann, sich das T-Shirt auszuziehen, stammelte Dean verlegen, „Ähm, nichts für ungut. Ich hab's mir überlegt. Ich lasse dir lieber den Vortritt, Val."

Sam konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und erntete dafür einen bösen Blick seines Bruders.

Freudestrahlend begab sich Valerie als Zweite ins Badezimmer.
Weil sie es mit dem Warmwasser-Verbrauch nicht übertreiben wollte - Dean sollte ja auch noch etwas davon haben, wenigstens anfangs - kam sie bereits nach wenigen Minuten wieder aus dem Bad.
Jedoch nicht ohne sich für Dean's Scherz zu revangieren, indem sie den Stecker aus dem Boiler gezogen hatte.

Kaum, dass sie wieder im Zimmer stand, ging Dean, eine frische Jeans und T-Shirt unter dem Arm, ohne einen weiteren Kommentar an ihr vorbei ins Badezimmer und schloss die Tür ab.

Auch sie hatte sich zwar umgezogen, aber glücklicherweise musste sie ihre Kleidung nicht entsorgen. Eine chemische Reinigung sollte, genauso wie bei Dean's Anzug ausreichen, um den Geruch zu eliminieren.


Sam, der sich bereits über die Polizeiberichte hergemacht hatte, lächelte sie breit an, als sich die Badezimmertür wieder hinter ihr geschlossen hatte.
„Das hat eben gesessen! Dean hast du damit ganz schön in Verlegen gebracht. Schafft nicht jeder."

„Danke."
Sie sah auf die auf den Betten verstreuten Berichte.
„Kann ich helfen?", fragte sie.

„Klar. Du kannst dir den Polizeibericht vornehmen. Ich mach beim Bericht der Gerichtsmedizinerin weiter."
Er gab Valerie eine der beiden Mappen.

Interessiert setzte sie sich damit auf das Sofa.
Sie hatte kaum mit ihrer Arbeit begonnen, als sie aus dem Bad einen lautstarken Fluch hörten.
Das Geräusch fließenden Wassers verebbte schlagartig.
Valerie grinste.

Sam sah sie nur fragend an.
„Sagen wir es mal so ... es war nur noch sehr wenig heißes Wasser im Boiler."
Da musste dann auch Sam breit grinsen.
Die Kleine hatte es echt drauf, seinen Bruder zu ärgern.

Nach einer Weile hörten sie das Wiedereinsetzen der Dusche.

Beide waren in ihre Berichte vertieft, als Dean, nun ebenfalls in frische Kleidung gehüllt, endlich wieder aus dem Bad kam.
Er bedachte Valerie mit einem bösen Blick und murmelte,
„Ha, ha. Sehr witzig!"

Da Sam ohne aufzublicken nur still in sich hineinlächelte, bekam auch er Dean's Ärger zu spüren.
„Und du findest das auch noch lustig, wie?"

Sam sah seinen Bruder mit gespielter Unschuld an und zuckte mit den Schultern.

„Ok. Jetzt haben mal auf meine Kosten gelacht und jetzt reicht's!", erwiderte Dean.
„Habt ihr denn schon was gefunden?", wechselte er schnell das Thema.

Sam antwortete als erster.
„Also der Bericht der Gerichtsmedizinerin gibt nicht viel her. Alles voller Vermutungen und wilder Spekulationen.
Keine wirklich harten Fakten, die wir nicht schon wüssten."

Beide Brüder sahen nun erwartungsvoll die junge Frau auf dem Sofa an, die immer noch über ihrem Teil der Berichte brütete.
„Ähm, mit dem eigentlichen Polizeibericht verhält es sich nicht viel anders. Aber hier drin steht, wo sie den leeren Bus gefunden haben.
Der sollte da auch immer noch stehen, da sie noch keinen gefunden haben, der den Bus abschleppt. Da könnten wir doch hinfahren, oder?"

Dean nickte.
„Is' unsere einzige Spur."

SeelenFeuer - The Beginning || Supernatural FanFiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt