Kapitel 56

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Marley's Sicht:

Es sind vier Wochen vergangen und seit einer Woche hängt Roman fast nur noch an seinem Handy.

„Was machst du da?", frage ich Roman, der gerade in Instagram unterwegs ist und ich sehe, dass er mit einer anderen Frau schreibt.

„Ähm...nichts nichts...", sagt er schnell.

„Roman ich bin nicht blind. Du schreibst mit einer anderen Frau. Ist das...was ernstes?"

„Was! Oh Gott Marley nein! Mache dir darüber keine Sorgen! Ich liebe dich und das ist nichts besonderes. Ich kenne sie schon etwas länger weißt du?"

Er steht auf, legt seine Hände an meine Schultern und streicht diese beruhigend und küsst mich auf den Kopf.

„Ok. Ich glaube Dir das natürlich.", murmle ich leise.

Hätte ich das mal nicht getan, denn am nächsten Tag, als ich auf den Weg nach der Arbeit zu Roman bin, sehe ich eine Frau vor der Wohnungstür stehen.

„Kann ich Ihnen helfen?", frage ich die junge, bildschöne Frau.

„Ja! Ich warte eigentlich, dass Roman mir die Tür öffnet. Wir haben ein Treffen, aber er macht mir nicht auf."

„Meinen Sie...Roman Bürki?!"

„Ja natürlich?! Wer denn sonst? Hier wohnt doch kein anderer Roman mehr.", sagt sie schnippisch.

„Ähm...Ihnen ist klar, dass es sich um ein Irrtum handeln muss.", fange ich an.

„Wie soll ich das denn jetzt verstehen?"

„Weil Roman mit mir zusammen ist. Ich glaube nicht, dass ein Treffen geplant ist."

Nun öffnet sich die Tür, an der Roman steht, der uns mit großen Augen anschaut, während mein Blick nur wütend wird.

„Wie war das nochmal, sie ist nichts besonderes?!?"

„Bitte was?!? Die denkt ernsthaft ich will was mit dir anfangen?!? Boar Roman, deine Tusse hat echt ein Problem!"

Er schaut von der braunhaarigen, wütenden Frau zu mir, dann nickt er leicht rein.

„Nein danke...ich...ich gehe nach Hause! Macht ihr doch was ihr wollt!", zische ich, drehe mich um und gehe mit zügigen Schritten davon.

*ein Tag später*

„Deine Eifersucht ist so...arg!! Wieso kannst du mir einfach nicht vertrauen Marley?!?"

„Ich vertraue dir doch Roman! Ich vertraue dieser Frau nicht! Wieso kannst du mich nicht verstehen Roman?!", schreie ich ihn schon fast an.

„Jetzt beruhige dich verdammt! Es kann ja nicht sein, dass du mich jetzt hier anschreist Marley.", sagt er ruhig.

Ich setze mich auf die Couch, schaue auf den Boden und höre das genervte seufzen von Roman.

„Ich glaube hier kommen wir kein Stück weiter! Ich bin dann weg! Hier muss erstmal Ruhe zwischen uns einkehren und dann setzen wir uns wieder zusammen und klären alles ok?"

Ich schaue zu Roman, dem ich seinen Blick nicht deuten kann.

„Na gut..", murmle ich und spüre wie mir eine Träne hochkommt.

„Jetzt heul nicht! Du bist genauso schuld daran!", zischt er und lässt mich allein im Haus.

Schluchzend ziehe ich meine Beine an meinen Körper, vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und fange an bitterlich zu weinen.

„Marley? Hey Sweetie was ist denn los?!?"

Sarah kommt auf mich zu, drückt mich an sich und streichelt mir beruhigend über meinen Rücken.

„So jetzt beruhige dich mal. Und dann erzählst du mir was los ist ok?"

Als ich mich einigermaßen beruhigt habe, lehne ich mich an die Couchlehne.

„Gestern Abend, da habe ich Roman mit anderen Mädels in Instagram schreiben erwischt sozusagen. Ich habe ihn total ruhig darauf angesprochen und er hat gleich entspannt reagiert, dass das nichts großes sei, ich mir keine Sorgen machen soll und er nur mich liebt. Und dann...gestern stand sie da an seiner Tür. Es kam zum Eklat und vor paar Minuten ist er hier wütend gegangen, weil er denkt, dass etwas Ruhe einkehren soll.", murmle ich leise.

„Ach Gott Sweetie. Was war das denn für eine Frau?", fragt sie mich.

„Keine Ahnung. Ich will es auch nicht wissen.", murmle ich und zucke mit den Schultern.

„Ach Marley. Es wird alles gut. Ann-Kathrin wollte gerade noch vorbeikommen. Die Ablenkung kannst du auf jeden Fall gebrauchen."

„Ich würde mich lieber einfach nur hinlegen, denn mir geht es nicht so gut.", sage ich.

„Na gut. Dann mal los.", äußert Sarah und ich gehe schnell in mein Zimmer, wo ich die Packung raushole und anfange alles zu lesen.

Was das für eine Verpackung ist? Ein Schwangerschaftstest, denn leider ist meine Periode nicht gekommen und deshalb habe ich totale Angst, denn ich kann nicht schwanger sein! Nicht mit 19 Jahren!

Ich schleiche mich mit dem Test auf die Toilette, den ich schnell mache, zum Waschbecken lege und einen Timer einstelle.

Unruhig und ängstlich schaue ich mich durch den Spiegel an, lege eine Hand auf meinen Bauch und streichele diesen leicht.

„Bitte sei negativ...", hauche und nehme den Test in die Hand, als der Timer vorbei ist.

Als dieser mir Schwanger anzeigt, kommen mir wieder die Tränen, ich schluchze auf, lege schnell eine Hand vor meinem Mund und weine bitterlich los.

„Huh? Hier weint doch jemand? Ist das Marley?!"

„Oh Gott! Sweetie! Wo bist du?"

Soll ich es ihr erzählen? Vielleicht kann ich mich ihr anvertrauen.

Ich öffne die Tür zum Bad, wo mich Sarah und Ann-Kathrin besorgt anschauen.

„Was ist denn los?", fragt Sarah.

„Werd...werd bitte nicht wütend. Ich weiß selber nicht wie..", fange ich schluchzend an.

„Marley beruhige dich. Es ist alles gut. Was ist los?"

Mit zittrigen Händen reiche ich ihr den Schwangerschaftstest und beide japsen nach Luft.

„Oh mein Gott! Marley du bist schwanger! Wir müssen sofort zum Arzt!"

„Kein Wort zu irgendjemanden! Weder zu Jule, noch Mario und schon gar nicht zu Roman!"

„Süße, er ist der Vater. Roman hat ein Recht das zu erfahren.", meint Sarah und Ann-Kathrin nickt zustimmend.

„Mir schon klar, aber in der jetzigen Situation zwischen uns, da hat er es nicht verdient zu erfahren! Ich muss damit selber erstmal klarkommen."

„Ja gut das ist verständlich.", sagt Ann-Kathrin und legt einen Arm um mich.

„Dann verstecke das hier mal. Wir rufen beim Arzt an und dann schauen wir weiter ok?"

Ich nicke leicht, verstecke die ganze Packung mit dem Test und all dem in meinem Zimmer, gehe wieder raus und Sarah telefoniert.

„Anziehen! Die Ärztin will dich sehen Marley."

„Was? Echt schon?"

„Jap! Also los! Wir kriegen Gewissheit.", sagt sie und wir drei machen uns auf den Weg zum Frauenarzt.

*etwas später*

„Schauen Sie Frau Weigl. Sie sind in der 4. Woche. Ganz frisch eigentlich noch, also bitte nicht mehr zu schwer heben. Da drin wächst nun ein Baby."

Ich nicke bloß, denn freuen kann ich mich darüber kein bisschen, nehme den Mutterpass entgegen, verabschiede mich und mache einen Termin aus in vier Wochen.

„Marley?", fängt Sarah an, der ich bloß den Pass gebe.

„Bitte verstecke dieses Ding...ich möchte jetzt gerne in Ruhe und allein über eine Abtreibung nachdenken...ok?"

Und dann drehe ich mich um und laufe einfach los, bloß weg von diesem Ort und diesen Gedanken.

Liebe kennt kein Alter (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt