Kapitel 29 - Turn up

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Dann klingelte mein Telefon.

„Viktoria Myrrhe am Apparat. Wer stört?"

„Viktoria?" Jins Stimme hallte besorgt durch den Hörer.

„Korrekt. Das ist mein Name."

„Viktoria, wo bist du?" Man hörte ein Rumpeln im Hintergrund, dann ein Ächzen und dann sprach wieder jemand.

„Viktoria, sag sofort wo du bist! Weißt du wie spät es ist?" Das war Yoongi und er klang eindeutig genervt.

„Ich habe meinen freien Tag. Ich bin Party machen. Turn up. Frag V, was das heißt."

„Viktoria, Hör auf mit der Kacke. Es ist 22 Uhr und du bist seit unserer Ankunft nicht zuhause. Wir wollen diesen beschissenen Hilfsagenten endlich loswerden."

„Turn up."

„Viktoria!" Wieder ein Rumpeln im Hintergrund, gemischt mit hektischen Stimmen.

„Viktoria? Hier ist wieder Jin. Wo bist du?" Ich zuckte mit den Schultern und erst dann fiel mir auf, dass er das gar nicht sehen konnte.

„Bei so 'nem Kerl.", antwortete ich. „In so einer Bar. In Südkorea."

„Wir wissen, dass du in Südkorea bist, also-"

Kurzes Rauschen.

„Hey, Viktoria! Hier ist Tae! Ich hab turn up gehört?"

„Ja, du verstehst mich! Turn up!"

„Turn up!" Erneut hörte man lauten Krach vom anderen Ende der Leitung.

„Viktoria, gib mir mal den Mann mit dem du sprichst.", forderte Jin, dessen Stimme nun wieder durch den Hörer drang. Ich gab dem Barkeeper das Telefon und widmete meine Aufmerksamkeit wieder dem stärkeren Getränk, das vor mir stand.

Es dauerte keine halbe Stunde später (der Mann hatte mir zwar mein Telefon, aber kein weiteres Getränk mehr außer Wasser gegeben), da standen plötzlich Jin und Yoongi vor mir.

Während Jin eher besorgt aussah, war eindeutig Wut in Yoongis perfe... ich meinte ... in seinem standardmäßigem Gesicht zu erkennen. Ohne mich zu begrüßen, packte der Jüngere meinen Arm und zog mich hinter sich aus der Bar hinaus und in das neue Auto, hinter dessen Steuer Steven saß, hinein.

„Was fällt dir eigentlich ein uns nicht Bescheid zu geben, dass du nicht da bist? Du betrinkst dich einfach in irgendeiner Bar mitten unter der Woche." Aufgebracht fuhr er sich durchs Haar, während er sich neben mir auf der Rückbank anschnallte. Ich sah schuldbewusst zu Boden. „Hey, Suga. Beruhig dich, ist doch alles gut." Der Ältere, der bestimmt noch für mich gezahlt hatte, kam hinter uns hinaus, setzte sich auf meine andere Seite und legte behutsam seinen Arm um meine Schulter. Kurz gab er dem Fahrer zu verstehen, dass wir los können. „Es tut mir leid.", murmelte ich und lehnte mich an Jins Schulter. „Aber wieso macht ihr euch eigentlich solche Sorgen? Schließlich passe ich auf euch auf und nicht ihr auf mich und ich habe heute frei."

„Du bist ein Teil unserer kleinen Familie.", meinte Jin und tätschelte meinen Kopf. Mit großen Augen sah ich zu ihm. Yoongi schnaubte nur verächtlich, doch die letzten Worte hatten mich so sehr berührt, dass mir Yoongis Benehmen im Moment egal war.

Und dann brach ich in Tränen aus. Ich Pussy. Unkontrolliert begann ich zu schluchzen und vergrub mein Gesicht in Jins Hemd, der langsam über meinen Rücken streichelte. Die gesamte Strecke bis zur Wohnung konnte ich nicht aufhören zu heulen und ich schaffte es erst mich zu beruhigen, als wir ankamen.

Yoongi verschwand sofort mit einem Kopfschütteln in der Küche.

„Er ist immer so fies zu mir.", flüsterte ich -immer noch verheult- dem Ältesten zu. Doch dieser lächelte nur. „Er hat sich Sorgen gemacht und ich glaube der Sturkopf ist eifersüchtig.", erklärte er und fuhr mir durchs Haar. „Schließlich gehen wir so locker miteinander um und niemand weiß von meinen Gefühlen für, naja, du weißt ja schon." „Wieso denn eifersüchtig? Glaubst du, dass er vielleicht in dich verliebt ist?", wollte ich verwundert wissen und sah ihn aus großen Augen an. Der Ältere lachte leicht und schüttelte den Kopf. „Ich erklär es dir wann anders."

BTS - Personal BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt