🌺 Kapitel 2 🌺

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„Naomi Wilson, wurde liegend auf der Straße aufgefunden, Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma", klärte uns Alexander Hetkamp, der zuständige Notarzt auf, während er ein junges Mädchen mit strohblondem Haar in den Behandlungsraum schob. Als Conny den Namen hörte zuckte sie ein wenig zusammen, als würde sie an etwas erinnert werden. Auch die üblichen „okay" blieben diesmal aus.

Doch anscheinend bemerkte sie meinen prüfenden Blick, denn kurz darauf straffte sie ihre Schultern wieder und versuchte sich nichts mehr anmerken zu lassen. Doch ich kannte sie schon lange und wusste, dass mit ihr etwas nicht stimmte.

„Von den Eltern des Mädchens wissen wir leider nichts", fügte der Notarzt noch hinzu, während wir die Patientin vorsichtig umlagerten.

Das Gesicht des Mädchens, ich schätzte sie auf ca. 13 Jahre, war mit Kratzern und kleineren Platzwunden übersäht.

Bei der Übergabe erfuhren wir auch, dass sich ein Unfall mit einem Reisebus ereignet hatte, an dem gleich mehrere Personen beteiligt waren. Deshalb waren die Notaufnahme überfüllt und die Rettungskräfte im Dauereinsatz und Naomi wurde gleich zu uns hochgebracht.

„Hallo, mein Name ist Charlotte Engel und ich bin gemeinsam mit Constanze Herzinger deine behandelnde Ärztin heute", stellte ich mich dem Mädchen vor. Doch diese war zu schwach, um uns eine Antwort geben zu können. Ich warf einen prüfenden Blick zu meiner Freundin, doch diese war gerade dabei der jungen Patienten sehr konzentriert Blut abzunehmen und dabei versuchte ihr möglichst nicht in die Augen zu sehen.

„Weißt du denn wie du heißt?", fragte ich sie währenddessen. „Naomi", erwiderte sie zögernd. „Okay und wo hast du denn Schmerzen?", hakte ich weiter nach. „Am Kopf und an der Brust". Ich zog die Pupillenleuchte hervor und begann die Pupillen des Mädchens abzuchecken. Dabei fielen mir die strahlend, türkisfarbenen Augen, wie ich sie erst einmal gesehen hatte, auf. Aber ich hatte nicht die Zeit darüber nachzudenken, denn die Pupillen gefielen mir ganz und gar nicht. „Kannst du dich denn erinnern, war passiert ist?", erkundigte sich nun Conny bemüht gelassen. Dennoch hörte ich Besorgnis in ihrer Stimme mitschwingen. Mehr als sonst. Doch Naomi schüttelte nur den Kopf.

Ich bat Schwester Steffi im CT anzurufen, um möglichst schnell einen Platz zu bekommen.

„Wir müssen dir einmal dein T-Shirt ausziehen, damit wir dich einmal abhören können", erklärte Conny ihr, immer noch ohne sie direkt anzusehen. Währenddessen versorgte Steffi die Platzwunden des Mädchens. Als ich ihr das Shirt über den Kopf streifen wollte, bemerkte ich unzählige Hämatome am Oberkörper des Mädchens. Schnell zog Naomi das T-Shirt wieder hinunter. „Wie ist das denn passiert?", fragte ich sie verwundert. Auch Conny wirkte sichtlich geschockt. Aber Naomi schüttelte nur stumm den Kopf. „Wir sehen doch, dass da etwas ist", versuchte ich auf sie einzureden. „Bin vom Rad gefallen", murmelte Naomi schließlich.

Doch das konnte ich ihr schlecht glauben, die Hämatome waren unterschiedlich verfärbt, was bedeutete, dass sie unterschiedlich alt sein mussten. Auch Conny musterte sie misstrauisch.

Doch wir beschlossen, es einmal dabei zu belassen. Jedoch mussten wir sofort an etwas Bestimmtes denken und von den Eltern fehlte immer noch jede Spur.

„So, jetzt müssen wir wirklich einmal deine Lunge abhören", erklärte ich ihr und bat sie, sich aufzusetzen. Doch als sie sich mit ihren Armen aufstützen wollte, fing sie plötzlich an zu keuchen und schnappte nach Luft. Sie begann zu hyperventilieren. Ich gab Steffi mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass ich dringend eine Maske benötigte. „Was ist denn los?", wollte ich wissen. „Meine Arme...ich...ich spür nichts mehr! „Wie du spürst nichts mehr?" fragte Conny etwas panisch.

Schnell zog sie ihren Reflexhammer aus ihrem Kittel und strich Naomi über die Arme. „Spürst du das?" Weinend schüttelte das Mädchen den Kopf. „Notfall-CT", informierte ich Steffi. Das war jetzt wirklich besorgniserregend. „Nur CCT?" „Nein, auch Thorax Bereich bitte", erwiderte ich, da mir die Schmerzen in der Brust, die das Mädchen angegeben hatte wieder einfielen.

Kurz darauf konnten wir sie schon zur Radiologie bringen. Auf dem Weg dorthin fing Conny an, Naomi besorgt durchs Haar zu streicheln. Als ihr bewusst wird, was sie tut, zog sie ihre Hand schnell wieder zurück.

Während die junge Patientin bei der Computertomografie war, gingen wir wieder zurück zur Station.  Auf den Weg dorthin überlegte ich, ob ich meine Freundin darauf ansprechen sollte, entschied mich aber dagegen. Ich wusste, dass ich es früh genug erfahren würde.

Oben angekommen lief uns ein dunkelhaariger Arzt über den Weg. Als ich ihn sah, musste ich grinsen. Denn anstatt der weißen Klinikschuhe trug er rosafarbene mit Plüschhäschen darauf. Anscheinend war wohl noch jemand nicht richtig ausgeschlafen. Auch Conny bemerkte das und musste lachen. Doch auch das schien der Arzt nicht zu bemerken und im nächsten Moment war er schon um die nächste Ecke verschwunden.

Sofort nahm das Gesicht meiner Freundin wieder einen bedrückten Ausdruck an.
„Willst du darüber reden?", fragte ich sie besorgt. Stille. Nach kurzem Zögern begann sie zu erzählen, stoppte dann aber abrupt, als der Aufzug sich hinter uns öffnete. Naomi war wieder zurück. „Heute Abend bei mir?", flüsterte ich ihr zu. Sie nickte dankbar.

„Sie hatten unten keinen Arzt zum befunden, ihr sollt euch das gleich einmal ansehen", begrüßte uns die Schwester und reichte uns einen braunen Umschlag. Während wir Naomi Richtung Behandlungsraum brauchten, zog Conny die Bilder heraus Umschlag, um sie genauer zu betrachten.

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So, der zweite Teil ist jetzt auch online☺️ Soll ich weiterschreiben?💞

Achja💞💞💞:
Ich wollte noch unbedingt maya7905 danke sagen, das sie mir bei dieser FF geholfen hat❤️🌹 wir haben uns eig nur durch Conny kennengelernt und sind mittlerweile schon sowas wie Freundinnen😂❤️ thank youu❤️🌺

~ Elli ~ 🌺😂

𝑀𝑒ℎ𝑟 𝑎𝑙𝑠 𝑚𝑎𝑛 𝑑𝑒𝑛𝑘𝑡...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt