Untersuchung

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Percys Sicht

Doch bevor wir am Haus meiner Mutter ankamen, fuhr ein roter Porsche neben uns her und hupte. Als wir uns umdrehten, erkannten wir, dass es Apollo war, der fuhr, er winkte uns zu und ließ das Fenster herunter. "Sagt mir nicht, ihr wolltet wegfahren, ohne zu mir zu kommen, um euch kurz durchchecken zu lassen", er sah demonstrativ auf unsere blutige Kleidung. "Kommt schon, es ist genug Platz für vier", sagte er lächelnd, ich wusste wirklich nicht, woher er seine gute Laune hatte, aber ich konnte definitiv etwas davon gebrauchen. Nico und Thalia schienen das genauso zu sehen und wir stimmten zu und quetschten uns ins Auto. Das Auto war offensichtlich nicht für mehr als zwei Personen gebaut worden, daher war es auf den Rücksitzen recht gemütlich. "Yo Percy, du sitzt neben mir. Ich muss ein Auge auf dich haben. Spezialauftrag von deinem Dad", zwinkerte er mir zu, bevor er aus dem Auto sprang, um mir die Tür zu öffnen.Als wir alle saßen, fuhr Apollo los. Nach fünf Minuten des Schweigens kamen wir in seinem Palast auf dem Olymp an. Und ich kann dir sagen, dass nicht einmal die Fahrt mit den drei Schwestern, die nur einen Zeh und ein Auge besaßen, so schlimm gewesen war wie die Fahrt mit Apollo. Mir stand der Mund offen, als ich den Palast sah, er war riesig und strahlte goldenes Licht aus, die Architektur war beeindruckend, vielleicht hatte David ihn entworfen, er hatte hier so viel gebaut. Oh, wie ich ihn vermisste, als ich die anderen ansah, alle sahen mich an, als erwarteten sie eine Antwort. Dummes ADHS. "Äh, was?" fragte ich, Apollo lachte und sagte: "Ich habe gefragt, wer die schwersten Verletzungen hat und deshalb mit wem wir anfangen sollen. Nico und Thalia haben gesagt, bei ihnen ist es nicht so schlimm, also fangen wir mit dir an." Ich öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber bevor ich etwas sagen konnte, nahm er meinen Arm und führte mich ins Innere, während Thalia und Nico draußen blieben, um sich die Geschäfte anzusehen, um sich vom Verlust ihrer Freunde abzulenken.Von innen war der Palast noch prächtiger. Alles war aus Marmor gefertigt und mit Gold verziert. Als Apollo mein Erstaunen bemerkte, grinste er: "Dein Freund hat das alles aufgebaut, er war ein guter Junge", bei seinen Worten legte sich ein Hauch von Traurigkeit über seine blauen Augen und auch ich erschauderte leicht, ich war es nicht gewohnt, dass jemand über David in der Vergangenheitsform sprach. Als er das bemerkte, sah er mich entschuldigend an. Er führte mich in ein Zimmer, das eigentlich ein Arztzimmer sein sollte, ich setzte mich auf ein Bett und sah ihn erwartungsvoll an. "Hast  du irgendwelche Verletzungen, die man jetzt nicht sehen kann?", fragte er, nachdem er mich durchsucht hatte. Ich bejahte und zog mein Shirt leicht hoch, um ihm einen tiefen Schnitt an meiner Seite zu zeigen. "Äh, das sieht übel aus." Er zog die Augenbrauen zusammen, während er meine Wunde begutachtete. "Was ist passiert?" "Ich habe in einem Krieg gekämpft." Meine Stimme klang grober als beabsichtigt, auch wenn er für den Krieg mitverantwortlich war, war es nicht fair von mir, ihm zu viel Schuld zuzuschieben. "Es tut mir leid. Ich wollte nicht so harsch klingen. Ein Höllenhund hat mich erwischt, als ich abgelenkt war." Apollo spürte, dass dies ein heikles Thema war, nickte nur und fuhr mit der Untersuchung fort.Er nahm einen Lappen mit Alkohol, tupfte ihn auf die Wunde und legte eine Hand auf meine Stirn, woraufhin der Schmerz verschwand und sich die Wunde schloss. Danach gab er mir ein Stück Ambrosia zu essen und ein Glas Nektar. Normalerweise schmeckte es wie die Kekse meiner Mutter, jetzt schmeckte es wie Davids Küsse. Der Schmerz, der sich durch mein Herz fraß, trat in meine Augen und ich drehte meinen Kopf zur Seite. Als ich Apollo ansah, sah ich Mitleid in seinen Augen. "Ich brauche dein Mitleid nicht. Es wäre nicht angemessen, es wäre angemessen, wenn ihr mich alle dafür hassen würdet, dass ich eure Kinder sterben lasse." Meine Stimme wurde lauter, all die Emotionen, die ich nach dem Kampf zurückgehalten hatte, kamen auf einmal zum Vorschein. Apollo sah entsetzt aus. Ich konnte es ihm nicht verdenken, wahrscheinlich hatte er noch nicht so weit gedacht und bereute jetzt sein Hilfsangebot.


"Nein, das ist falsch, du hast sie nicht sterben lassen, du hast so viele gerettet, aber selbst Götter können nicht überall sein." Tränen liefen mir über das Gesicht, "aber ich hätte es sein müssen, ich habe ihn im Stich gelassen, ich habe sie alle im Stich gelassen." Apollo beugte sich vor und schlang seine Arme um mich, ein angenehmer Geruch nach Sonne und Minze  kam mir in die Nase, ich schloss meine Augen und genoss die Berührung "Sag das nie wieder, es ist nicht wahr!" Flüsterte er in mein Ohr. Obwohl ich ihm nicht zustimmte, widersprach ich ihm nicht, es würde zu viel Energie kosten, mit ihm zu streiten.

Nach einer Weile ließ er mich los und lächelte mich aufmunternd an. "Wie schaffst du es, immer positiv zu bleiben und gute Laune zu haben, wenn da draußen Menschen gestorben sind?" Ich stellte die Frage, die ich schon seit langem stellen wollte. "Jeder stirbt irgendwann, ich wusste, dass sie sterben würden, und ich bin stolz auf sie, sie sind ehrenhaft gestorben, aber man muss im Jetzt leben, was hätten sie davon, wenn ich vor Trauer zusammenbrechen würde? Sie sind glücklich im Elysium, sie haben die Wahl der Wiedergeburt, ich trauere um sie, aber ich schaue weiter, ich halte sie als Helden in Erinnerung und ich weiß, sie würden nicht wollen, dass ich mich von ihnen unterkriegen lasse." Während er das sagte, schaute er mir ernst in die Augen, die kleinen goldenen Punkte funkelten in seinen kobaltblauen Augen, ich ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen, ich würde es nie schaffen, so mit dem Tod meiner Freunde umzugehen, meinem Herzen wird immer ein Stück fehlen, aber vielleicht würde es eines Tages aufhören, so sehr zu schmerzen.

"Aber hast du nie jemand verloren, der dir nahe stand? Ich meine ihr seid alle unsterblich, da verliert man keinen so schnell."

"Du kennst die Mythen Percy, natürlich habe ich Menschen geliebt, die mir genommen wurden. Denk  nur an Daphne und Hyacinth." Apollo drehte mir den Rücken zu, seine Stimme klnang lange nicht mehr so sanft wie davor. "Ich habe sie geliebt. Ich hätte alles für sie getan, doch ich bin verflucht jeden den ich liebe zu verlieren.  Vielleicht komme  ich deshalb mit dem Tod meiner Kinder klar, weil ich es gewohnt bin." Wellen der Trauer gingen von ihm aus. Ich hatte ihn noch nie so erlebt und bereute sofort das Thema angesprochen zu haben.

Ich setzte an um etwas aufmunterndes zu sagen, doch Apollo hob die Hand.

"Genug Gefühlsdusseleien. Das ist nun alles in der Vergangenheit und nicht Wert, dass  man weiter darüber redet. Ich bin fertig mit deiner Untersuchung, schick bitte Nico oder Thalia rein und leg dich ein Weilchen hin. Und vergiss nicht, es ist wichtig über die Verstorbenen u reden und die guten Erinnerungen zu wahren, aber man muss auch lernen los zu lassen, damit sie einen nicht am Leben hindern."

Nachdem ich mich auf Apollos Anweisung hin hingelegt hatte, sah ich zu, wie er Thalia und Nico behandelte, und ich konnte nicht anders, als sein Geschick und seine Sanftmut zu bewundern. 

Nachdem meine Freunde fertig waren, fuhren wir schließlich zu meiner Mutter nach Hause. Seine Worte gingen mir noch lange durch den Kopf.




lost (Hawkeye FF.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt