Während dieser gesamten „Befragung" hielt ich Constanzes Hand fest gedrückt. Wie mir Hannah schon erklärt hatte, fragte sie mich nur ein paar Fragen zu meinem Pflegevater, auf die ich immer nur mit ein zwei Wörtern stotternd beantwortete.
Obwohl das alles nicht einmal halb so schlimm war, wie ich dachte und das alles nur wirklich harmlose Fragen waren, war ich unglaublich erleichtert, als es endlich vorbei war. Schnell verabschiedete ich mich von den beiden Beamten und ging dann, immer noch zitternd zur Tür hinaus. Constanze sollte auch noch eine Aussage abgeben, bevor sie dann nachkommen würde. Draußen am Gang erwartete mich auch schon Alex. „Und?" Aber ich schüttelte nur den Kopf und setzte mich auf einen der Wartestühle vor der Tür, die ich vorhin noch nicht bemerkt hatte. Zum Glück verstand er, dass ich jetzt nicht reden wollte und setzte sich einfach nur ruhig neben mich. Doch das bemerkte ich kaum.
Ich war in dem Moment einfach nur komplett durcheinander, tausende Gedanken schwirrten in meinem Kopf herum. Einerseits war ich einfach nur erleichtert, das alles jetzt hinter mir zu haben – denn ich wusste, dass es einmal kommen würde – aber andererseits... Es war, als hätte ich meinen Vater verraten. Was ja auch stimmte.
Wieder einmal kamen Schuldgefühle in mir hoch. Ich hätte das nicht tun dürfen...ich hätte es so lange hinauszögern können, bis...
Naomi?!", hörte ich Constanzes, beinahe schon ungeduldige Stimme die mich wieder in das Jetzt zurückholte. Erschrocken, blickte ich auf, ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie schon wieder da war. „Komm, wir wollen wieder heimfahren, du kleines Traummännchen", lachte meine Mutter mich an. Doch ihr Lächeln klang ein wenig bedrückt und ich merkte, dass sie sich auch gerade um etwas Gedanken machte. Bei ihr fiel mir das sofort auf.
Doch noch bevor ich mich entscheiden konnte, ob ich sie darauf ansprechen wollte, lief sie auch schon vor in Richtung Auto und ich beeilte mich, um sie nicht noch länger warten zu lassen. Wieder fuhr ich mit meiner Mutter mit und wieder waren wir beide mit unseren eigenen Gedanken beschäftigt.
Ich fühlte mich immer noch schrecklich wegen vorhin, auch wenn ich mir einreden versuchte, dass es das richtige war. Doch ich schaffte es nicht so ganz.Aber keine Viertelstunde später hielt Constanze das Auto auch schon auf einem kleinen Parkplatz und lenkte mich somit von meinen Gedanken ab. Neugierig stieg ich aus und blickte mich um. Anscheinend waren wir etwas aus der Stadt hinausgefahren, denn um uns herum waren weite Wiesen und Wälder. Aber als ich mir das Haus, zu dem der Parkplatz anscheinend der Parkplatz gehörte, genauer anschaute, war ich zugegebenermaßen ein wenig enttäuscht. Naja, das war vielleicht auch untertrieben. Das Gebäude war ohne Ausnahme grau angestrichen, und der Verputz bröckelte auch an vielen Stellen ab und hatte einige Risse. Ich bemerkte auch, dass bereits ein nicht sehr kleiner Teil des, ebenfalls grauen, Daches fehlte, der provisorisch mit einer dunkelblauen Plane abgedeckt war, die im Wind flatterte. Zögernd blickte ich zu Constanze, die mich erwartungsvoll anschaute. „Sehr...schön", bemerkte ich vorsichtig, um sie nicht zu verletzen. Doch eigentlich kam ich mir vor, als wäre ich hier im falschen Film gelandet, womit ich später dann nicht so Unrecht hatte.
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Heyy, 💞
Achja keine Sorge da kommt noch eine Wendung 🙈😅
~Elli~🌺
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𝑀𝑒ℎ𝑟 𝑎𝑙𝑠 𝑚𝑎𝑛 𝑑𝑒𝑛𝑘𝑡...
FanfictionDurch einen mysteriösen Unfall stößt ein junges Mädchen auf Constanze, eine junge Ärztin. Eigenartiger Weise spürte sie eine starke, unerklärliche Verbindung zwischen ihr und der jungen Frau und schnell finden beide heraus, dass da mehr dahinter ste...