It's a trap!

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„Scheiße", fluchte ich inbrünstig, als mir klar wurde, dass die Autos zu uns wollten. Panisch sah ich Marc an. „Was machen wir jetzt?" Er sah mit geweiteten Augen zurück. Mary war auch vom Sofa aufgesprungen, nahm nun meine Hand und drückte sie schmerzhaft.

„Wie konnten sie uns finden?", fragte Marc entsetzt. „Ich war mir sicher, ein fremdes Telefon würden sie nicht abhören..."

„Vielleicht haben sie mich verfolgen lassen", wandte ich ein, „oder..." Mir kam ein furchtbarer Verdacht. Ich trug immer noch das T-Shirt, das Panther mir gegeben hatte, als er mich hatte gehen lassen. Wenn sie es nun irgendwie präpariert hatten?

Ich erzählte den anderen beiden von meinem Gedanken und bevor ich Einwände erheben konnte, hatte Marc mir schon die Jacke ausgezogen und zog mir das T-Shirt über den Kopf. Automatisch wurde mir kalt und ich war dankbar, dass Mary ihren Pulli auszog und mir gab. Während ich mich wieder anzog, untersuchte Marc das dunkelgraue Männer-T-Shirt.

Plötzlich fluchte er laut und hielt mir den Saum des T-Shirts unter die Nase. Dort, fast unsichtbar in den Stoff eingenäht, befand sich ein kleines schwarzes Kästchen, kaum größer als mein Daumennagel. Meine Augen wurden groß.

„Fuck, was ist das?", fragte ich Marc. Er kniff wütend die Augen zusammen.

„Das ist ein Peilsender! Mann, Liz, wie konntest du nur so blöd sein?" Er ließ das T-Shirt fallen und wollte gerade auf den Sender treten und ihn zerstören, als ich eine Idee hatte. Die Idee war aus der Not heraus geboren und wahrscheinlich auch nicht besonders gut, doch es war möglicherweise die beste Chance, die wir hatten.

„Nein, warte!", hielt ich Marc auf. Fragend sah er mich an. „Wir könnten es an einer verwinkelten Stelle lassen, damit sie glauben, wir würden uns verstecken, dann hauen wir über den Garten ab." Zugegeben, der Plan war noch nicht besonders ausgefeilt. Dafür sah Marc jetzt so aus, als fiele ihm etwas ein.

„Bessere Idee", meinte er, packte das T-Shirt mit der einen und Mary mit der anderen Hand, drehte sich um und lief in den Flur. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.

„Marc, was hast du vor?", rief ich ihm mit gedämpfter Stimme zu. Die Autos waren inzwischen so laut geworden, dass sie sich unmittelbar vor dem Haus befinden mussten. Als hätten sie auf das Stichwort gewartet, quietschten auf einmal Autoreifen und ich konnte Türen schlagen hören. Die Zeit wurde verdammt knapp.

Achtlos ließ Marc das T-Shirt auf den Boden vor der Haustür fallen. „Das sollte sie hier rein locken.", meinte er. Ich runzelte die Stirn.

„Marc, komm, wir sollten sofort abhauen!" Marc packte mich mit seiner nun freien Hand an der Schulter und zerrte mich zurück zu Mary ins Wohnzimmer. Mary stand immer noch neben dem Sofa und war den Tränen nahe. Beide Hände hielt sie sich vor den Mund und ihr Brustkorb bebte. Voller Panik blickte sie mich an.

Marc bückte sich plötzlich und zog aus dem kleinen Spalt unter dem Sofa eine Desert Eagle. "Los, lauft!", sagte er, seine Stimme knallhart.

"Und du? Ich lass dich nicht zurück!", weigerte ich mich.

Marc packte mich nun mit beiden Händen an der Schultern. Ich hatte das Gefühl, er hätte mich gerne geschüttelt. „Liz, wir kommen hier nicht mehr rechtzeitig raus! Jedenfalls nicht alle. Ich halte sie auf, dann könnt ihr beide abhauen!" Fassungslos blickte ich ihn an.

In diesem Moment explodierte die Tür. Wir alle drei wurden durch die Druckwelle zurückgeschleudert. Scheiben klirrten. Rauch quoll in das Wohnzimmer. Hustend kam ich wieder auf die Beine. Der Rauch brannte in den Augen und auf meinem einen Ohr hörte ich nur ein hohes Fiepen. Marc hatte sich schon wieder aufgerichtet. Er kniete neben dem Sofa, die eine Hand mit der Desert Eagle gerade auf das Loch gerichtet, wo gerade noch die Haustür gewesen war.

"Liz, lauft!", hörte ich ihn brüllen. Ich drehte mich um. Mary lag noch auf dem Boden, nahe der Terassentür, die in den kleinen Garten hinter dem Haus führte.

Das Fiepen auf meinem Ohr störte mich, doch ich versuchte, mich zusammen zu reißen. Stolpernd lief ich los, packte Mary am T-Shirt und zerrte sie hoch. Ich nahm sie am Arm und wir hasteten durch die zerbrochene Scheibe der Terassentür. Glassplitter knirschten unter unseren Schuhen, als wir durch den kleinen Garten rannten und in eine kleine Gasse kamen, die an die HIntergärten der Häuser grenzte. Laut hallten unsere Schnitte auf dem Asphalt, als wir die kleine Gasse entlang liefen. Mein Atem klang zu laut in meinen Ohren. Das Fiepen hatte nachgelassen und damit kehrte mein Verstand zurück.


Marc war noch im Haus! Er stellte sich vermutlich in diesem Moment den Hounds entgegen. Ganz alleine! Verzweifelt blickte ich mich um, ob ich irgendetwas sehen konnte, wo ich Mary kurz verstecken könnte. Weiter die Straße runter sah ich einige Container, für Glas und Blech. Ich deutete darauf.

"Versteck dich dort!", rief ich Mary zu. "Ich bin sofort zurück."

Mary sah mich angsterfüllt an, doch sie nickte und kauerte sich halb hinter die Container. Ich drehte mich auf den Fersen um und rannte zurück zu dem Garten. Atemlos kniete ich mich hinter den Zaun und holte meine Pistole hinter dem Rücken hervor.

Ich atmete noch einmal tief durch, dann sprang ich auf und rannte los.


Ich hoffe, ihr verzeiht mir die Star Wars Referenz in der Kapitelüberschrift, ich konnte einfach nicht widerstehen ;) Ich hoffe, es gefällt euch...

The dark inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt