Die andere Frau

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Das konnte ja nur Phil gewesen sein. Ich hatte ihm vor einiger Zeit einen Schlüssel zu unserer Wohnung gegeben, damit er auch reinkommt, wenn ich mal nicht zuhause sein sollte. Die Tür schloss sich wieder und auch nur kurz danach kam er zu uns in die Küche. Er kam auf mich zu und wollte mir einen Kuss geben, doch ich drückte ihn nur wieder von mir weg und ging dann in mein Zimmer. Und wie erwartet folgte er mir auch. Katy und Julia mussten ja nicht alles mitbekommen. Ich schloss die Tür hinter uns beiden. „Was ist denn los?", fragte er mich. „Wer ist sie?", fragte ich nur leise. „Wer ist wer?", stellte Phil mir als Gegenfrage. „Die Frau mit der du in der Stadt warst.", meinte ich nur. „Ach, das war nur eine alte Kollegin von mir, die ich zufällig dort getroffen hab.", meinte er nun wieder. „Eine alte Kollegin?", fragte ich nun leise und Phil nickte nur. „Was lief zwischen euch?", flüsterte ich nun fast. „Nichts.", sagte Phil schnell. „Nichts?! Phil ich sehe es. Ich rieche es. Du riechst nach ihr. Du hast ihren Lippenstift auf deinen Lippen, an deinem Hals, an deinem T-Shirt!", meinte ich nun lauter. „Ich...Paula. Das ist alles ganz anders.", versuchte er sich rauszureden. „Ich will gar nicht wissen, wie es war. Ich will nur wissen wie weit ihr gegangen seid!", schrie ich nun. Phil schwieg. „Hast du mit ihr geschlafen?!", schrie ich ihn an. „Ich wollte das alles nicht! Wirklich!", schrie Phil nun zurück. „Du wolltest das nicht?! Das hättest du dir früher überlegen müssen! Bevor du dich mit ihr vergnügt hast!", schrie ich ihn an. „Ich kann es erklären!", meinte Phil nun wieder. „Ich will es nicht wissen! Ich will einfach nur das du gehst! Es ist aus!", schrie ich nun wieder. „Paula bitte.", meinte Phil und wollte seine Hände in meine Taille legen. „Fass mich nicht an! Verschwinde! Sofort! Geh zu deiner scheiß Kollegin! Hab mit ihr deinen Spaß! Zwischen uns ist es aus!", schrie ich ihn an. Ich ging zur Tür und wollte sie öffnen, als Phil seine Hand auf meine legte. „Bitte Paula. Ich wollte das nicht. Es kommt nie wieder vor.", sagte er nun. „Ja. Ich bin mir sicher, dass es nicht nochmal vorkommen wird. Weil du jetzt verschwindest. Verpiss dich einfach aus meinem Leben! Ich will dich hier nie wieder sehen!", schrie ich ihn an und öffnete dann die Tür. Und tatsächlich ging Phil diesmal raus. Ich schloss die Tür hinter ihm und legte mich einfach nur in mein Bett. Ich hörte noch wie die Haustür zuknallte und fing dann sofort an zu weinen. Es klopfte leicht an der Tür. Ich reagierte nicht drauf, doch nur kurz später öffnete sie sich. „Können wir irgendwas für dich tun?", fragte Julia mich. „Ne, ich möchte einfach nur alleine sein.", antwortete ich den beiden und tatsächlich schlossen sie die Tür wieder. Wieso muss in meinem Leben immer alles schief laufen? Und dabei schien gerade alles so perfekt. Luca war verurteilt, ich war glücklich mit Phil und auf Arbeit lief auch alles gut. Und jetzt? Jetzt bin ich schwanger, kann dadurch wahrscheinlich nicht mehr lange Einsätze fahren und der Vater meines Kindes hat mich betrogen. Läuft bei mir, würde ich sagen. Aber was bringt es jetzt hier heulend im Bett rumzuliegen? Ich wischte nun also meine Tränen weg, stand auf und ging dann ins Wohnzimmer, wo auch Katy und Julia waren. „Alles gut?", fragte Katy mich. „Nein, aber ja.", sagte ich nur und die beiden verstanden es und gingen nicht weiter drauf ein. „War ziemlich laut bei euch beiden, hm.", meinte Katy nun. Ich schaute sie nur an und zuckte ganz leicht mit den Schultern. „Wer genau war denn jetzt diese Frau? Und was ist mit ihr passiert?", fragte Julia mich. „Ich weiß es nicht. Er meinte sie war eine alte Kollegin von ihm und es sei nichts passiert, aber ich bin ja nicht völlig doof. Er hat nach ihrem Parfüm gerochen und hatte überall Reste ihres Lippenstifts kleben. Auf seinen Lippen, an seinem Hals und auch auf seinem Oberteil. Und als ich ihm das gesagt hab und ihn gefragt hab ob sie Sex hatten hatte er nur versucht sich zu entschuldigen.", erklärte ich den beiden. „Das ist doch nicht sein ernst.", sagte Julia nur und schüttelte den Kopf. „Ich verstehe es einfach nicht. Wir waren doch so glücklich.", meinte ich leise. Katy kam nur zu mir und nahm mich in den Arm. Wir wurden von meinem klingelnden Handy unterbrochen. Ich griff kurz danach und schaute aufs Display. Es war Phil. Ich konnte jetzt nicht mit ihm reden. Wenn ich jetzt seine Stimme hören würde, dann würde ich komplett die Fassung verlieren. Ich drückte ihn also weg. „Phil?", fragte Julia mich und ich nickte nur. „Ich kann jetzt einfach nicht mit ihm reden. Das wird alles zu viel.", meinte ich nur und schaute Katy in die Augen. Sie strich mir nur kurz über meinen Arm, als mein Telefon erneut klingelte. Es war wieder Phil. Und wieder drückte ich ihn weg und schaltete dann mein Handy aus. „Wie geht es denn jetzt weiter?", fragte Katy mich leise. „Ich weiß es nicht. Nur bitte sag Phil auf keinen Fall etwas. Er hat damit absolut gar nichts mehr zu tun. Und das geht ihn auch nichts mehr an.", meinte ich zu Katy. „Bist du sicher? Immerhin ist er...", fing sie an zu reden. „Ja, ganz sicher. Es ist meine Sache! Und nicht mehr seine. Ist mir egal wer er ist.", unterbrach ich sie sofort und schaute sie mit einem strengen Blick an. „Warte mal kurz. Was genau ist hier los? Was soll Phil nicht erfahren?", fragte Julia mich nun. Sie schien schon eine Vorahnung zu haben, traute es sich aber noch nicht auszusprechen. Ich schaute zu Katy, antwortete Julia aber noch nicht. „Bist du schwanger?", fragte Julia nun letztendlich doch. Ich nickte nur. „Und das willst du Phil nicht sagen? Sorry Paula, aber er ist nunmal der Vater und ob du willst oder nicht hat es ihn was anzugehen. Egal, was er dir angetan hat.", meinte Julia nun. „Lass es einfach Julia. Es ist mein Leben und ich habe zu entscheiden, wer daran teilhaben darf und wer nicht. Und Phil ganz sicher nicht mehr.", meinte ich nur und ging dann in mein Zimmer.

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Hello! Ich hoffe euch gefällt die Geschichte immer noch. 

Ich würde mich sehr über Votes, Nachrichten und Kommentare freuen!

-Clara

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