Neymessi [Champions League]

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veröffentlicht am 23.09.2018

Pairing: Neymar x Lionel Messi
Genre: cute
Sonstiges: nach dem Champions League Spiel gegen Rom (3-0)

Neys Sicht:

Traurig blickte ich auf den Fernseher, als ich sah, wie Leo den Tränen nah war und viele meines ehemaligen Clubs, meiner Freunde, schon angefangen hatten zu weinen.
„Mist", murmelte ich. Wie konnte es passieren? Wie konnten sie diese dämlichen drei Tore kassieren? Das war doch nicht fair! Würde diese Auswärtstorregel bloß nicht existieren. Dann würde es jetzt in die Verlängerung gehen und sie würden vielleicht noch weiterkommen. Niemand hatte es mehr verdient die Champions League zu gewinnen oder wenigstens weit zu kommen, als dieses Team. Sie haben sich durch die Saison gespielt, wie sonst keiner und waren in der Liga bis jetzt ungeschlagen.

Eine Weile schaute ich noch auf den Fernseher und beobachtete, wie die Spieler nach und nach im Tunnel verschwanden. Dann wartete ich weitere Minuten, bevor ich Leos Nummer wählte.
„Hey", ertönte seine brüchige Stimme.
„Es ist nicht deine Schuld, Leo, ja? Es ist nicht deine Schuld."
„I-Ich habe aber nichts gemacht. Weder im Hin- noch Rückspiel. Die hätten auch genauso gut mit zehn Leuten auf dem Platz stehen können."
„Nein, hätten sie nicht. Du gibst dem Team Sicherheit, auch wenn du mal nicht so gut spielst. Ich weiß das. Immer, wenn du neben mir auf dem Platz standest, war ich viel ruhiger, weil ich wusste, dass alles gut werden würde, solange du auf dem Platz stehst. Und wenn wir ein Spiel verloren haben, dann wusste ich, dass es das nächste Mal besser wird, weil du dafür sorgen wirst", sagte ich ruhig.
„Das ist doch was ganz anderes. Natürlich habe ich auf dich eine andere Wirkung, als auf die anderen im Team. Wir sind zusammen, Ney."
„Daran liegt es nicht. Auf dem Platz bist du nicht mein fester Freund. Da denke ich nicht das gleiche, wie wenn wir nebeneinander auf der Couch liegen. Ich denke nicht ‚Mein Freund ist so toll' oder ‚Ich liebe ihn'. Auf dem Platz denke ich andere Sachen, wie ‚Er wird das Team niemals hängen lassen'. Du kannst gerne das Team fragen. Sie werden dir genauso sagen, dass du ihnen Sicherheit gibst."
Ich hörte, wie er leise schniefte.
„Hör mir zu, Leo. Ich weiß, dass du enttäuscht bist und dir die Schuld gibst, aber das musst du nicht. Heute war nicht euer Tag, okay? Du bist und bleibst trotzdem der beste Spieler der Welt. Natürlich wird sich die Presse darüber das Maul zerreißen, aber du schaffst das, ich unterstütze dich."
„Danke, Ney", murmelte Leo und ich konnte mir vorstellen, dass er weinte.
„Alles gut. Ich freue mich auf dich." Ich legte meinen verletzten Fuß auf den kleinen Hocker, den ich vor die Couch meines Freundes gestellt hatte.
„Ich war doch nur einen Tag weg."
„Das ist ein Tag zu viel", grinste ich. „Kannst du mir Andrés geben?"
„Ja. Ich liebe dich, Ney."
„Ich dich auch."
Ich hörte, wie Leo nach dem Kapitän rief und kurz darauf meldete er sich zu Wort.
„Ney?"
„Andrés...ich weiß, dass du genauso niedergeschlagen bist, wie Leo, aber könntest du eventuell ein Auge auf ihn werfen? Er gibt sich die Schuld an der Niederlage und ich will einfach nicht, dass er alleine ist", bat ich.
„Okay, mach ich."
„Danke. Du bist der beste. Und sei nicht allzu niedergeschlagen. Du hast mit diesem Team alles gewonnen, was man gewinnen kann."
„Es ist okay, Ney. Diese Saison ist bis jetzt zu perfekt, um wahr zu sein. Vielleicht wäre der Champions League Sieg zu viel des Guten."
„Vielleicht", flüsterte ich. „Wann landet ihr in Barcelona?"
„Wir werden bald zum Flughafen fahren und dann losfliegen, denke ich. Also irgendwann heute Nacht werden wir landen."
„Ich komme zum Flughafen."
„Dann bis später."
„Bis dann." Ich legte auf und seufzte. Irgendwie war ich gerade froh, dass ich verletzt und in Barcelona war. So konnte ich für Leo da sein und ihm helfen, das zu verarbeiten.

Am Flughafen

Ich hatte mich auf eine der Sitzmöglichkeiten niedergelassen. Meine Krücken stellte ich daneben und holte mein Handy raus. Da es sehr spät war, waren nur wenige Leute am Flughafen. Niemand interessierte sich wirklich für mich und darüber war ich froh.
Nach einer halben Ewigkeit sah ich, wie das Team endlich durch den abgesperrten Bereich kam. Ich bemerkte sofort an der Mimik meiner Freunde, wie sehr diese Niederlage sie mitnahm. Keiner redete wirklich miteinander.
Ich nahm meine Krücken und begab mich zum Rand des abgesperrten Bereichs. Leo erblickte mich erst, als Luis ihn anstupste und auf mich zeigte, sodass er zu mir kam. Ich ließ meine Krücken auf den Boden fallen, damit ich ihn umarmen konnte.
„Ich habe gesagt, dass du zuhause bleiben sollst, um dich auszuruhen", meckerte er sofort los.
„Ich wollte dich aber abholen."
„Hm." Er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und ich zog ihn näher an mich.
„Komm, ich helfe dir über die Absperrung", meinte der Argentinier, als wir uns lösten. Ich hob meine Krücken vom Boden auf und gab sie ihm. Dann hob er mich an der Hüfte über die Absperrung. Er gab mir die Krücken wieder und wir liefen dem Team hinterher.
„Na Ney?" Luis schaute mich matt an.
„Hey." Ich schenkte ihm ein Lächeln. Die anderen im Team nickten mir nur kurz zu. Ich kam in letzter Zeit oft mit zu Leos Training und generell sahen sie mich regelmäßig, sonst hätten sie sich sicher mehr gefreut, mich zu sehen.
„Wie geht's deinem Fuß?", fragte Luis nun.
„Es geht voran. Bis zur WM bin ich wieder fit."
„Das ist schön."
Ich wollte irgendwen auf die Niederlage ansprechen, aber vermutlich würden alle das Thema abblocken. Eigentlich würde man ja denken, dass wenigstens Leo auf mich eingehen würde, aber vor allem er würde schnellstmöglich das Thema wechseln.

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