BTS - Personal Bodyguard

Kapitel 13 - Der Ball - Part 02

„Okay. Ich bin durch. Ich suche jetzt Timothy.", erklärte ich Jungkook und Yoongi, die ich, sobald ich wieder im Foyer stand, zuerst entdeckte. Wer weiß, wo sich die anderen gerade aufhielten. „Und du verkackst das auch nicht?", wollte Suga wissen und nahm einen Schluck aus dem Sektglas, das er in der Hand hielt. „Wird sie nicht. Sie hat schon mit Jimin geübt." Als Jungkook das sagte spuckte Suga den Champagner wieder aus. „Sie hat was?", fragte er erschrocken. Ich gab Jk unauffällig zu verstehen, dass ich ab hier übernehmen würde, um nicht weiter auf diese Sache einzugehen, während bereits Kellner angelaufen kamen, die sich um die Sauerei von Yoongi kümmerten. Ich entschuldigte mich für ihn. „Ja, ich werde das schaffen.", entgegnete ich selbstsicher. „Wir sagen dann den anderen Bescheid, falls was passiert.", bot Jungkook an und wünschte mir noch viel Glück. Sofort machte auf dem Absatz kehrt und suchte meine Zielperson, damit Yoongi nicht noch irgendein Spruch loslassen könnte. Trotz unserer Versöhnung konnte er nicht aufhören seinen Senf dazu zugeben.

Es dauerte nicht lange, da hatte ich Timothy bereits entdeckt. Mit zurückgegelten Haaren und im Smoking lehnte er sich an den Tresen des Barkeepers und schien in einer Unterhaltung mit irgendeiner Frau zu stecken. Er nahm gerade den letzten Schluck seines Whiskeys. Die Frau schien aber nicht wichtig genug, denn als er sah wie ich auf ihn zukam, verabschiedete er sich kurz angebunden von ihr und betrachtete mich erwartungsvoll.

Ich schenkte ihm ein verspieltes Lächeln, meine Kleid würde schon den restlichen Part für mich übernehmen. Tief durchatmend lehnte ich mich neben ihn an den Tresen und knabberte an meiner Unterlippe. „Du hast es also auf uns abgesehen.", sagte ich neckend auf unsere Erste Begegnung anspielend und strich beiläufig über sein Unterarm. „Ich hab es nicht auf dich abgesehen.", meinte der Dunkelhaarige plötzlich. „Achso?", kicherte ich und hätte am liebsten auf seine Lackschuhe gekotzt, weil ich mich so dämlich verhielt. „Aber auf meine Jungs? Das ist aber nicht sehr nett, Timothy."

Ich sah aus dem Augenwinkel dass er grinste, während ich näher zu ihm rückte. Trotz meiner hohen Schuhe war er immernoch deutlich größer als ich. „Frauen mögen doch auch keine netten Jungs.", sagte er nun. „Genau. Frauen mögen Männer. Bist du ein Mann, Timothy?" Innerlich schlug ich mir selbst ins Gesicht. Wie konnte ich so ein Müll nur ernsthaft laut aussprechen? Wenigstens war es einfacher als gedacht und er schien meine Flirterein auch ernstzunehmen.

Bevor Timothy etwas erwidern konnte, bestellte ich einen weiteren Whiskey für ihn und auch für mich. „Was willst du von mir?", fragte er mit einem Mal ernst und für einen kurzen Moment hielt ich Inne. Wusste er doch, dass ich nur Spielchen mit ihm trieb? „Ich will nichts von dir.", entgegnete ich. „Ich will dich." Ich blickte zu ihm und zwinkerte erneut. „Ich weiß, dass du nur so tust als wärst du böse, aber in echt bist du bestimmt ein ganz lieber." Timothys Grinsen tauchte noch breiter in seinem Gesicht wieder auf und er trank sein Glas in einem Zug aus. Dann bestellte er sich eins nach und trank auch das in einem Zug aus. Das Abfüllen schaffte er ja von alleine.

„Ich hab hier ein eigenes Zimmer." Mit einem Ruck zog er mich an sich und kam meinem Ohr viel zu Nahe. „Da kann ich dir zeigen, dass ich überhaupt nicht lieb bin." Eine ekelerregende Gänsehaut überkam mich. Wenn er wirklich der Täter wäre, würde er mich doch nicht einfach so auf sein Zimmer einladen, oder? Er wirkte viel eher wie ein räudiger Köter als wie ein Bösewicht.

 Ich wollte eigentlich auf gar keinen Fall in sein Zimmer, aber er nahm ohne eine Antwort abzuwarten meine Hand und zog mich durch die Menschenmenge in einen angrenzenden Flur. Ich sah gerade noch, wie uns Jimin, der mit zwei Damen redete, verwirrt hinter her sah, da waren wir schon im Gang verschwunden. Wenigstens wäre es eine Gelegenheit ihn über die Drohungen auszufragen und schlimmsten Falls könnte ich ihm immer noch eine rein hauen, wenn er mich begrapschen würde.