Ich konnte es einfach nicht glauben. Er hatte mich geschlagen. Weil er eifersüchtig war. Weil er eifersüchtig war hatte er mich geschlagen. Ich war immer noch am weinen, legte mich aber trotzdem ins Bett. Versuchte irgendwie zu schlafen, immerhin musste ich morgen ja auch wieder arbeiten. Doch meine Gedanken hielten mich wach, brachten mich fast um. Aber irgendwann fiel ich doch in einen sehr unruhigen und auch kurzen Schlaf. Als ich wieder aufwachte und auf die Uhr schaute war es kurz vor fünf. Ich entschied mich schon aufzustehen, mich schnell fertig zu machen und dann auch schon die Wohnung zu verlassen. Luca hatte noch auf der Couch geschlafen. Aber ich hatte echt wirklich keine Lust darauf zu warten, dass er aufwacht. Ich ging also zu meinem Auto und fuhr erstmal zum Bäcker, mir etwas zum Frühstück und einen Kaffee zu holen, denn der war auch dringend nötig. Dann war es auch schon kurz vor halb sieben und Zeit sich auf den Weg zur Wache zu machen. Dort zog ich mich schnell um und setzte mich dann mit meinem Kaffee auf die Couch im Aufenthaltsraum. Kurz danach kamen auch Julia und Franco, welche heute gemeinsam auf einem NEF fahren würden. Ich hingegen verbringe heute den Tag auf der Wache, um etwas Papierkram zu erledigen. „Wow. Du siehst echt fertig aus.", meinte Franco und ließ sich neben mich auf die Couch fallen. „Kurze Nacht?!", fragte Julia mit einem Grinsen und ließ sich auch auf die Couch fallen. „Lass es einfach.", meinte ich nur. „Was ist denn mit dir los? Schlecht geschlafen?", fragte Julia mich nun. „Lasst mich heute bitte einfach in Ruhe.", sagte ich zu Beiden, stand auf und ging in eins der Büros. Ich setzte mich auf den Schreibtischstuhl, stütze meine Arme auf dem Tisch ab, legte mein Gesicht in meine Hände und fing an zu weinen. Ich konnte gerade einfach nicht mehr. Ich hörte es an der Tür klopfen. „Hey Paula, kann ich reinkommen?", fragte Julia. Ich antwortete nicht, blieb einfach in dieser Position sitzen. Dann öffnete sich die Tür und schloss sich nur kurz darauf wieder. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter, bewegte mich aber immer noch nicht. „Was ist denn los?", fragte sie mich nun, doch wieder bekam sie keine Antwort. Dann griff sie nach meiner Hand und schob meinen Jackenärmel etwas hoch. „Was hast du denn an deinem Handgelenk gemacht?", kam nun die nächste Frage und diesmal schaute ich sie an. Ich löste meine Hand aus ihrer, zog den Ärmel wieder runter. „Nichts, es ist alles in Ordnung. Was soll auch schon sein.", meinte ich. „Aber ich seh doch, dass irgendwas ist. Du bist total müde, sitzt hier und weinst und hast ein Hämatom am Handgelenk. Du kannst mir also nicht erzählen, dass nichts sei.", redete sie auf mich ein. „Julia, lass es einfach gut sein. Es ist was privates, was ich alleine regeln muss. Und jetzt lass mich bitte einfach etwas in Ruhe und nachdenken.", sagte ich. „Okay, aber wenn was ist...ich bin drüben.", meinte sie und verließ das Büro dann wieder. Ich setzte mich einfach an meine Berichte und versuchte mich ein wenig abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen. Nur leider war die Arbeit erstaunlicherweise sehr schnell erledigt und ich war wieder mit meinen Gedanken alleine. Ich schaute aber erstmal auf die Uhr, um überhaupt wieder ein Zeitgefühl zu bekommen. Es war doch schon kurz vor zwölf. Ich entschied mich letztendlich doch wieder in den Aufenthaltsraum zu gehen, um mir dort noch etwas die restliche Zeit zu vertreiben. „Sagt mal kann ich meine restliche Schicht vielleicht mit euch beiden mitfahren und etwas helfen?", fragte ich Franco und Julia und beide stimmten glücklicherweise zu. Wir fuhren also die nächsten Einsätze zusammen, die zwar nichts besonderes waren, mich aber etwas ablenkten. Dann war die Schicht aber schon vorbei und wir übergaben an die Kollegen. Und ich machte mich wieder auf den Weg nachhause.
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Du denkst ich brauche Hilfe?
FanfictionEine junge Frau namens Paula Martinson zieht nach Köln. Sie will ihr altes Leben hinter sich lassen, macht in Köln neue Bekanntschaften, aus denen echte Freundschaften entstehen. Doch schon in den ersten Tagen merkt sie, dass man nicht einfach alles...