Adriana
„Du bist dafür viel zu schlimm verletzt. Es könnte sich verschlimmern", versucht Scott nun, jegliche Argumente zu benutzen. Allerdings sagt mir mein Bauchgefühl, dass das bei Kilian alles andere als leicht werden könnte.„Adriana ist meine Mate, meine Seelenverwandte. Ich lasse sie nicht mehr allein, damit sie gar nichts Unüberlegtes tun kann." Bei diesen Worten wirft er mir einen strengen Blick zu und ich wende meinen eilig ab. Es ist mehr als klar, worauf er bei diesen Worten anspielt. Scott hingegen entfährt ein Seufzen, als er uns beide beobachtet.
„Ach die Liebe, sie ist so wunderbar", schwärmt er vor sich hin und ich werfe ihm nur einen trotzigen Blick zu. „Okay, gegen dein Argument kann ich nichts mehr sagen, du kannst mit uns kommen. Aber schone deinen Arm", gibt Scott schließlich auf und auf Kilian's Lippen nun ein triumphierendes Grinsen erscheint.
„Gut, dann sollten wir unseren Weg jetzt fortsetzen, damit wir so schnell wie möglich beim Schloss ankommen", meint Kilian mit einem Grinsen und erhebt sich. Gemeinsam mit Delfina geht er zu den anderen, die damit beginnen einzupacken.
„Das hast du jetzt nicht wirklich getan. Ich dachte immer, du wärst noch einigermaßen vernünftig", meine ich zu Scott nur, da ich weiß, wie das enden wird. Kilian wird seinen Arm, wenn es nötig ist, in keiner Weise schonen und Scott regt sich am Ende nur wieder auf.
„Ach Adriana, als ich seine Liebe zu dir gesehen habe, konnte ich nicht anders. Außerdem unterstütze ich ihn darin, dass du nichts mehr Unüberlegtes tust. Du willst doch nur nicht, dass er mitkommt, damit er dir keine Fragen stellen kann." Mit diesen Worten beendet Sott unser Gespräch und geht zu den anderen hinüber. Ich bleibe noch ein paar Sekunden an Ort und Stelle und denke über seine Worte nach. Der Hauptteil meines Verstandes will nicht, dass Kilian mitkommt, weil ich mir Sorgen mache. Der andere Teil jedoch will genau das, was Scott gerade ausgesprochen hat. Er will nicht, dass Kilian irgendwelche Fragen stellt, die ich später nicht beantworten kann. Doch da es nun nicht mehr veränderbar ist, muss ich mit der Entscheidung leben, wie sie gefallen ist. Mit einem Seufzen erhebe ich mich, greife nach dem Rucksack mit den Phiolen und stoße auch zu den anderen.
„Wollen wir dann mal weiter?", frage ich in die Runde.
„Wir haben alle nur auf dich gewartet." Niklas lächelt mir zu, ehe wir unseren Weg gemeinsam fortsetzen. Während wir gehen, mische ich mich in keins der Gespräche ein. Stattdessen wandern mein Blick und meine Gedanken unaufhörlich zu Kilian, der schräg vor mir geht. Gerade, als ich ihn mal wieder ansehe, dreht er den Kopf, sodass er mich genau ansieht. Da er mein Starren bemerkt hat, wende ich den Blick eilig wieder ab und wundere mich im selben Moment über meine Reaktion. Er und ich sind Mates, da ist es doch eigentlich normal, dass man, nachdem man lange getrennt gewesen ist, einander anguckt, oder? Auf der anderen Seite sind die meisten Mates nicht so sonderlich lange getrennt, wie Kilian und ich. Ich hebe meinen Blick wieder und bemerke das amüsierte Lächeln von Scott auf mir.
„Hör auf, so zu grinsen", keife ich ihn an, obwohl ich genau weiß, dass das nichts bringen wird.
„Lass mich los!", durchbricht die laute Stimme von Ace unser Gespräch und sofort richten sich alle Blick auf Kilian und Ace. Während Ace seinen alten Freund mehr wütend als alles andere ansieht, scheint Kilian die Welt nicht mehr zu verstehen. „Du tust so auf Friede, Freude, Eierkuchen, dass ist so ätzend", fährt Ace fort und ich kann den Schmerz in Kilian's Augen erkennen. Wie ist es wohl, wenn der beste Freund so etwas zu einem sagt?
„Ace, hör auf", versucht Isabella, dazwischen zu gehen, doch Ace hat nur einen kurzen, wütenden Blick für sie übrig. Die ganze Reise über haben die beiden aufeinander gehockt, als könnten sie nicht ohne einanderleben und nun das hier.

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Der schwarze Beta
Kurt Adam2. Teil von "Die weiße Alpha" (direkte Fortsetzung) Adriana wollte eigentlich allem, was passiert war, den Rücken zukehren. Aber dann bekommt sie unerwarteten Besuch und mit ihren Freunden begibt sie sich auf eine Reise, um die schwarzen Wölfe zu be...