🌺 Kapitel 38 🌺

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-ein paar Minuten vorher-

*Constanzes Sicht

Wir fuhren ein wenig ziellos in der Gegend umher und Charlotte achtete darauf, auch in die kleinen Seitenstraßen zu fahren, um Naomi ja nicht zu übersehen. Als wir wieder aus einer hinausfuhren, erkannte ich plötzlich einen kleinen, dunklen Fleck neben der Straße, „Da!", rief ich reflexartig und meine Freundin trat auf die Bremse. Das Auto rollte zwar noch ein paar Meter weiter, doch ich sprang heraus und lief zu diesem Fleck hinüber. Dort angekommen, musste ich mich erstmal keuchend hinsetzen, mein Bauch und die frische Naht brannten wie Hölle. Nun kam auch Charlotte zu mir, „Das ist doch Blut", flüsterte sie erschrocken. Erst da warf auch ich einen Blick auf die fast eingetrocknete Flüssigkeit. Es war zwar wirklich nicht viel, doch mir gingen sofort die wildesten Gedanken im Kopf herum. Was ist, wenn Olivia doch schon...
„Komm, wir müssen weiter!", unterbrach mich Charlotte und lief schon vor zum Auto. Ich stand mit wackeligen Knien auf, und bemühte mich ihr zu folgen. Das Bauchweh hatte noch nicht nachgelassen, doch ich versuchte, es auszublenden und mich darauf zu konzentrieren, Naomi zu finden. Nur eine Sekunde nachdem ich die Beifahrertür geschlossen hatte, fuhr Charlotte auch schon los. Eine kurze Zeit fuhren wir schweigend die Hauptstraße entlang, als meine Begleiterin plötzlich ruckartig abbremste. „Was ist denn...?", keuchte ich, doch dann sah ich es selbst. Vor uns erstreckte sie eine lange Holzbrücke, die auf die andere Seite eines Flusses führte. Und auf dem Geländer saß Naomi und begann, ihre Hände langsam davon zu lösen. Bei ihrem Anblick stockte mir der Atem und es fühlte sich fast so an, als würde mein Herzschlag für einen Moment aussetzen. Dann lief ich los. Ich ignorierte alles um mich herum: der Wind, der mir Tränen in die Augen trieb und die Schmerzen in meinem Bauch. „Naomi!", ertönte eine hohe, schrille Stimme und erst einen Moment später erkannte ich, dass sie meine war.

*Naomis Sicht

Plötzlich ertönte eine mir unbekannte Stimme, die meinen Namen rief und vor Schreck kippte ich vorne über. Wie in Zeitlupe fühlte ich, wie sich meine Hände von dem Holzbalken lösten und ich mich langsam in Richtung Fluss bewegte. Doch keine Sekunde später streckten sich meine Hände noch während des Fallens in Richtung des unteren Holzbalkens aus und klammerten sich daran fest. „Nein!", ertönte dieselbe Stimme nochmal, doch diesmal schien es, als wäre sie meilenweit entfernt. Unter mir rauschte der Fluss immer noch laut und riss alles mit, was ihm in die Quere kam. Mit allerletzter Kraft zog ich mich Balken für Balken hoch und schwang meine Füße auf die andere Seite des Geländers. Dort verließ mich dann endgültig die Kraft und meine Knie knickten ein. Erst jetzt kam die ganze Angst, von der ich noch ein paar Sekunden überhaupt nichts spürte, in mir auf und ich fühlte wie ich zitterte. Aber einen kurzen Moment später, umschlossen zwei weiche, warme Hände meinen immer noch zitternden Körper und ich fühlte, wie sich die Person keuchen neben mir auf das kalte Holz setzte. Auch sie zitterte. „Naomi...", flüsterte sie leise, mehr brachte sie nichtmehr heraus. Doch es war genug, um zu erkennen, wer es war, der hier neben mir saß. Erst da öffnete ich erst die Augen. Neben mir saß Constanze und ich erkannte, dass sie weinte. „Mama?" Als Antwort drückte sie mich noch fester an sich. „Ich liebe dich über alles und so wird es auch immer sein", flüsterte sie leise in mein Ohr und nun musste auch ich weinen.

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Heyy,💞

Ich lade den Teil jetzt schon hoch da ich nicht weiß ob ich später noch Zeit habe🙈

~Elli~🌺

𝑀𝑒ℎ𝑟 𝑎𝑙𝑠 𝑚𝑎𝑛 𝑑𝑒𝑛𝑘𝑡...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt