Kapitel 6*

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Vier Wochen vor den Weihnachtsferien

Nein. Nein. Nein.

Das darf doch wohl nicht wahr sein.

Wo zum Teufel ist Roxy, wenn man sie mal braucht. „ROOXYY!" Aufgebracht rannte ich aus dem Schlafsaal und in den Gemeinschaftsraum. Die meisten Blicke waren auf mich gerichtet. Man hatte mich also gehört. Roxy, Roxy, Roxy, wo zum Teufel bist du? „HAT JEMAND EINE ROXANNE WEASLEY GESEHEN?" Keine Antwort. Nicht nur war ich gerade inmitten einer Krise, nein die Hälfte meines Hauses ignorierte mich wohl auch noch. Ich näherte mich dem Ausgang, als sich eine Gruppe von Mädchen vor mich stellte. Das passte mir gerade gar nicht. An vorderster Stelle stand Ellie Miller. „Weißt du, so gern ich dir jetzt auch sagen würde, dass du definitiv besser zu meinem Freund Scorpius passt, darf ich keine Lügen erzählen und habe außerdem keine Zeit. Würdest mich also bitte wenigstens diesmal durchlassen?" Sie lachte abfällig. „Du hältst dich nun also für etwas besseres, weil du mit einem Malfoy zusammen bist. Aber lass mich dir eines erzählen. Ich habe meine Aufmerksamkeit schon letztes Jahr auf ihn geworfen und ich werde ihn schon noch mit meinem Charme bezirzen." Ich seufzte. Dafür hatte ich jetzt echt keine Zeit. „Wenn das so ist, dann viel spaß dabei." Dann drängte ich mich an ihr vorbei und machte ich auf den Weg, das gesamte Schloss nach meiner Cousine abzusuchen, die nun mein Licht am Ende des Tunnels war.

Ich hatte schon etliche Korridore abgelaufen, als ich den Verursacher allen Übels traf. „ALBUS!" Erschrocken drehte er sich zu mir um und ließ eines seiner Bücher fallen. „Lily?" Fragte er verwirrt und ich näherte mich ihm wütend. „WILLST DU MICH EIGENTLICH KOMPLETT VERARSCHEN?!" Noch immer verwirrt hob er sein Buch auf und schaute mich fragend an. „Was meinst du?" Bei ihm angekommen musste ich erstmal durchatmen. Verdammt, ich musste echt wieder an meiner Ausdauer arbeiten! „Weihnachtsferien?" Er verstand. „Achso ja, ich habe dich nicht nach deiner Meinung gefragt, da ich wusste, dass du nicht mit einverstanden wärst. Und deine Meinung zählt auch nicht wirklich, von daher." Er wollte weitergehen, doch ich schaute ihn nur fassungslos an. „Ehrlich jetzt?" Er nickte nur. Danke Albus, der Award für den besten Bruder geht definitiv an dich! „Hast du Roxy gesehen?" Er lachte nur. „Ich weiß, was du vor hast aber mum wird es dir nicht erlauben. Mal abgesehen von der Tatsache, dass die ganze Familie kommt." Fuck!

Augenrollend ging ich weiter und lief zur Bibliothek. Ehrlich gesagt bezweifelte ich, dass sie sich dort aufhalten würde, doch ein kurzer Blick würde sicher nicht schaden. Als ich die Bücherei betrat, fielen mir fast die Augen heraus. Das kann doch nicht wahr sein! James war doch tatsächlich in der Bibliothek. Ich war mir immer unsicher, ob er überhaupt lesen konnte aber das war wohl doch so. Ich kam ihm ein bisschen näher und die Überzeugung von seinem Können zu Lesen verschwand genauso schnell, wie sie kam. Ein Mädchen saß vor ihm und er machte ihr ziemlich hübsche Augen. Ehrlich gesagt zurecht, denn sie hatte perfekte blonde Haare und wunderschöne Blaue Augen. Darcy und James hatten nach mehreren Streitgesprächen Schluss gemacht. Es ging immer nur um so banale Sachen und ganz Hogwarts fragte sich, wieso man sich über so etwas streiten sollte, doch es war so und somit entschieden sich die beiden Schluss zu machen. Seitdem hat er jede Woche ein neues Mädchen. Mir war zwar schon immer klar, dass James ein Salonheld war, aber es dann zusehen war doch ziemlich enttäuschend. Zudem hatte ich Darcy ziemlich gemocht. Sie war im Gegensatz zu mir eher von ruhiger Natur, aber die wenigen Male, die ich mit ihr geredet hatte, waren immer ziemlich schön.

Ich näherte mich meinem Bruder, um mich gebührend als seine Schwester vorzustellen. „Wow James, ich wusste gar nicht, dass du weißt, wo sich die Bibliothek befindet." Er bemerkte mich endlich und wirkte genervt. Wow, ich hatte doch tatsächlich verdammt liebevolle Brüder. „Hallo Lily, ich unterhalte mich gerade mit Isabella." Isabella hieß sein neuer Fang also. Ich musterte sie neugierig und erkannte jetzt das Wappen, dass auf ihrer Robe war. Ravenclaw. Gryffindor hatte wohl keine Mädchen mehr. „Wer bist du denn?!" Fragte sie unhöflich und aktivierte somit meinen Kriegsmodus. Lächelnd hielt ich ihr meine Hand hin. „Lily Luna Potter. Vielleicht kennst du mich auch unter den folgenden Namen: Harry Potters Tochter, James' Schwester, Albus' Schwester, Tochter der legendären Quidditchspielerin Ginny Weasley, Nichte der Zaubereiministerin, Sucherin von Gryffindor, Freundin von Scorpius Malfoy, die, mit der Ruby Parkinson stress hat oder die, die auf der Titelseite des Tagespropheten war, da sie mit dem Sohn des Schulfeindes ihres Vaters zusammen ist." Sie sagte nichts. „Und wie heißt du?" Ich zog meine Hand zurück. „Isabella." Ich tat so als würde ich noch auf etwas warten, doch es kam nichts. „Ach, das wars schon?" James verdrehte die Augen. „Was willst du?" Ich wandte mich wieder meinem Bruder zu. Das mit Isabella würde morgen bestimmt schon wieder vorbei sein. „Hast du Roxy gesehen?" Er schüttelte den Kopf. „Nein, du kannst jetzt also gehen." Jop, er war genervt. „Mich freut es auch sehr dich zu sehen." „Lily." „James." Dann drehte ich mich um und setzte meine Suche fort.

Als ich in den Innenhof ging, sah ich sie. Endlich! „ROOXYY!" Sie drehte sich zu mir und klappte, das Buch, was sie gelesen hatte, zu. Wieso interessieren sich heute alle so sehr für Bücher? „Würgende Wasserspeier! Was ist denn jetzt los?!" Ich setzte mich neben sie und war bereit ihr endlich meine Sorgen zu erzählen. „Die Ferien werden schlimm." Verwirrt schaute sie mich an. „Aber ich komme doch zu euch, ist das nicht wunderbar?" Ich nickte. Natürlich war das toll. „Nicht nur du kommst zu Besuch." Sagte ich versuchte ruhig zu bleiben. „Jetzt komm' doch mal zum Punkt!" Tief Luft holen. „RUBY KOMMT DIE KOMPLETTEN WEIHNACHTSFERIEN ZU UNS." Sie schmiss erschrocken ihr Buch auf den Boden. Verwirrt schaute ich zuerst auf den Boden und dann zu ihr. „Was-?" Sie seufzte genervt. „Das war für die Dramatik!" Ich ignorierte ihren gescheiterten Versuch und hob das Buch auf. „Kann ich die Ferien über zu dir?" Sie schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid aber ich gehe zu meiner Grandma, weil meine Eltern verreisen, aber wir kommen ja an Weihnachten." Sie wollte das Buch wieder nehmen, doch nun schmiss ich es auf den Boden. „NEIN, du verstehst den Ernst der Lage nicht!" Roxy lachte. „Lily, du hast das mit der Dramatik gar nicht drauf. Das hat überhaupt nicht gepasst." Frustriert schaute ich einfach nur auf das Buch a, Boden.

„POTTER!" Nein. Bitte nicht. Nicht Jetzt. „Freust du dich auf die Ferien?" Fragte Ruby amüsiert und ich hob langsam den Blick. „Verschwinde bitte, bevor ich etwas tue, was mich künftig Thestrale sehen lässt." Sie lachte. „Du bist wohl nicht so gut gelaunt, oder?" Ich drehte mich zu Roxy. „Findest du nicht auch, dass es eine Schande ist, dass Cedric Diggory sterben musste, sie aber noch da ist!" Roxy nickte halb zuhörend, während sie irgendeinen Jungen anstarrte, dessen Identität ich nachher noch klären musste. „Also ich freue mich schon darauf, dich jeden Tag zu sehen. Wo wir doch so gute Freunde sind." Fragend schaute ich zu Ruby. „Sag mal, kann der Protego-Zauber mich eigentlich vor deinem Anblick zu bewahren?" Sie antwortete nicht. Also vielleicht wollte sie das, aber wir wurden unterbrochen. „Ruby!" Rief ein glücklicher Albus, der kam und sie küsste. Roxy schaute angeekelt zu ihnen und dann zu mir und ich nickte nur als Antwort. Roxy und ich standen gleichzeitig auf und gingen an ihnen vorbei. „Lily." Sagte sie, nachdem wir uns ein bisschen von ihnen entfernt hatten. „Roxy?" Sie nickte ganz oft. Alles gut bei ihr? „Ich werde ein paar Tage früher kommen, ich kann doch immerhin nicht mit denen alleine lassen." Ich fiel ihr sofort um den Hals. „Danke, danke, danke." Ich löste mich von ihr. „Achso, ich mache das nur, damit du nicht in Askaban landest." Danke. „Ich muss jetzt aber los, wir sehen uns auf der Party heute Abend!" Verwirrt starrte ich sie an. „Party?" Sie nickte langsam. „Die Geburtstagsparty von James?" Holy shit, das habe ich total vergessen. „Du hast das doch nicht wirklich vergessen." Ich lachte leicht. „Schuldig der Anklage." Roxy lachte. „Oh Gott Lily, das wissen sogar die Ravenclaws, Hufflepuffs und Slytherins." I fucked up. „Kommen die alle?" Sie schüttelte den Kopf. „Aber Albus." Dann auch Ruby, also keine gute Nachricht. „Mit seinem besten Freund." „EIN LICHTBLICK!" Sie lachte nur. „Bis heute Abend." Dann drehte sie sich um und ging.

Ich hatte nun zwei Aufgaben. Erstens: Ein Geschenk auftreiben, dass James genau zeigt, was ich von ihm denke. Zweitens: Den Abend überstehen

überarbeitet: 02.02.2021

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