🌺 Kapitel 79 🌺

230 17 5
                                    

Nach der Stunde sattelten wir unsere Schweißnassen Pferde ab und rieben sie mit Stroh trocken. Unsere Haare waren nass und verklebt, doch vor allem Conny lachte wie ein Honigkuchenpferd. "War das nicht toll?" Ich nickte glücklich und lehnte meinen Kopf an den feuchten Körper meines Pferdes. "Das war jetzt quasi der Probedurchlauf", ertönte da eine Stimme hinter mir. Magret lehnte an der Holzwand der Pferdebox. "Dieses Mal ist Sunny noch hinter Tobi nachgelaufen aber das nächste Mal geht's ans richtige Alleine-Reiten" Obwohl ich gerne gehabt hätte, dass jede Reitstunde so lief wie diese, nickte ich. Sie hatte ja recht, denn ich wollte ja richtig reiten lernen, ganz allein. "Ich muss aber zugeben, dass du ziemlich gut warst", lächelte mir dannn die Reitlehrerin noch zu und sprach damit so etwas wie magische Worte für mich aus. Stolz sich ich über die Mähne der Haflingerstute, die genüsslich in ihr Heu hineinschnaubte.
Auch in den nächsten Tagen lief ich herum, wie auf Wolken. Constanze und ich schwärmten Alex das ganze Wochenende von den Pferden vor, sodass ihm bald der Kopf davon dröhnte und er es nur noch als "Pferdequatsch" abtat. Wir hatten genau wie bei Sara die Abmachung geschlossen, dass ich mich täglich um Sunny und Barilla kümmerte und somit alle zwei Tage Reitstunden nehmen durfte. Ich war wahrscheinlich das glücklichste Mädchen im ganzen Universum. Und das nur wegen Conny.

Erst am Sonntagabend, als meine Mutter an meiner Bettkante saß und mir eine ihrer Geschichten erzählte. Eigentlich war ich ja schon zu alt dafür, doch erstens waren es Geschichten aus ihrem früheren Leben und zweitens meinte sie, wir müssen das nachholen. Ich war da auch gleicher Meinung. Doch an dem Tag war es anders als sonst, ich schlief nicht gleich ein sondern lag noch eine Weile wach. Die Gedanken wegen Olivia holten mich wieder ein. Auch wenn ich es niemals zugeben würde, war mir doch ein wenig mulmig zumute, morgen wieder in die Schule zu gehen. Ob sie das wirklich ernst gemeint hatte? Erst nachdem ich mir diese Frage ungefähr 100 Tausend mal gestellt hatte und noch immer keine Antwort darauf gefunden hatte, war ich in einen unruhigen, leichten Schlaf gefallen. Ich wusste zwar nicht mehr was und wovon ich träumte, doch mitten in der Nacht wachte ich schweißgebadet auf.
Müde tastete ich nach meinem Wecker. Bereits Dreiviertel fünf. Ich musste es dringend schaffen bis dahin noch eine Stunde Schlaf zu bekommen. Doch ich schaffte es einfach nicht, egal wie oft ich mich hin und herwälzte. Um halb sechs beschloss ich dann, einfach mal früher als sonst auszustehen, vielleicht konnte ich ja vor der Schule noch einen Abstecher in den Stall machen. Bus kam immer noch nicht in Frage aber ein kleiner Spaziergang würde mir gut tun. Nachdem ich mir nur kurz einen Tee gemacht hatte, packte ich meine Schulsachen in die Tasche und schrieb eine Nachricht für meine Eltern, damit sie sich keine Sorgen machen mussten. Meine Eltern. Ich lächelte. Dann zog ich mir meinen neuen Wintermantel über meinen dicken Pulli und zog vorsichtshalber auch noch Handschuhe an. Was eine ziemlich gute Idee war, denn als ich aus der Haustür trat empfing mich - wie zurzeit fast an jedem Tag - ein eisiger Wind.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Heyy! 💞

Kritik/Verbesserung usw wie immer gerne in die Kommis🔽🥰

Aja und tysm für alles ihr seid wirklich die beste Schreibcommunity!🙈❣️

𝑀𝑒ℎ𝑟 𝑎𝑙𝑠 𝑚𝑎𝑛 𝑑𝑒𝑛𝑘𝑡...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt