Ich lag den ganzen Tag nur in meinem Bett und habe wirklich nichts gemacht. Nur nachgedacht. Und geweint. Sehr viel geweint. Und einfach alles um mich herum ignoriert. Als ich das nächste mal auf meine Umwelt achtete und wieder richtig etwas wahrnahm war es, als es an meiner Tür klopfte. „Ja?", meinte ich leise und Julia trat ein. „Phil wollte nach dir schauen. Kann ich ihn zu dir lassen?", fragte sie mich. „Ja, er kann herkommen.", meinte ich und stand aus meinem Bett auf. Dann kam Phil auch schon in mein Zimmer und ich fiel ihm sofort in die Arme. Auch er nahm mich in seinen Arm, drückte mich fest an sich und strich mir liebevoll über den Rücken. „Ich lass euch dann mal alleine.", hörte ich Julia sagen und dann ging auch schon die Tür zu. „Wie geht es dir?", fragte Phil mich nach einer Weile. Ich zuckte nur mit den Schulter. „Willst du was essen? Soll ich was machen?", fragte er nun, doch ich schüttelte nur den Kopf. „Ich will gar nichts tun.", meinte ich nur und ließ mich wieder in mein Bett fallen. „Soll ich dich wieder alleine lassen?", fragte Phil mich nun. „Nein, bitte bleib hier. Lass mich nicht auch noch alleine.", sagte ich nur, lächelte ihn an. „Darf ich mich setzen?", fragte Phil nun und deutete dabei auf mein Bett. Ich nickte nur und Phil setzte sich an meinen Kopf. Ich setzte mich wieder auf, neben ihn, schaute ihn an. „Dankeschön.", meinte ich leise. „Wofür denn?" „Dass du da bist. Mich tröstest. Das bedeutet mir wirklich viel.", meinte ich zu ihm. „Das ist doch selbstverständlich.", meinte er nur, schaute mich nun auch an. Ich legte meine eine Hand auf seine Wange, kam ihm mit meinem Gesicht immer näher. Es waren nur noch einige Zentimeter die unsere Lippen von einem Kuss trennten. Doch Phil legte seine Hand auf meine, nahm sie von seinem Gesicht weg. „Mach es nicht Paula. Du wirst es bereuen. Du bist traurig und redest dir gerade ein, dass du schon so weit bist. Aber so will ich das nicht.", meinte Phil, nahm dabei meine Hand fest in seine. Ich legte mich einfach wieder ins Bett. Ich merkte, dass Phil sich neben mir seine Schuhe auszog. Dann hob er die Bettdecke an, legte sich drunter und rückte an mich ran. So nah, bis ich seine Brust an meinem Rücken spürte und seinen ruhigen Atem ganz nah an mir spürte. Er legte seinen Arm um mich. Ich griff sofort nach seiner Hand, verschränkte seine Finger in meinen. Ich genoss seine Nähe so sehr. Es war einfach nur unglaublich beruhigend seine Wärme zu spüren und seinen Atem zu hören. Es beruhigte mich sogar so sehr, dass ich nach einer Weile in seinen Armen einschlief.
Als ich wieder aufwachte lag Phil nicht mehr neben mir. Ich schaut auf die Uhr. Es war 7:30 Uhr. Ich hatte tatsächlich die ganze Nacht geschlafen. Doch wo ist Phil? Ich stand auf und ging in die Küche, um zu schauen ob er dort vielleicht ist. Doch anstatt Phil traf ich dort Julia. „Morgen. Weißt du wo Phil ist?", meinte ich zu ihr. „Der ist gestern Abend nachdem du eingeschlafen bist gefahren. Er dachte etwas Ruhe tut dir ganz gut.", antwortete sie mir. „Achso. Okay danke." „Wie geht es dir denn?", fragte Julia nun. „Könnte besser sein. Aber ich muss mich ja auch um die Beerdigung und alles kümmern. Deswegen bleibt ja gerade nicht viel Zeit.", antwortete ich ihr. „Ich weiß. Wenn du dabei irgendwie Hilfe brauchst sag mir einfach bescheid.", erwiderte Julia. „Danke, aber ich denke ich muss mich da alleine durchkämpfen.", meinte ich und ging wieder zurück in mein Zimmer. Dort telefonierte ich mit dem Bestattungsinstitut und klärte einerseits alles für die Beerdigung, andererseits aber auch die Überführung. Ich möchte nämlich, dass meine Mum hier bei mir in Köln und nicht in Hannover beerdigt wird. Den restlichen Tag machte ich nicht mehr viel. Ich lag hauptsächlich im Bett rum und aß noch was kleines, mehr aber auch nicht.
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Hey! Ich wollte mich einfach mal bei euch alles bedanken! Ich freue mich immer so sehr, wenn ein Kapitel gut bei euch ankommt, oder ihr mit den Figuren mitfühlt.
Ich hoffe auch dieses Kapitel hat euch gefallen. Wenn ihr irgendwelche Ideen, Kritik oder Anregungen habt könnt ihr mir gerne schreiben.
-Clara
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Du denkst ich brauche Hilfe?
FanfictionEine junge Frau namens Paula Martinson zieht nach Köln. Sie will ihr altes Leben hinter sich lassen, macht in Köln neue Bekanntschaften, aus denen echte Freundschaften entstehen. Doch schon in den ersten Tagen merkt sie, dass man nicht einfach alles...