🌺 Kapitel 64 🌺

377 21 8
                                    

Der restliche Schultag verlief ziemlich gut, mal abgesehen und der Mathestunde. In diesem Fach war ich einfach eine Niete und als die Lehrerin mich zur Tafel holte, wusste ich so gut wie gar nichts. Ich wurde nur zum dritten – oder war es schon zum vierten Mal heute – rot und die Zahlen und Variablen verschwammen vor meinen Augen zu einem einzigen Durcheinander. Doch anders, als in meiner alten Klasse, lachte mich hier niemand aus und als ich von der Lehrerin wieder zu meinem Platz geschickt wurde, bat sich ein dunkelhaariges, sehr hübsches Mädchen vor mir an, mir einmal nach der Schule Nachhilfe zu geben und den ganzen Stoff, den ich bisher verpasst hatte, nachzuholen. Ich lächelte ihr dankbar zu, aber eigentlich konnte ich vor Freude wie ein Gummiball auf und ab hüpfen. Es war ein schönes Gefühl einmal nicht von allen verabscheut, ja sogar gemocht zu werden.
Als endlich die letzte Stunde läutete, stürmten alle Schüler hinaus und folgten den Strom, der bereits vor dem Klassenzimmer war, in Richtung Keller. Da mussten wohl die Spinde sein. Schnell stopfte ich mein Heft und meine Federschachtel in meinen Rucksack, denn ich hatte beschlossen, ihnen zu folgen, um morgen nicht wieder komplett ratlos dazustehen.
Doch daraus wurde nichts, denn kaum drehte ich mich um und wollte der Lehrerin noch ein schnelles „Auf Wiedersehen!" zurufen, hielt die mich auf. „Nani, kommst du bitte mal her?" Seufzend drehte ich mich um und ging dann doch zu ihr. Den Versuch ihr zu erklären, dass ich eigentlich „Naomi" und nicht „Nani" hieß unterließ ich lieber. Sie war zwar längst nicht so streng, wie die Kunstlehrerin doch ein wenig respekteinflößend war sie schon, und seit dem Moment an, als sie mich schon an meinem ersten Tag zur Tafel geholt hatte, war sie nicht gerade meine Lieblingslehrerin. Wie erwartet listete sie mir den ganzen Stoff auf, den ich nachzuholen hatte und drückte mir einen Stapel Blätter in die Hand. Ich nickte nur brav zur Bestätigung jeder ihrer Sätze, obwohl ich nicht richtig hinhörte. Ich war wirklich erleichtert, als sie nach ihrer Rede, die eine gefühlte Ewigkeit dauerte, endlich aufstand und mir die Erlaubnis gab zu gehen.
Draußen im Gang packte ich die Blätter auch schnell noch zu meinen anderen Sachen dazu und machte mich auf die Suche nach den anderen. Doch wie es scheint, waren die schon alle weg. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Mist! Wenn ich jetzt den Bus nicht verpassen wollte, der mir den kompletten Fußweg ersparen würde, musste ich mich jetzt wirklich beeilen. Und ich hatte jetzt echt keine Lust, den ganzen Weg nochmal zu gehen. Ich lief so schnell wie ich konnte beim Haupteingang des Schulgebäudes hinaus und schaffte es dann gerade noch, mich durch die Türe in den überfüllten Bus zu zwängen, bevor diese schloss.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Heyy 💞

Ich melde mich auch mal wieder😅
Frohe...🎄

𝑀𝑒ℎ𝑟 𝑎𝑙𝑠 𝑚𝑎𝑛 𝑑𝑒𝑛𝑘𝑡...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt