Kapitel 24

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Marley's Sicht:

Es ist mitten in der Nacht und mein Handy klingelt schon wieder.

Brummend setze ich mich auf, nehme es in die Hand und hebe ab.

Marley: „Hallo?"

Roman: „Marley ich bin's."

Marley: „Was willst du Roman? Es ist mitten in der Nacht."

Roman: „Ich weiß, aber konnte mit diesem schlechten Gewissen einfach nicht schlafen. Ich stehe bei euch vor der Tür. Lässt du mich rein? Bitte!"

Marley: „Ich weiß nicht Roman."

Roman: „Bitte Marley! Ich möchte mich entschuldigen."

Seufzend lege ich einfach auf, steige langsam aus dem Bett und schleiche mich zur Tür, die zum Glück nicht zu weit weg ist von meinem Zimmer.

Mason schläft immer vor der Tür von Jule und Sarah, deswegen wird er auch nicht mitbekommen wie ich an die Tür gehe, hoffentlich.

Ich öffne diese, wo Roman mich unsicher anschaut.

„Komm rein! Schnell!"

Er huscht in das Haus, zieht seine Schuhe aus, hängt seine Jacke hin und nimmt seinen Rucksack.

„Komm...", murmle ich, gehe vor in mein Zimmer, wo ich ihn zuerst reingehen lasse, danach schließe ich hinter mir die Tür.

„Deine Entschuldigung hätte nicht bis morgen warten können oder?", fange ich an, gähne einmal und setze mich auf das Bett.

„Nein. Als du so wütend im Auto auf mich gewesen bist, habe ich ein schlechtes Gewissen bekommen und mir überlegt wie ich mich entschuldigen kann. Ich reagiere bei Niederlagen oft wütend und bin sehr emotional, da...man will einfach nicht verlieren."

Er stellt den Rucksack ab, öffnet diese und holt nun eine kleine Schachtel raus.

„Es ist nichts großes, aber hier."

Langsam nehme ich die kleine Schachtel entgegen, die Größe entspricht ungefähr wie eine Streichholzschachtel.

Auf dieser sind Sprechblasen drauf gemalt und in jeder steht das Wort „Sorry". Jede Sprechblase ist auch in einer anderen Farbe und ein paar der Buchstaben sind sogar ausgemalt.

„Hast du das selbst gemacht?", frage ich ihn leise.

„Mhm...deswegen bin ich erst so spät hier. Hab etwas getrödelt. Basteln ist einfach nicht meins.", sagt er leise und steht unsicher am Fensterbrett.

„Und wenn ich die Schachtel aufmache, springt mir hoffentlich nichts entgegen."

„Nein natürlich nicht. Mach dir darüber mal keine Sorgen.", sagt er leise, reibt seine Hände aneinander und seufzt.

Mein Blick geht nochmal zu Roman, danach wieder zu der Schachtel die ich öffne und mich eine weinende Katze anschaut, die ein Schild hält.

Mein Blick geht nochmal zu Roman, danach wieder zu der Schachtel die ich öffne und mich eine weinende Katze anschaut, die ein Schild hält

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„Awww...das ist süß.", murmle ich leise, schaue zu Roman der bloß nickt.

Ich stelle die Schachtel auf mein Nachtschränkchen, lege mich in mein Bett und klopfe auf die freie Seite neben mir, zu der er langsam schlendert, sich hinlegt und mich seufzend anschaut.

„Wieso reagierst du bei einer Niederlage so böse?"

„Ich bin dann wütend für ein paar Stunden, jetzt zur Zeit habe ich es sogar wirklich gut im Griff und drehe nicht am Rad wie früher. Einmal habe ich ein Fenster kaputt geschlagen, weil ich so wütend war. Ich fühle mich dann schuldig, weil ich der Torwart bin und ich habe es zugelassen, dass ein Ball in meinem Tor ist."

„Dir ist aber klar, dass du bei manchen Toren nichts dafür kannst."

„Ja das weiß ich, aber das schlechte Gewissen ist einfach da."

„Ach Roman. Als Team verliert und gewinnt man zusammen. Die anderen in deiner Mannschaft sind doch auch für die Niederlage verantwortlich. Und ich bitte dich darum, dass du endlich deine Wut unter Kontrolle kriegst. Ich habe nichts dagegen, dass mal enttäuscht bist und deswegen mal traurig, aber einer anderen Person dann weh zu tun, das ist falsch."

„Ich weiß Marley. Und deswegen tut es mir auch unendlich leid, weil ich dir wehgetan habe. Ich habe den Schmerz in deinen Augen gesehen, als wir im Restaurant waren, aber mein Kopf war wie...als wäre er ausgeschaltet gewesen. Es tut mir leid Schnuppelchen."

„Hat...hat Dir die Kellnerin gefallen?"

„Was? Um Gottes Willen nein! Die ist überhaupt nicht mein Typ Marley. Und auch wenn ist mir das egal, weil ich hab doch schon jemanden an meiner Seite."

Roman dreht sich langsam auf die Seite, so dass er mich anschauen kann.

„Glaub mir Marley. Ich habe überhaupt gar keinen Grund, warum ich Interesse an einer anderen Frau haben könnte. Ich hab doch dich."

Er nimmt meine Hand in seine, drückt sie leicht und küsst einen meiner Fingerknöchel.

„Kannst du versprechen, dass du nicht mehr so böse wirst?"

„Ja das verspreche ich dir. Es tut mir so leid.", murmelt er, dreht sich auf den Rücken und zieht mich an sich.

„Ich bin trotzdem noch böse."

„Ja das glaube ich dir."

„Aber ich bin müde. Also schlafe ich jetzt. Gute Nacht."

„Gute Nacht."

Er küsst mich kurz auf die Stirn, seufzt und zieht mich enger an sich.

Brummend lege meinen Kopf seine Brust, wieder ein Bein über seinen, spüre wie Roman mir durch die Haare fährt, leicht meinen Kopf krault, bis ich eingeschlafen bin.

*Morgens*

„Schnuppelchen? Ich muss zum Training, komme aber danach mit deinem Bruder wieder hierher ok?"

„Mhm...bis dann."

Ich kriege wieder einen Kuss auf die Stirn, danach ist meine Zimmertür zu hören.

Draußen wird viel gesprochen, die Haustür fällt ins Schloss und meine geht auf.

„Seit wann ist bitte Roman hier?!?"

„Seit heute Nacht. Er kam um sich zu entschuldigen. So wie Jule sagte..", murmle ich verschlafen.

„Und du hast ihn einfach reingelassen und verziehen?"

„Er hat gebastelt für mich Sarah. Er hat das hier gebastelt! Nur um sich zu entschuldigen!"

Ich halte ihr die Schachtel hin, die sie sich anschaut.

„Das ist ja süß! Na gut da kann man ihm verzeihen. Habt ihr darüber geredet?"

„Ja etwas. Es war immerhin ziemlich spät."

„Das stimmt. Und jetzt stehst du auf und ziehst dich an! Wir beide müssen einkaufen gehen."

„Na gut.", murmle ich, gehe in das Badezimmer, wo ich mein Gesicht wasche, creme, meine Haare zusammenflechte und leicht meine Augen schminke.

In meinem Zimmer nehme ich eine Jeans, dazu ein passendes Shirt, nehme noch frische Unterwäsche die ich als erstes anziehe, dann in die Jeans schlüpfe und zuletzt das T-Shirt anziehe.

„Kommst du?"

„Bin auf den Weg!", rufe ich, nehme meine Tasche und verlasse mein Zimmer.

Liebe kennt kein Alter (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt