Kapitel 51

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Roman's Sicht:

Ich spüre eine unglaubliche Wut in mir, dass ich gefühlt Bäume rausreißen könnte.

Stürmend laufe ich zurück in das Esszimmer, wo Nicolas mich entschuldigend anschaut.

„Wo ist sie hin?", fragt er leise und leicht ängstlich.

„Wo soll sie schon hin sein?! Sie ist gegangen! Wegen Dir!", sage ich wütend und zeige mit meinem Finger auf Grace.

„Ich habe doch bloß die Wahrheit gesagt. Jetzt mal ehrlich, zu einem Fußballer passt keine dicke Frau."

„Hör sofort auf sie dick zu nennen! Marley hat eine tolle Figur! Ich kann es nicht fassen, dass du sowas dick nennst."

„Sie sieht genauso fett aus wie Nicki Minaj....bloß hatte die es trotzdem geschafft was aus ihrem Leben zu machen."

Ich schüttle fassungslos meinen Kopf, setze mich auf meinen Stuhl, schaue Grace nicht an die genervt seufzt.

„Bella würde viel besser zu passen....ihre Schwester Gigi!"

„Schon mal darüber nachgedacht, dass ich keines dieser Weiber will?!?", zische ich.

„Roman, jetzt komm ein bisschen runter.", fängt Nicolas an.

„Ich soll runterkommen?!? Weißt du eigentlich was deine Freundin hier gerade macht?!? Und das noch an MEINEM Geburtstag!!!! Sie hat mit den ganzen Tag versaut! Ich geh jetzt ins Bett! Hab morgen Training und du!!!"

Ich schaue wieder zu der Freundin von meinem besten Freund.

„Bist bis morgen, wenn ich vom Training zurück bin aus meiner Wohnung verschwunden!", zische ich, räume das Zeug von Marley und mir weg, gehe dann in Richtung des Badezimmers, wo mich Nicolas abfängt.

„Warte mal....Roman ich glaube hier sind einige Worte heute gefallen, die nicht so gemeint waren.", fängt er in Ruhe an.

„Meine Worte waren vollkommen ernst gemeint, denn es ist deine Freundin die meine verjagt hat. Sie sollte mal daran denken, dass bloß SIE hier zu Gast ist. Und so einen will ich hier nicht mehr haben! Also ist sie bis morgen hier weg. Mir ist es egal, ob du mit ihr gehst oder nicht, aber all das, was sie gerade geäußert hat, hat mich zutiefst verletzt."

„Du bist so eine Pussy!", ruft diese weibliche Stimme.

Nicolas schaut schockiert in die Richtung seiner Freundin, ich klopfe auf seine Schulter, dann schaue ich zu Grace.

„Ich habs mir anders überlegt. Du verlässt sofort meine Wohnung!"

„Und wo soll ich hin?!?"

„Mir scheiss egal! Hau ab!", zische ich, hole ihre Louis Vitton Tasche aus dem Gästezimmer, drücke ihr diese mit Schuhen, Jacke in die Hand, ziehe sie nach draußen und knalle die Tür vor ihrer Nase zu.

„Roman! Das ist meine Freundin!"

„SIE HAT KEIN RECHT SICH ZU BENEHMEN IN MEINER WOHNUNG! Es ist mir egal ob sie deine Freundin ist!!! Sowas geht gar nicht! Dann geh doch mit ihr und mach ihr mal schön weiß, dass ich sie nie wieder hier sehen will!!!"

Ich verschwinde im Badezimmer, sperre die Tür ab und hole mein Handy aus der Tasche, sehe keine Nachricht von Marley, weshalb ich mir gleich sorgen mache.

Ich wasche mein Gesicht mit kaltem Wasser, putze meine Zähne, creme meinem Gesicht ein, tu die dreckigen Klamotten in die Wäsche, dann gehe ich aus dem Bad in mein Schlafzimmer, wo ich auch endlich eine kurze Nachricht kriege, dass Marley zuhause ist und jetzt gleich schlafen geht.

Ich vermisse mein Schnuppelchen jetzt schon, ihren Atem an meiner Haut zu spüren während sie schläft, sie sich an mich kuschelt und meine viel zu großen T-Shirts trägt.

Diese Frau gehört zu mir und wird es auch für immer, da bin ich mir sicher.

Jetzt haben wir gerade dieses kleinen Problem mit dem Altersunterschied geschafft und dann kommt sowas.

Ich lege mich mit einem seufzen in mein Bett, dann höre ich es klopfen.

„Ja?"

Die Tür geht auf, da steht Nicolas, der seine Tasche geschultert hat.

„Ich fahre zu Grace ins Hotel und rede mit ihr nochmal in Ruhe. Ich finde es ja auch nicht richtig was sie gesagt hat. Wollen wir uns morgen treffen? Nur wir zwei?"

Ich schaue zu ihm, nicke, was ihn erleichtert aufatmen lässt und man sieht richtig, wie eine Last von ihm abfällt.

„Schreib mir einfach, wenn du kannst ok Roman?"

„Ist gut...dann bis morgen?"

„Bis morgen Roman."

Er schließt die Tür, man hört noch für ein paar Minuten seinen Gang im Flur, bis man die Wohnungstür ins Schloss fallen hört.

Ich drehe mich immer wieder seufzend hin und her, versuche das alles irgendwie zu verarbeiten und kriege deswegen fast noch mehr Aggressionen auf dieses Weib!

Die Sekunden, Minuten und Stunden vergehen, es wird immer dunkler und die Nacht bricht ein, aber ich liege wach im Bett, versuche einzuschlafen, doch meine Gedanken hängen noch immer bei den bösen Worten von Grace.

Ich habe richtig in den Augen von Marley sehen können, wie verletzt Sie ist, wie nah sie den Tränen gewesen ist und habe deswegen auch vollstes Verständnis, dass sie gegangen ist.

Die Müdigkeit wird immer stärker, aber die Gedanken werden nicht weniger.

Ich hab das Zeitgefühl verloren, als ich endlich mal einschlafe, aber ruhig ist diese Nacht auch nicht.

Liebe kennt kein Alter (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt