Die Flucht

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Percys Sicht:
Als sie die Nachricht hörten, rannten sofort Massen an Agenten an mir vorbei.
Ich würde mit ihnen gezogen, suchend sah ich mich nach Clint um, doch ich konnte ihn nirgendwo finden. Wahrscheinlich ist auch er zu dem Platz gegangen, wo die Agenten sich in so welchen Situationen hin bewegen sollen.
Ich rannte also den anderen hinterher um irgendwie zu helfen, als ich plötzlich eine laute Explosion hörte.
Ich versuchte mich irgendwo fest zu halten, als der Boden unter mir nachgab, fand jedoch nirgendwo halt. Und so viel ich in die Tiefe. Es kam mir so vor, wie in meinen Träumen. Wenn ich in den Tartarus fiel. Das dies alles kein Traum war, wurde mir beim Aufprall bewusst. Ein stechender Schmerz in meiner Schulter und meiner Hüfte ließen mich scharf ein atmen. Ich setzte mich auf und tastete mich nach weiteren Verwundungen ab, bevor ich mich aufrappelte und mich umsah. Anscheinend war ich in ein anderes Stockwerk gefallen. Der ganze Raum war zerstört und überall lagen Wandstücke rum.
Ich klopfte mir den Staub von den Klamotten und machte mich auf die Suche nach anderen, die möglicherweise mit abgestürzt waren.
Als ich über die ehemalige Decke kletterte, sah ich am anderen Ende des Raumes Licht und ging darauf zu. Als ich dieses Loch verlassen hatte, befand ich mich wieder in einem typischen S.H.I.E L.D. Raum. Nur das dieser komplett leer war.
Also machte ich mich auf die Suche nach irgendwem, der meine Hilfe brauchte.

Ich sah mich vorsichtig um, immerhin war ich in einem Gebäude, welches von Feinden eingenommen wurde.
Ich hörte Maschinengewehre und Schreie von Verwundeten, während ich durch einen Flur schlich.
Leise schlich ich um die Ecke, bereit für das, was mich dahinter erwartete.
Ich hatte nicht mal Waffen...oder doch, ich hatte Springflut, aber die würde bei Sterblichen nicht helfen. Blieb mir also nur die alte Art zu kämpfen: mit Fäusten.
Ich hörte Schritte aus dem Raum neben mir. Langsam ging ich darauf zu, als ich näher kam, könnte ich deutlich einen Schatten erkennen. Jetzt war nur noch die frage, ob Freund oder Feind.
Ich konnte schlecht fragen, ob es ein Freund war oder nicht und so ballte ich meine Hände zu Fäusten und rannte genau in die Person hinein. Mit einem überraschten Keuchen ging sie zu Boden. Leider fiel ich mit. Ich landete genau auf der Person. Ich hob meine Hände bereit zum Schlag, als die Person unter mir anfing zu reden.
"Hey Percy, ich bin es, Clint." Sofort sah ich mir die Person an, sie lag so im Schatten das ich sie nicht erkennen konnte. Beim genaueren Hinsehen jedoch, könnte ich deutlich Clint erkennen. "Du liegst auf mir, kann von mur aus gerne öfter vorkommen." Er zwinkerte mir zu. "Das Haus explodiert und du machst Witze?!""Hast recht, vielleicht nicht gerade der beste Zeitpunkt." Ich verdrehte die Augen, ging ich von ihm runter und reichte ihm eine Hand zum hoch ziehen.

Clints Sicht:
Ich nahm ihre Hand und stand auf. Sofort ging ich in die Richtung, aus der die Explosion kam. Meine Pistole immer in der Hand. "Clint, was hast du vor?" Keucht Percy hinter mir, mir viel auf, dass sie leicht hinkte. "Geht es dir gut?" "Ja, bei mir ist alles in Ordnung." Ich wusste, dass die log, aber ich hätte es auch nicht anders gemacht. "Ich möchte in den Keller. Dort ist ein geheimer Fluchtweg." Percy blieb abrupt stehen." Du willst die anderen im Stich lassen?" "Die meisten sind schon geflohen. Wir helfen Ihnen mehr, wenn wir das auch tun. Komm, wir müssen weiter." Es fiel mir schwer meine Kollegen hier zu lassen, aber das War das einzig Sinnvolle, was wir tun konnten. Nach kurzem Zögern folgte mit Percy wieder.
Es waren nur wenige Meter bis zum Treppenhaus, als ich wieder ein lautes knallen hörte. April blieb ich stehen und sah zur Decke hoch. Als mir auffiel, dass diese sich zum Boden neigte schrie ich zu Percy. "Nimm meine Hand." Ich wollte mit ihr lossprinten. Doch bevor es dazu kam, wurde ich von irgendetwas getroffen. Langsam verschwand meine Sicht und ich fiel wie ein Kartoffelsack zu Boden.

Percys Sicht:
Ich schlug die Augen auf hustete kräftig, alles war voller Staub. Ich hustete erneut um diesen widerlichen Geschmack nach Beton aus meiner Kehle zu bekommen. Alles, woran ich mich erinnern konnte, war Clints Hand, die ich versucht hatte zu greifen, bevor alles dunkel wurde. Ich spürte einen stechenden Schmerz an meiner sowieso schon ramponiert Schulter und legte eine Hand drauf. Ich spürte etwas nasses an meinen Finger und als ich meine Hand weg nahm, war die voller Blut. Es war nur ein oberflächlicher Schnitt, aber auch die tun weh.
Ich versuchte mich aufzusetzen, was jedoch nicht gelang, da ein hölzernes irgendwas auf mir lag. Ich hatte Glück, es war ziemlich leicht und so konnte ich es einfach weg schieben. Ich setzte mich auf und versuchte meine schreienden Muskeln zu ignorieren. Das war nun mein zweiter Sturz an einem Tag, könnte ich nicht mal ein normales Leben haben?
Ich sah mich um. Alles war voller Staub und Mauerteilen. "Clint?" Krächste ich.  Ich bekam keine Antwort. Ich konnte ihn nirgendwo sehen. "Clint" schrie ich nun.
Was wenn er tot war? Nein Percy, nicht daran denken, ihm geht es bestimmt gut. Ich Stand auf und versuchte den aufkommenden Schwindel zu unterdrücken.
"CLINNNT" schrie ich erneut und lief durch die Trümmer.
Plötzlich sah ich, wie sich unter den Trümmern neben mir etwas bewegte. Sofort stürzte ich dahin und räumte ein paar Teile weg.
"Clint" schrie ich erneut, als ich nachdem ich ein Metallrohr weggeworfen hatte darunter Clint entdecken konnte. "Clint" sagte ich nun sanft. "Percy, geht es dir gut?" Er verzog schmerzhaft sein Gesicht. "Mir geht es ganz gut. Wie sieht es bei dir aus?" Antwortete ich ihm, während ich weiter Trümmer von ihm weg schleuderte.  "Ich denke den Umständen entsprechend."
"Tut dir irgendwas weh?" "Bis auf meinen ganzen Körper, Nein." Scherzte er. Ich schmunzelte leicht, während ich versuchte einen riesigen Balken von ihm herunter zu bekommen." Oh Götter, ist der schwer. Ich befürchte du musst da irgendwie heraus robben." Clint nickte und versuchte sich heraus zu ziehen, gab aber ziemlich schnell wieder auf. "Percy, ich schaffe es nicht, er ist zu schwer." Ich seufzte und versuchte erneut den Balken anzuheben, als ich Blut bemerkte. Erschrocken blickte ich auf meine Hände, doch das war nicht mein Blut. Ich sah auf Clints blutigen Bauch und wurde leicht blass. "Clint, du blutest. Ich dachte dir tut nichts weh." Stotterte ich. "Ich merke ja auch nichts außer jeden meiner einzelnen verdammten Muskeln und diesem scheiß Balken, der auf mir liegt." "Wir müssen dich da irgendwie heraus bekommen. Bei drei hebe ich den Balken hoch und du versuchst heraus zu kommen.1 2 3" Mit vereinten Kräften hebte ich den Balken hoch. Ich war stark, verdammt, sogar stärker als viele andere Menschen, aber auch ich merkte, wie meine Kraft mich verließ. Meine Arme fingen an zu zittern und mir wurde wieder schwindelig. "Verdammt Clint, bewegt deinen Arsch da weg." Schrie ich ihn an. Er hatte es schon zu Hälfte geschafft.
Ich merkte, wie meine Kraft immer weiter schwand und ließ den Balken erleichtert fallen, als Clint es geschafft hatte.
"Danke" sagte Clint. Ich keucht nur und ließ mich neben ihn fallen. "Ich wäre für eine Pause, bevor wir weiter gehen." Clint nickte nur und begann seine Wunde am Bauch zu untersuchen. "Sieht gar nicht so schlimm aus, wie erwartet." Ich beugte mich zu ihm herüber und verarztet ihn notdürftig. Als ich aufsah, sah ich, wie er mich beobachtete. "Danke Percy, ohne dich wäre ich da nie heraus gekommen." Ich machte eine wegwerfende Handbewegung. "Was sollten die Avengers nur ohne dich tun? Natasha hätte mir den Kopf abgerissen, wenn ich ohne ihren Partnern wieder gekommen wäre."
"Du hast mich nicht nur wegen ihnen gerettet...Du magst mich, gib es zu." Er zwinkerte mir zu.
"Das hättest du wohl gerne Barton."
Mehrere Minuten saßen wir schweigend neben einander an eine Wand gelehnt, als wir Stimmen hörten." Wir müssen hier schnell weg." Sagte Clint und versuchte auf zu stehen. Ich stimmte ihm zu und stützte ihn zum Keller.

Clints Sicht:
Im Keller rannten wir zu einer Luke im Boden. "Geh du vor, ich bin direkt hinter dir." Percy nickte und glitt elegant in die Luke hinab. Ich folgte ihr und verschloss die Öffnung im Boden sorgfältig.
"Wir müssen den Tunnel entlang, bis zum Ende.
Nach einer Gefühlten Ewigkeit War der Nässe kalte Tunnel endlich zu ende und wir traten hinaus ins Freie. Noch immer stützte ich mich auf Percy.
Ich hasste es auf jemand anderen angewiesen zu sein. Und noch mehr hasste ich es Percy Kraft zu nehmen, obwohl sie selber schon am Ende war. Doch würde ich alleine laufen, wären wir langsamer und man würde uns fangen. Am Ende des Tunnels sah ich mich um. Links von uns war ein dunkler Wald und rechts von uns ein Feld. Ich steuerte auf den Wald zu. "Dort drüben ist ein kleines Häuslein. Wir müssen es nur noch bis dort schaffen. Dann sind wir in Sicherheit." Ich hörte selber, wie müde ich klang. Der Blutverlust machte mir ordentlich zu schaffen. Percy sah mich besorgt an und lief noch einen Schritt schneller.
Kurze Zeit später standen wir vor einem alten kleinen Haus, welches umgeben von Gebüsch mitten im Wald stand. Hier würde uns keiner suchen. "Na, ist ja richtig heimelig hier." Scherzte Percy. Ich lächelte leicht und ging zusammen mit ihr hinein. Es war dunkel im Haus und doch kommt man im spärlichen Licht erkennen, dass kaum Möbel gab.
Percy brachte mich zu einer Wand und ich lehnte mich sitzend dagegen. Währenddessen ging sie zu einem der gelben Vorhänge und riss ein Stück Stoff ab. Danach ging sie in die Küche und kam kurz darauf mit einer Flasche Alkohol wieder.
"Du musst das Oberteil ausziehen, damit ich die Wunde reinigen kann." "Willst du es mir nicht lieber ausziehen?" Fragte ich sie. Entgeistert sah sie mich an. Also bitte..."War nur ein Witz, keine sorge." Ich zwinkerte ihr zu und machte mich daran mein Shirt aus zu ziehen. Was leichter gesagt war, als getan. Als ich es geschafft hatte, bedeutete Percy mir mich hin zulegen. Vorsichtig tupfen sie das Blut weg. Danach kam der Alkohol. Es brannte höllisch, doch ich beschwerte mich nicht. Ich hatte schon schlimmeres erlebt. Als sie fertig war, zog ich mir mein Oberteil wieder an und lehnte mich neben sie an die Wand.
Sie streckte sich, wobei sie schmerzvoll zischte, als ihre Schulter sich bemerkbar machte.
"Wie geht es deiner Schulter?" Fragte ich sie. "Sie hatte schon bessere Tage hinter sich, aber es hat aufgehört zu bluten." Erleichtert sah ich sie an. Das war doch schon mal etwas.
"Hast du ein Handy mit?" "Nein, ich habe meins im HQ gelassen. Wir werden wohl morgen eine Telefonzelle suchen müssen." Percy seufzte leicht und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. "Ich hätte auf Fred hören sollen." Hörte ich sie leise murmeln. Langsam ließ ich mich auf den Boden gleiten. Sie legte dich neben mich und nutzte meine Brust als Kissen. "Schlaf gut Clint." "Bis morgen Percy, ich wecke dich, wenn irgendwas passiert." Sie nickte nur leicht und kuschelte sich näher an mich. Ich lächelte und legte einen Arm um sie. Langsam wurde ihr Atem ruhiger und sie schlief ein. Sie sah so friedlich aus beim schlafen.  Auch meine Lieder wurden immer schwerer und so schloss auch ich meine Augen und war kurz danach im Land der Träume.

lost (Hawkeye FF.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt