🌺 Kapitel 7 🌺

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*Connys Sicht

In dem Moment, als ich ihre Lunge noch einmal abhören wollte, trat ein Mann ein, der sich als Adoptivvater der Patientin herausstellte. Man roch deutlich die Alkoholfahne, die er hinter sich herzog. Bei seinem Anblick zog sich meine Brust schmerzhaft zusammen.

Er wirkte sehr aggressiv und wollte seine Tochter sofort wieder mitnehmen. „Wie kann es sein, dass dich jemand so findet?! Habe ich dir nicht immer gesagt, du sollst in die Büsche kriechen, wo dich niemand sieht?". Das Mädchen erstarrte verängstigt und auch ich war sichtlich geschockt über den Tonfall.

Doch einige Sekunden später erwachte ich wieder aus meiner Schockstarre. „Finden sie nicht, dass das hier etwas unangebracht ist, sehen sie denn nicht, dass ihre Tochter verletzt ist?", fragte ich ihn ungewöhnlich bestimmt und lauter als beabsichtigt. Naomi blickte mich überrascht an und selbst ich war ein wenig erschrocken über meine Stimmlage. Doch kurz darauf fing ich mich wieder.

„Wer sind sie denn überhaupt?", wandte sich der Mann nun an mich. Erstaunlicherweise lallte er kein bisschen und schaffte es sogar sich aufrecht vor mich zu stellen. Jetzt war ich doch froh, meinen Arztkittel geholt zu haben. „Herzinger mein Name, ich bin hier die behandelnde Ärztin", stellte ich mich bemüht höflich vor. Doch innerlich kochte ich vor Wut. Wie kann er es nur wagen, so mit meiner kleinen Naomi zu reden?! Naja sie gehörte mir nicht. Was im Übrigen ganz allein meine Schuld war. Und klein war sie jetzt wirklich nicht mehr.

Er nickte nur unbeeindruckt und beendete damit meine innerliche Diskussion. „Ich glaube es ist besser für alle, wenn sie draußen warten", fügte ich mit einem kurzen Blick auf das verängstigte Mädchen hinzu und lächelte sie liebevoll an. Doch der vermeintliche Adoptivvater machte nicht die Anstalten meiner Bitte nachzugehen.

Stattdessen holte mit seiner Faust nach dem Mädchen aus. Keine Sekunde später realisierte ich, was er vorhatte und schaffte gerade noch, mich dazwischen zu stellen. Der Mann war doch betrunkener als er zeigte. Die Faust ging geradewegs auf meinen Magen zu und ich musste mich zurückhalte, um nicht vor Schmerzen aufzustöhnen. „Verlassen sie bitte sofort den Raum, oder wir müssen die Polizei rufen", brachte ich gerade noch hervor. Ich spürte wie ich zitterte. Letzteres würde ich so oder so tun, aber das verschwieg ich ihm lieber.

Überraschender Weise hörte er jetzt auf mich und drehte sich zur Tür.

„In deiner Haut möchte ich jetzt nicht stecken, dass du kein schlechtes Gewissen hast! Wegen dir komme ich wahrscheinlich in den Knast, und nur du ganz allein bist schuld! Miststück!". Der Ausbruch kam so unerwartet das ich zusammenzucken musste. „Und komm mir ja bald wieder nach Hause!" Kurz darauf wurde die Tür zugeknallt und ich hörte, wie eine Schwester ihm draußen etwas von „Schadenersatz" zurief.

Danach war Stille. Doch dann begann das Mädchen weinen. Mein Bauch tat höllisch weh, doch ich versuchte die Schmerzen zu ignorieren. Naomi war jetzt wichtiger. Hilflos legte ich einen Arm um sie. Sie tat mir so leid. Alles tat mir so leid. Ich musste ihr endlich die Wahrheit sagen.

Doch vorher war sie dran.

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Heyy,

Ich habs doch geschafft noch einen Teil hochzuladen 😂💞

~Elli~ 🌺

𝑀𝑒ℎ𝑟 𝑎𝑙𝑠 𝑚𝑎𝑛 𝑑𝑒𝑛𝑘𝑡...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt