Bitte geh

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Ich schloss die Wohnung auf und zog im Flur meine Schuhe und meine Jacke aus. Und dann kam Luca auch schon auf mich zu. Er kam zu mir und gab mir einen Kuss. „Paula...Ich muss mit dir reden...Ich...Es...es tut mir leid. ", stotterte er und griff nach meiner Hand. „Bitte geh.", meinte ich leise und löste mich sofort wieder von ihm. „Was?!", meinte er. „Ich will das du gehst! Sofort! Verschwinde aus meiner Wohnung!", schrie ich ihn an. „Ist das dein Ernst?!", schrie er zurück. „Ja. Ich will das du verschwindest, und das aus meinem Leben, für immer!" „Ich lass mich von dir sicherlich nicht rausschmeißen und erstrecht nicht anschreien!", meinte er und kam näher auf mich zu. Er packte mich an den Schultern, hielt mich in seinem festen Griff. „Lass mich los!", schrie ich und versuchte mich zu lösen, doch er war zu stark. „Was bildest du dir eigentlich ein?! Wer denkst du denn wer du bist?!", schrie er und wieder spürte ich wie er mich schlug, doch diesmal mit der Faust. Und diesmal hörte er nicht nach dem einen Schlag auf. Nein, er schlug immer weiter. Und überall hin. Ich schrie, versuchte ihn irgendwie von mir wegzugekommen. Doch nichts klappte. Er machte immer weiter, schlug immer härter. Ich schrie, schrie vor schmerzen, schrie um Hilfe, schrie das er aufhören sollte, doch nichts half. Nichts brachte ihn dazu aufzuhören. Erst als es an der Tür klopfte und klingelte ging er von mir. Ich stand so schnell ich konnte auf, ging von ihm weg. Erst dann ging ich zur Tür, öffnete sie ein Stück. Es war Julia. „Paula ist alles...", sie schaute mich an, brach mitten im Satz ab und drückte die Tür weiter auf. „Was ist passiert?", fragte sie mich nun. „Nichts, es ist alles gut.", sagte ich. „Hast du dich mal angeschaut?!", meinte sie, griff nach meiner Hand. Ich konnte sich nicht anschauen. „Julia. Bitte geh.", flüsterte ich. „Hat Luca das getan? Hat er dich angefasst?", meinte Julia. „Es ist wirklich besser, wenn du uns jetzt alleine lässt. Wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit. Wir regeln das schon.", versuchte ich ihr zu erklären und wollte die Tür schließen, doch sie stellte ihren Fuß dazwischen und drückte dann die Wohnungstür wieder auf und kam nun ganz in die Wohnung. Ging durch ins Wohnzimmer, wo Luca wieder auf der Couch saß, ich folgte ihr einfach. „Ich glaube es ist besser wenn du aus der Wohnung verschwindest.", sagte sie zu Luca. „Julia.", meinte ich nur leise. „Nein Paula. Jetzt sag nicht, dass es gut ist. Nichts ist hier gut. Also verschwinde jetzt sofort aus dieser Wohnung, sonst hole ich die Polizei.", sagte Julia nun und tatsächlich stand Luca vom Sofa auf und wollte das Wohnzimmer verlassen. „Und wage es doch noch einmal ihr irgendwie zu nah zu kommen.", meinte Julia noch und dann hörte ich die Wohnungstür ins Schloss fallen. Ich ließ mich einfach auf die Couch fallen und Julia setzte sich neben mich und legte ihren Arm um mich. „Darf ich mir mal deine Verletzungen anschauen?", fragte sie mich und ich nickte leicht. Sie kniete sich vor mich, inspizierte mein Gesicht, meine Arme, mein Bauch, meine Rippen und meine Schlüsselbeine an. „Das sind einige heftige Hämatome, aber zum Glück sieht es nach nichts noch schlimmeren aus.", meinte sie und wieder nickte ich nur leicht. „War das das erste mal?", fragte sie nun, doch ich zuckte nur mit den Schulter. Immerhin konnte ich das von gestern ja auch nicht vergessen, aber es war nunmal lange nicht so schlimm wie heute. „Erzähl mal was passiert ist.", sagte sie nun. „Ich...Er wollte sich für gestern entschuldigen.", meinte ich, strich mir über mein Handgelenk und Julia schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Und ich meinte nur, dass er gehen soll und dann, dann hat er mich angeschrien, er hat so laut geschrien.", erzählte ich fing bei diesem Satz an zu weinen. „Und dann, dann kam er immer weiter auf mich zu...er kam mir immer näher und...und ich hatte solche angst....und dann hat er angefangen mich zu schlagen, er hat so doll zugeschlagen. Er hat nicht mehr aufgehört mich zu schlagen. Julia ich hatte solche angst.", meinte ich und fing nun endgültig an zu weinen und sackte etwas in mich zusammen. Julia setzte sich wieder neben mich, nahm mich fest in den Arm, drückte mich an sich. „Soll ich heute nacht bei dir bleiben?", fragte sie mich und ich nahm ihr Angebot dankbar an. Ich wollte jetzt einfach nicht alleine sein. „Dann geh mal ins Bett, ruh dich etwas aus. Ich werde mich hier auf die Couch legen.", sagte sie. „Nein bitte. Kannst du bei mir schlafen? Ich will nicht alleine sein.", meinte ich und sie nickte nur. Wir gingen also beide ins Schlafzimmer, legten uns ins Bett und ich versuchte zu schlafen, doch meine Gedanken hielten mich ich eine ganze Weile wach. 

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