Rückkehr des Alltags

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Nach diesem Wochenende spürte ich, dass die kommende Woche gut werden musste.
Ich wachte früh auf und hatte viel Zeit um mich für den Unterricht fertig zu machen.  In der Großen Halle traf ich gleich auf Draco, dem ich voller Freude um den Hals fiel. Die Zeit, in der wir uns so selten gesehen haben, sollte endlich vorbei sein. Er schaute überrascht, anscheinend hatte er mit sowas nicht gerechnet. "Hey", sagte er freudestrahlend. "Das ist ja eine Überraschung", bestätigte er meine Vermutung. "Eigentlich sollte das ja normal sein. Aber trotzdem schön, dass du dich freust." Draco, der bis jetzt mit dem Rücken zu mir gestanden hatte, drehte sich jetzt zu mir, fasste mich an der Taille und zog mich näher zu sich. Wir drückten uns und blieben einige Minuten so um die Nähe zu genießen. Ich war es, die die Umarmung löste. "Wie stehts denn eigentlich mit der Nachhilfe?", fragte ich spitz. "Keine Ahnung, meine Nachhilfelehrerin hat keine Zeit mehr für mich. Ich seh sie kaum noch.", antwortete Draco spöttisch. Ich boxte ihn gegen den Arm. "Wie stehts denn mit den Zauberkunstkünsten? Brauchst du denn noch Nachhilfe?" Draco schien zu überlegen. "Wenn das hieße, dass ich dich endlich wieder öfter sehen kann, dann ja!", er grinste. "Ich denke, dass könntest du auch ohne, aber wir können das gern machen. Das ist für die ZAG-Prüfungen sicherlich von Vorteil." Wir lächelten uns an.  "Gut, dann ab heut abend, jeden abend, um 18 Uhr." Ich sagte nichts. "Ich freu mich.", flüsterte er und ich antwortete " Ich auch." Wir grinsten, küssten uns und gingen frühstücken. Da die ersten beiden Stunden Zauberkunst waren, konnten wir sogar nachher zusammen zum Unterricht gehen. Als ich fertig war mit meinem Müsli ging ich also in die Eingangshalle und wartete dort auf Draco bis er kam. Es dauerte nicht lang und er kam in die Eingangshalle und suchte nach etwas. Als er mich entdeckte, kam er auch mich zu. "Ich dachte schon du gehst ohne mich zum Unterricht.", sagte er. "Ach Quatsch, warum sollte ich das denn tun?" "Keine Ahnung". Wir gingen zum Zauberkunstzimmer und setzten uns auf unsere Plätze. Der Tag fing ruhig und positiv an, ich hoffe, dass er auch weiter so gehen würde.
Der Zauberkunstunterricht war eine meiner liebsten Stunden. Die Zauber waren praktisch und leicht zu lernen. Professor Flitwick hatte immer gute Laune und vergab gerne Punkte um die Schüler zu motivieren die Zauber noch besser beherrschen zu können. Er flitzte immer zwischen den Tischen hin und her um jeden Schüler Tipps zu geben und ihre Versuche zu beobachten. Bei Draco versuchte er es auch und es gelang sogar. Draco war, denke ich, gar nicht so schlecht wie er vorgab zu sein. Zumindest hielt er den Zauberstab richtig und schwenkt ihn auch beinahe so, wie Flitwick es ihm vormachte. Ich saß an meinem Tisch und beobachtete die beiden. Man sah Draco an, dass er Flitwick dankbar war aber jetzt lieber doch allein weiterüben wollte. Ich grinste in mich hinein. Vor einem halben Jahr hatte er mich gefragt ob ich ihm Nachhilfeunterricht geben kann und ich konnte ihn überhaupt nicht leiden. Und jetzt? Jetzt saß ich hier und beobachtete ihn mit einem verliebten Lächeln.
Als Flitwick dann zum nächsten Schüler ging, schaute sich Draco zu mir um, als er sah, dass ich ihn beobachtet hatte, schaute er mehr oder weniger überrascht. Ich wollte was sagen, wusste aber nicht so recht was. Schließlich drehte er sich ganz zu mir. "Ich kanns noch nicht ganz aber ich bin auf jeden Fall auf einem besseren Stand als vor 4 Monaten oder so." Er grinste stolz. "Super! Dann brauch ich dir ja keine Nachhilfe geben.", sagte ich. "Ach weißt du...", erwiderte er, "ich denke, mein Arm ist noch nicht gut genug trainiert. Wie hält man den Zauberstabd nochmal richtig? So?" Er hielt den Zauberstab mit Absicht falsch. Es läutete. "Frag doch Professor Flitwick.", machte ich mich lustig und nahm ihn somit auf den Arm. Ich stand auf und fing an meine Sachen zu packen, manche gingen schon aus dem Klassenzimmer. "Ah, ich weiß nicht ob er das so gut erklären wird.", antwortete er, stand auf und kam auf mich zu. "Er ist dein Professor, er sollte das gut erklären können.", antwortete ich unschuldig. Plötzlich kniff er mich in die Hüfte und fing an mich zu kitzeln. "Ja und du bist meine Nachhilfelehrerin und kannst das viel besser erklären." Wir lachten. Professor Flitwick unterhielt sich noch mit einem Schüler und bekam eher wenig von diesem Spektakel mit. Ich riss mich los und lief schnell, lachend aus dem Raum. "Hey", rief Draco, packte schnell die ganzen Sachen und rannte mir hinterher. Im Flur, dann ließ er die Sachen fallen und sprintet mir nach. Als er mich erreicht hatte zog er mich an meinem Arm zurück, wobei mir meine Tasche von der Schulter rutschte. Und dann schob er mich gegen die Wand. Er legte seine Stirn an meine und schauten uns, nach Luft ringend, in die Augen. Wir lächelten und küssten uns. Seine Hand lag auf meiner Hüfte und ich merkte erneut wie sehr mir das hier gefehlt hatte. Wir lösten uns voneinander und schauten uns wieder an. Es war zwar Pause, aber viel Zeit hatten wir nicht. Das war mir in dem Moment jedoch egal. Ich wollte, dass dieser Moment nicht endete. "Sehen wir uns heute abend?", fragte er leise. Ich nickte. "Wo?", fragte ich dann. "Ich hab einen Raum gefunden wo wir hinkönnten. Warte in der Eingangshalle auf mich." Ich nickte erneut, dann küsste ich ihn nocheinmal. Erst als es klingelte, schafften wir es uns zusammenzureißen. Doch ehe wir zu unserem nächsten Unterricht stürmten, brauchten wir eine kurze Minute um den Abstand, der so schnell so groß geworden war, zu realisieren und zu zulassen. Dann rannten wir beide los. Und ich wusste schon, dass ich mich schlecht konzentrieren würde können. Mein Kopf war vernebelt und ich wollte wieder zu Draco. Also setzte ich mich widerstrebend auf meinen Platz in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Zum Glück gab es nur was zu lesen, was ich später nocheinmal lesen könnte, denn ich starte auf die Worte die einfach nicht bei mir ankamen. Ich quälte mich als durch zwei Stunden Verteidigung gegen die dunklen Künste, in Astronomie wurde mein Kopf etwas klarer, allerdings gab es die Aussicht auf die Mittagspause und ich war bereit dazu, dass mir der Kopf erneut vernebelt wurde.
Als es endlich zur Mittagspause läutete war ich eine der Ersten, die den Raum verließen. Ich brauchte unbedingt was zu essen und ich wollte unbedingt zu Draco.

Draco Malfoy - Eine LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt