🌺 Kapitel 6 🌺

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Kaum hatte sich die Tür geschlossen, umarmte mich die Ärztin. Die Ärztin, die heute eigentlich gar keine war. Ich war viel zu überrascht, um mich dagegen wehren zu können, also ließ ich es widerstandslos über mich ergehen. Wenn ich ehrlich war, genoss ich es sogar ein wenig. Aber als sie sich wieder von mir löste blickte ich sie verständnislos an. Doch sie war anscheinend noch nicht bereit mir eine Erklärung zu geben.

„Du fragst dich sicher, was passiert ist, oder?" wechselte sie nun das Thema. Ich antwortete ihr nicht, was sie anscheinend als ja deutete. „Du hattest sehr großes Pech. Wegen der Hirnblutung mussten wir dich schnell in den OP bringen, wir hatten Angst, dass dein Gehirn beschädigt werden könnte. Intraoperativ haben wir dann eine Arachnoidalzyste festgestellt, die, wahrscheinlich durch den Aufprall geplatzt ist, und das alles verursacht hat." Als sie meinen verständnislosen Gesichtsausdruck bemerkte, hörte sie auf zu reden. „Oh, entschuldige. Um es weniger Fachchinesisch zu machen: während der Operation haben wir eine Zyste festgestellt, die geplatzt ist und somit eine Hirnblutung ausgelöst hat". Obwohl ich immer noch nicht alles verstand, nickte ich nur.

„Deine Atemnot kam von ein paar Rippenfrakturen...äh Rippenbrüchen", fügte sie hinzu, als ihr wieder bewusstwurde, mit wem sie gerade redete. „Die haben das Brust- und das Rippenfell beschädigt und einen sogenannten Pneumothorax verursacht. Das bedeutet, dass Luft in den Spalt zwischen Lunge und Brustraum gekommen ist." Obwohl das jetzt nicht so ganz hineinpasste, musste ich wieder lächeln. Während der ganzen Erklärungen hatte sie nicht einmal Luft geholt. „Deshalb haben wir dir auch eine Thoraxdrainage angelegt, die aber bald wieder entfernt wird", ergänzte sie noch.

Erst da bemerkte ich den Schlauch der aus meinem Oberkörper hinausführte. „Am Anfang sah es nicht sehr gut aus, du hast ziemlich viel Blut verloren", gab Conny zu.

Mir wurde bewusst, wie sehr sie das mitgenommen hatte.

Ich wurde wieder nachdenklich. War sie nur zur Überwachung bei mir? Doch ich verwarf den Gedanken gleich wieder, dann wäre sie ja in Dienstkleidung. Ich spürte, dass sie mir etwas Wichtiges verschwieg.

Ich hasste es so unwissend zu sein. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und schaffte es, die Frage, auf die ich endlich eine Antwort haben wollte, über die Lippen zu bringen: „Warum bist...äh...sind..." „Du kannst ruhig du zu mir sagen", meinte Conny als sie meine Verlegenheit bemerkte.

„Also gut, warum bist du...?" Doch sie schüttelte nur den Kopf, als sie verstand, worauf ich hinauswollte.

„Hör mal, ich erzähl dir alles später, Maus. Ich muss jetzt nur wirklich noch einmal deine Lunge abhören." Ich war ein wenig enttäuscht. Doch dann fiel mir auf, dass sie mich schon zum dritten Mal hat sie mich so genannt hatte und die Enttäuschung verflog. Als sie das Stethoskop aus ihrem Arztkittel nehmen wollte, merkte sie offensichtlich, dass sie gar keinen anhatte.

„Ich bin gleich wieder da", sagte sie und strich mir noch einmal über den Kopf. Als die Tür zum zweiten Mal zufiel, atmete ich erleichtert auf. Endlich alleine, endlich Zeit in Ruhe über alles nachzudenken. Doch die Einsamkeit fühlte sich nicht so gut an wie erwartet und ich sehnte mich danach, dass Conny wieder zurückkam. Ich musste nicht lange warte, einige Minuten später war sie schon wieder da. Diesmal in ihrer Arbeitskleidung. Als ich sie eintreten sah, stieg eine Welle von Zuneigung und Vertrautheit in mir auf, die ich mir nicht erklären konnte.

Als sie das Stethoskop aus ihrer Tasche nahm und meine Lunge kontrollieren wollte, öffnete sich noch einmal die Tür und ich zuckte erschrocken zusammen.

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Heyy, (das hab ich beim letzten Teil irgendwie vergessen 🙈)
Ich wollte nur nochmal sagen das ich keine Ärztin bin und dass das hier nicht hundertprozentig stimmen muss...😆

Ich hab jetzt gleich noch einen zweiten Teil veröffentlicht da ich mir nicht sicher bin ob ich es in den nächsten Tagen schaffe was hochzuladen 🤷🏼‍♀️ naja vlt doch 😝

~Elli~🌺

𝑀𝑒ℎ𝑟 𝑎𝑙𝑠 𝑚𝑎𝑛 𝑑𝑒𝑛𝑘𝑡...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt