🌺 Kapitel 8 🌺

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*Naomis Sicht

Als ich mich wieder ein wenig beruhigt hatte hob ich meinen Kopf. Conny war immer noch da, sie lächelte mich tröstend an. „Wie geht es deinem Bauch?", fragte ich besorgt. Schließlich wäre der Schlag ja für mich gedacht, nicht für sie. Doch sie machte nur eine wegwerfende Handbewegung. Ich merkte sofort, dass das nicht die Wahrheit war, ich wusste wie weh das tat. Sie wollte mich nur beschützen. „Nicht der Rede wert, mein Schatz", versuchte sie noch einmal mich zu beruhigen, verzog dann aber schmerzerfüllt das Gesicht. „Soll ich vielleicht..."

Doch Conny unterbrach mich und wechselte das Thema: „Naomi, du musst mir jetzt bitte alles erzählen. Wie lang geht das schon so?" Ist es zuhause genauso schlimm?"

Ich sah sie geschockt an. Ich wusste, dass das irgendwann kommen würde, aber so schnell?

Ich konnte ihr das alles nicht erzählen. Wenn mein Vater – Adoptivvater, korrigierte ich mich schnell, ich weigerte mich nach wie vor „Papa" zu ihm zu sagen - davon erfuhr würde er...er würde noch wütender werden, würde mir noch mehr weh tun, als er mir ohnehin schon getan hatte.

Außerdem wollte ich Conny da nicht mitreinziehen. So etwas wie heute durfte nie wieder passieren. Zudem wollte ich sie nicht unnötig mit meinen Sorgen belasten.

„Bitte", flüsterte sie leise und ich könnte hören, wie besorgt sie war. Doch ich konnte es ihr einfach nicht sagen. „Bitte...lass mich" Meine Stimme versagte und ich musste mich zurückhalten, um nicht wieder loszuheulen. „Ich will dir doch nur helfen."

Ich drehte mich weg von ihr, ich konnte ihr nicht in die Augen sehen. Doch lange hielt ich es nicht aus. Ich linste zu ihr hinüber und erkannte an ihrem traurigen und enttäuschten Gesichtsausdruck, dass sie merkte, dass es jetzt keinen Sinn hatte mit mir zu reden.

„Ich lass dich ein wenig allein" Sie stand auf und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet und ein Gefühl von Wärme durchströmte mich.

Es tat mir leid sie so traurig zu sehen und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Doch dann fiel mir auf, dass sie mir auch nichts erzählen wollte und mein schlechtes Gewissen wurde etwas weniger.

Als die Tür hinter ihr zufiel atmete ich erleichtert auf. Diesmal wollte ich wirklich allein sein und über alles nachdenken, doch mein Körper wollte das irgendwie nicht zulassen. Die Schmerzen, die ich vorher aus meinem Kopf gedrängt hatte wurden wieder stärker und mein Kopf pochte. Außerdem vermutete ich, dass das Schmerzmittel langsam nachließ.

Doch ich traute mich nicht auf den Knopf neben meinem Bett zu drücken. Ich wollte gerade mit niemanden reden. Nicht einmal mit Charlotte, die dann höchstwahrscheinlich kommen würde.

Doch da fiel mir wieder Connys Bauch ein. Nach kurzem Zögern drückte ich also doch auf den Alarmknopf, in der Hoffnung, dass Conny es nicht hören würde. Doch ich hatte Glück. Wenige Sekunden später ging die Tür auf und Charlotte stürmte in mein Zimmer. Obwohl mir gar nicht danach war, musste ich ein wenig lächeln. „Ist irgendetwas passiert?", fragte sie mich besorgt. Ich schüttelte nur den Kopf, verzog dabei aber schmerzerfüllt mein Gesicht. Konnte mein bescheuerter Körper nicht einmal ruhig sein?! Ich hoffte, dass Charlotte das nicht bemerkt hatte, ich wollte nicht das sich schon wieder jemand Sorgen um mich machte. Außerdem würde sie es sofort Conny erzählen, dass ich immer noch Schmerzen hatte. Doch diesmal ließ mich mein Glück im Stich. „Warte, ich gebe dir noch etwas, ich sehe doch, dass du Schmerzen hast", meinte sie besorgt und tauschte meinen leergelaufenen Infusionsbeutel gegen einen neuen aus. Nach einigen Minuten bemerkte ich auch schon, wie die Schmerzen nachließen. „Besser?", fragte mich Charlotte, woraufhin ich nur nickte. Beruhigt wollte sie wieder hinausgehen, doch ich hielt die zurück. „Charlotte?" Sie drehte sich auf der Stelle um und setzte sich neben mich auf mein Bett. „Ja?" „Ähm also...Conny ähm Constanze hat da so einen Schlag in den Bauch abbekommen, könntest du dir das bitte einmal anschauen?" Charlotte nickte zwar, merkte aber, dass da mehr dahintersteckte. „Willst du mit mir darüber reden?", fragte sie mich mit vertrauensvoller Stimme. Nein, bitte nicht. Schon das zweite Mal heute. Ich schüttelte nur den Kopf. Warum konnte mich hier niemand einfach in Ruhe lassen? Genau wie Conny merkte Charlotte, dass es keinen Sinn hatte. Seufzend stand sie auf und ging hinaus, nicht ohne mir vorher noch einen besorgten Blick zuzuwerfen. Als sie das Zimmer verlassen hatte, kreisten meine Gedanken wieder nur über die Themen, über die ich im Moment nicht denken wollte. Um mich abzulenken wollte ich mein Handy vom Nachttisch holen, als mir einfiel, dass ich es ja gar nicht da hatte. Ich seufzte und beschloss etwas zu schlafen. Ich war so müde, dass ich kurz darauf auch schon in einen unruhigen Schlaf fiel.

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Heyy, 💞

Hier ist auch schon der nächste Teil😁. Ich würde mich meeega auf Feedback und so freuen...❤️

~Elli~ 🌺

𝑀𝑒ℎ𝑟 𝑎𝑙𝑠 𝑚𝑎𝑛 𝑑𝑒𝑛𝑘𝑡...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt