Kapitel 48 - Rettung

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„Es reicht jetzt.", dröhnte der Manager erneut und ich erwiderte seinen Blick.

„Du bist jetzt dran."

Die Worte des Managers hallten in meinen Ohren nach. Noch mehr Tränen schossen in meine Augen und bahnten sich ihren Weg an meinen Wangen entlang, während der Lauf der Pistole auf meinen Kopf gerichtet war. Ich spürte die salzige Feuchtigkeit kaum auf meinem erhitzen Gesicht.

Meine Gefühle waren nun mehr ein reines Durcheinander, das sich kaum zu benennen ließ.

Ein heiseres, verlorenes Schluchzen verließ meine Lippen, blieben unbeantwortet.

In eisiger Stille legte sich der Finger des Managers erneut auf den Abzug.

Doch bevor er abdrücken konnte, wurde ruckartig die Tür hinter ihm aufgerissen.

Und dann ging alles rasend schnell.

Er stolperte in die Leere zurück, riss Selina mit sich. Ein dumpfer Aufschlag ertönte. Seine Augen verdrehten sich nach hinten und sein Körper sackte in sich zusammen. Sein Griff, von Selina und von der Waffe, löste sich und mit einem Stöhnen schlug er auf den feuchten Boden auf. Reglos blieb er liegen.

Hinter ihm kam Jimin zum Vorschein. Seine Hand umklammerte ein Rohr, an dem nun dunkles Blut verdächtig glänzte. Ein überraschter Ausdruck lag in seinem Gesicht als er das Geschehene realisierte.

Verblüfft blickte ich zwischen ihm und dem Manager hin und her, brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass er uns soeben gerettet hatte.

Seine Lippen waren zu einem überraschten „Oh" geformt, aber er machte keine Anstalten seinem Manager zu helfen. Stattdessen zog er Selina von ihm weg und wich mehrere Schritte zurück auf den Flur.

Die Szene war geradezu lächerlich. Und dennoch konnte ich das Glück kaum fassen.

„Jimin hat ein ganz schön kräftigen Hieb drauf." Jungkook trat mit einem Mal neben ihm hervor und sah uns grinsend an. Dann fiel sein Blick auf Yoongi. Er wurde schlagartig bleich, seine Augen waren geweitet und betrachteten hilflos den Anblick, der sich ihnen bot.

"Was zur Hölle...", hauchte er fassungslos.

Auch Jimin schien ihn erst jetzt zu bemerken. Er schlug die Hand vor den Mund und atmete hörbar ein.

Jungkook war der erste, der sich aus der Starre lösen konnte.

Benommen stolperte er auf uns zu und ließ sich neben uns fallen.

"Y-Yoongi ist...", stotterte ich überfordert und schluchzte erneut. "Der Manager hat ihn..."
Weiter kam ich nicht. Meine Stimme versagte.

"Das kann nicht wirklich passieren.", flüsterte Jungkook mit glasigen Augen. "War der Manager schuld? Hat er ihm das angetan?" Ohne meine Antwort abzuwarten, zog sich Jungkook den Pullover aus und presste das Stück Stoff auf die blutende Wunde seines Hyungs.

"Warte hier.", keuchte er benommen. "Ich versuche Jin und Hoseok zu erreichen, damit sie der Polizei und dem Rettungsdienst sagen können, wo wir sind."

Er sprang auf und verließ die Halle. Als würde er flüchten wollen. Instinktiv fasste in den Stoff und übte weiterhin Druck aus. Nur nebenbei bemerkte ich, wie Jimin den Manager fesselte und mitsamt meiner Chefin zu uns kam. Sein Gesicht war Wutentbrannt.

"E-es tut mir leid, i-ich konnte nichts tun.", flüsterte ich schluchzend. Weitere Tränen rannen über mein Gesicht, doch es war mir egal. Allein Yoongi zählte in diesem Moment. Er durfte nicht sterben.

"Es ist nicht deine Schuld.", knurrte Jimin, kniete sich neben mich und legte seine Hände auf meine, um ebenfalls auf das Loch in Yoongis Brust zu drücken.

Das Selina neben ihm auf den Boden sackte bekam ich nur nebenbei mit. Sie betrachtete uns, als wäre sie nicht in der Lage zu verstehen, ob das ganze real oder bloße Einbildung war.

"Es ist nicht deine Schuld.", wiederholte Jimin. Schwächer, hoffnungsloser.

Yoongi bemerkte nicht ein mal mehr, dass Jimin da war. Er starrte lethargisch, mit flatternden Lidern an die Decke und nur das schwache Heben und Senken seiner Brust zeigte mir, dass er noch lebte. Seine Lippen waren bereits schneeweiß.

„I-ich kann nicht sagen, ob sein Herz getroffen wurde, oder nicht..", brachte ich mühsam hervor. „Ich bin mir nicht sicher, ob er es schaffen wird."

Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so hilflos gefühlt. So unnütz, so verzweifelt.

Dann glitt Yoongi in die Bewusstlosigkeit.

„Yoongi!", rief ich verzweifelt. Doch es blieb unbeantwortet. „Yoongi, du musst aufwachen!"

„Viktoria, beruhig dich.", sagte Jimin. Sein Gesicht war nichts aussagend, so wie seine Stimme. „Das wird ihm nicht helfen."

Ich verstummte, schluchzte nur in die Stille hinein. Und Yoongi blieb bewegungslos. Seiner flacher Atem war nur mehr ein zarter Hauch und mit Schrecken stellte ich fest, wie seine Haut immer kälter wurde.

Es fühlte sich wie eine erschreckende Ewigkeit an, wie wir so dar saßen. Unsere Hände auf Yoongis Brust, mein leises Wimmern, Jimins bebender Körper.

Und irgendwann, nach gefühlten Stunden, stürmten Rettungssanitäter und die Polizei die Halle.

Doch ich war mir nicht sicher, ob es nicht längst zu spät war.


Tut mir leid, bin grade krank gewesen, weil im Kindergarten eine Magen Darm Grippe umgeht. (Ich bin nicht selber sondern mache da nur ein Fsj LOL)  ich weiß daher nicht wann das naechste Kapitel kommen wird, weil ich nach diesem hier nichts vorgeschrieben habe  ;D

BTS - Personal BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt