BTS - Personal Bodyguard

Kapitel 20 - Die Feier

Nachdem der erste Hit des neuen Albums endlich veröffentlicht wurde, mehr als nur gut ankam und der harte Arbeitstag geschafft war, setzte Hoseok seine Idee von der Feier schließlich durch. Zwar war ich in meinem Fall nicht sonderlich weitgekommen, doch freute ich mich für die Jungs.

Jin hielt mir am späten Abend mit einem freundlichen Lächeln ein Glas mit orangefarbener Flüssigkeit hin, die ein wenig zu stark nach Alkohol roch. Geschüttelt, nicht gerührt, versteht sich. Doch ich winkte ab. „Das ist nur Gift für den Körper."

„Ach komm schon, Viktoria!" J-Hope legte seinen Arm um meine Schulter und grinste mich an. „Hab doch einmal Spaß." Beiläufig schob ich ihn ein Stück von mir weg und nahm schließlich Jin das Glas aus der Hand. Okay, überredet. Ein Glas konnte ja nicht schaden oder?

Eine Stunde später saßen wir vor dem Fernseher und aus einem Glas, waren vier geworden. Ich war noch nie gut mit Alkohol gewesen. Wenn ich einmal anfing, wollte ich nur unter Protest wieder aufhören. Und wenn ich dann einmal betrunken war, quoll ich vor Emotionen nur so über.

Aber auch die Jungs schienen ziemlich lustig drauf zu sein: Während Yoongi zwischendurch immer mal wieder wegnickte, veranstalteten Hobi und Tae eine wilde Verfolgungsjagd durch alle Räume. Jimin, JK, Jin, Rm und ich schauten lieber mehr passiv als aktiv eine Dokumentation über die Macht der Moleküle. Angestrengt versuchte ich mit zusammengekniffenen Augen den Worten des Sprechers zu folgen, doch schweifte ich mit meinen Gedanken immer wieder ab.

„Alles gut bei dir, Viktoria?", fragte mich Jin, der ein wenig besorgt klang und mein intensves Gestarre auf den Bildschirm gemerkt zu haben schien. Ich hielt den Daumen nach oben: „Alles perfekt." „Du siehst ein wenig müde aus. Willst du nicht schlafen?" Sofort sprang ich auf, um vom Gegenteil zu überzeugen und zeigte mit dem Finger auf ihn. „Was sagt ein Pirat, wenn er trockenes Gras sieht?", rief ich laut als Gegenfrage. Innerlich grinste ich bereit und antwortete mir selbst, bevor Jin mir den Witz wegnehmen könnte. „A, Heu!" Ich brach in lautes Gelächter aus. Jins stimmte mit ein, während sich auch Jimin vor Lachen die Hand vor dem Mund hielt.

„Geh vor dem Bildschirm weg.", maulte Namjoon, doch statt auf ihn zu hören baute ich mich vor ihm auf. „Nö." Kurzerhand zog er mich auf seinen Schoss und ich fiel fast auf ihn drauf.

Ohne bei klarem Verstand zu sein kuschelte ich mich sogar noch an ihn. „Du bist weicher als du aussiehst." Ich spürte seinen warmen Atem in meinem Nacken als er lachte und gleichzeitig einen wütenden Blick von Jin. Jimin, der vor der Couch platzgenommen hatte, drehte sich um und ermordete zusätzlich Namjoon mit seinen Augen. „Was macht ihr beiden da?", fragte nun Kookie, der uns mit einem verwirrten Gesichtsausdruck musterte. „Kuscheln. Willst du mitmachen? Du bist bestimmt auch ganz weich." Fröhlich wandte ich mich zu ihm und fiel in seine Arme, woraufhin er einen leichten Rotstich im Gesicht bekam. Halb nackt vor mir stehen ist wohl kein Problem, aber mit ihm zu kuscheln, warf ihn dann doch aus der Bahn. „Du siehst total niedlich aus.", entfuhr mir und der Rotton wurde eine Nuance intensiver.

„Ich bin viel niedlicher.", mischte sich nun auch Jimin ein, dessen Mund nur mehr ein gerader, zusammengepresster Strich war. Aufmunternd tätschelte ich seinen Kopf. „Du bist auch niedlich. Ihr alle seid so unglaublich niedlich. Es gibt so viele Videos von euch auf Youtube, wo ihr so knuddelig seid." „Hast du sie dir etwa angeguckt?", wollte RM schmunzelnd wissen. „Ja, immer zum Einschlafen.", kicherte ich. „Aber das wollte ich eigentlich nicht erzählen. Hihi." Jin zog überrascht seine Augenbrauen hoch: „Du hast uns wohl ganz tief in dir irgendwo lieb."

Hastig schüttelte ich meinen Kopf. „Ihr seid meine Schützlinge. Niedliche und lustige Schützlinge. Nicht mehr." „Wirklich nicht mehr?" Namjoon zog mich noch näher an sich und seine tiefe Stimme jagte mir Schauer über den Rücken. Irgendwas an der Situation war total falsch. Doch bevor ich reagieren konnte, nahm Jin bereits meine Hand und zog mich hinter sich in die Küche. Mein Held.