Alltag?

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Am nächsten Tag ging auch wieder auf die Arbeit. Ich musste mich bis zur Beerdigung morgen etwas ablenken. Zuhause würde ich nur wahnsinnig werden. Julia hatte heute frei, also fuhr ich alleine zur Wache. Ich ging in die Umkleide, wo ich auch auf Katy traf. „Paula? Was machst du denn hier?", fragte sie mich gleich. „Arbeiten, wie du auch.", antwortete ich ihr, da ich eigentlich vermeiden wollte über meine Mutter zu reden. „Das weiß ich. Ich meine wieso bist du schon hier? Du solltest dich echt etwas ausruhen.", meinte Katy nun. „Mir geht es gut. Alles, was ich gerade brauche ist es zu arbeiten, mehr nicht.", sagte ich und ging dann in den Aufenthaltsraum. Ich setzte mich auf das Sofa, wo auch Phil schon ganz alleine saß. „Morgen.", meinte ich nur zu ihm. „Morgen. Wie gehts dir denn?", fragte er mich. „Um ehrlich zu sein. Ich weiß es nicht so genau.", erwiderte ich nur. „Es tut mir leid, dass ich Abends dann gegangen bin, als du eingeschlafen bist, aber ich wollte es nicht überstürzen.", meinte er nun. „Ist schon okay. Danke, dass du da warst.", sagte ich und lächelte ihn leicht an. Dann kam auch schon Katy dazu. „Na, über was habt ihr gerade so geredet?", fragte sie uns. „Ach nichts besonderes.", erwiderte ich sofort. „Aha.", sagte sie nur. Dann ging auch schon mein Pieper an und ich rannte sofort zum NEF, in welchem Benjamin auch schon saß und dann losfuhr. Wir wurden zu einem Verkehrsunfall mit Personenschaden gerufen. Als wir am Unfallort eintrafen sahen wir auch schon alle Leute ziemlich hilflos um das angefahrene Mädchen stehen. Wir versorgten sie weitestgehend und brachten sie dann auch schon in die nächstgelegene Klinik. Glücklicherweise sah es schlimmer aus, als es dann wirklich war. Wir hatten und schon auf eine kleine Pause gefreut, als unser Melder wieder losging. Wir fuhren also sofort wieder zum nächsten Einsatz. Und so ging es auch den ganzen Tag. Ein Einsatz jagte den nächsten. Aber um ehrlich zu sein war es genau das, was ich heute brauchte. Eine ganzen Tag voller Arbeit, um so wenig wie möglich nachzudenken. Zum Feierabend waren wir wieder auf der Wache, wo ich auch wieder auf Katy und Phil traf. „Ich bin so fertig.", meinte Katy zu uns. „Ich auch. Wir hatten heute nichtmal Zeit in Ruhe etwas zu Essen und zu trinken.", antwortete ich ihr und ging dann in die Umkleide. Ich zog schnell meine ganz normalen Sachen an und legte meine Uniform wieder in den Spind. Dann ging ich wieder in den Flur und wollte zu meinem Auto gehen, als Phil direkt vor der Umkleide stand. „Was machst du denn hier?", fragte ich ihn ziemlich erschrocken. „Ich hab auf dich gewartet.", antwortete er. „Ach tatsächlich, wie komme ich denn zu der Ehre?", meinte ich und wir gingen zusammen los. Phil legte seinen Arm um mich und ich rückte beim Laufen ein Stück an ihn ran. „Ich dachte ich begleite dich einfach mal. Vielleicht lenkt es dich ja ein bisschen ab.", meinte er. Ich lächelte ihn einfach nur an. Kurz darauf waren wir auch schon an meinem Auto angekommen. Ich stellte mich mit dem Rücken zu meinem Auto, sodass Phil nun vor mir stand und dann nahm ich seine Hand von meiner Schulter, ließ sie aber trotzdem nicht los. Phil griff nun auch nach meiner anderen Hand und hielt sie in seiner fest. „Geht es dir gut?", fragte er ich sanft. „Um ehrlich zu sein, nein.", antwortete ich ihm. „Soll ich mit zu dir kommen?", fragte er nun. „Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Aber danke.", meinte ich leise. „Ich verstehe schon. Ich gehe dann auch, fahr vorsichtig.", sagte er und wollte gerade gehen. „Phil.", hielt ich ihn schnell auf. „Ich würde dich morgen bei der Beerdigung gerne dabei haben, wenn es bei dir ginge.", meinte ich. „Aber natürlich. Wenn du mich brauchst bin ich da. Immer. Auch bei der Beerdigung.", sagte er. „Danke. Ich schreibe dir später nochmal genaueres.", meinte ich. „Okay. Dann bis morgen.", sagte Phil nun und ging nun zu seinem Auto. Auch ich stieg nun ein und fuhr zu meiner Wohnung. 

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