Kapitel 31

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Marley's Sicht:

„Soll ich dich wieder mitnehmen Roman?"

„Ne ich bleib noch, bis ich rausgeschmissen werde. Fahr dann mit einem Taxi heim, aber Danke."

„Alles klar. Gut ich muss los! Bis dann Kleine. Morgen komme ich mit Sarah.", sagt mein Bruder an mich gewandt und drückt mir einen Kuss auf den Kopf.

„Bis morgen. Und schreib mir bitte noch, ob Janina morgen auch kommt!"

„Mach ich! Jetzt bin ich aber weg."

Nickend schaue ich kurz zu, wie mein Bruder das Zimmer verlässt, dann wieder zu Roman, der es sich ziemlich bequem gemacht hat auf den beiden Stühlen.

Es klopft an der Tür, dann kommt die Schwester herein, die Reinigungssachen für meine Narbe dabei hat.

„Hallo Frau Weigl! Ich würde gerne Ihre Wunde einmal anschauen und gleich neu verbinden.", sagt sie.

„Klar kommen Sie rein! Ist es ok, wenn mein Freund dabei ist?"

„Ja wenn Sie das möchten Frau Weigl, dann ist das kein Problem!", sagt sie lächelnd und schließt die Tür zu.

„So, dann fangen wir mal an Frau Weigl. Haben Sie Schmerzen?", fragt sie mich.

„Nein heute hatte ich überhaupt keine Schmerzen.", sage ich.

„Das ist ja eine super Nachricht! Dann schauen wir sie uns mal an."

Sie macht langsam das Pflaster ab, wo meine schöne, große rosa Narbe zu sehen ist.

Roman schaut mit großen Augen schockiert die Narbe an, schluckt einmal und senkt leicht den Kopf.

„Sie ist noch ganz schön rosa. Das wird wohl noch ein bisschen dauern, bis diese vollkommen abgeheilt ist."

„Solange darf ich hier auch nicht raus oder?"

„Nein, solange dürfen Sie nicht raus Frau Weigl."

„Das ist doof.", grummle ich und schaue zu Roman.

„Wieso ist die Narbe so groß geworden? Wenn ich fragen darf.", hört man Roman sagen.

„Schauen Sie her Herr..."

„Bürki..", murmelt er und schaut auf die Hände von der Schwester.

„Die Milz ist hier...", fängt sie an und zeigt mit ihren Fingern alles.

„Und die Blutungen waren so stark, weshalb der Arzt hier auch aufmachen musste, damit er das Blut entfernen kann. Dieser Milzriss war ein ganz großes Kompliziertes Ding! Deshalb ist die Narbe so groß, aber wenn sie vollkommen verheilt ist, dann werden sie da nur noch einen ganz kleinen Strich sehen. Der Doktor hat den großen Schnitt so genäht, dass sie eben keine große Narben behalten werden, sondern einen kleinen Strich. Jetzt sieht das alles so schlimm aus, da es noch geschwollen ist und der Schnitt ist auch immerhin erst gute zwei Tage alt.", sagt die Schwester und reinigt die Wunde langsam, cremt diese ein, macht ein großes Pflaster wieder drauf und ich ziehe langsam das Top wieder herunter.

Roman hat total interessiert zugehört, immer zwischen ihr und meinem Bauch hin und her geschaut und immer mal wieder ist sein süßes nicken zu sehen gewesen.

„So! Gleich gibt es für Sie noch Abendessen!", sagt sie und verlässt mit den ganzen Sachen wieder das Zimmer.

Ich drehe mich zu Roman, der mich seufzend anschaut.

„Und das ist alles meine Schuld.", murmelt er.

„Nein Roman. Das ist nicht deine Schuld. Du kannst dafür überhaupt nichts! Diese blöden Weiber können es einfach nicht hinnehmen, dass ich dich als meinen Freund an meiner Seite habe. Mein Freund...das klingt so schön.."

Er fängt an zu grinsen, beugt sich zu mir vor und unsere Lippen liegen aufeinander.

„Sobald du hier raus bist, kommst du zu mir. Ich lasse dich nicht mehr so schnell gehen Schnuppelchen."

Grinsend ziehe ich ihn am Nacken zu mir und unsere Lippen berühren sich wieder.

„Nachdem du zu Abend gegessen hast, mache ich mich auf den Weg heim. Morgen komme ich dann wieder."

„Wäre enttäuscht wenn nicht! Doch dein Training hat Vorrang."

„Natürlich! Ich komme nach dem Training.", sagt er.

Eine Schwester bringt mir mein Abendessen, was ich langsam esse, da ich eher mit Roman rede.

„Schnuppelchen, jetzt isst du mal auf! Das kann ich mir ja nicht länger anschauen.",  murmelt er und grinst schmunzelnd.

„Ist ja gut. Nur weil du es sagst."

„Ich geh dann mal. Ich sehe dir ja schon an, wie müde du bist.", sagt Roman an und steht auf.

Ich schaue ihn schmollend an, weshalb er anfängt zu grinsen, sich zu mich herunter beugt und mich wieder küsst.

„Bis morgen mein Schnuppelchen.", haucht er an meine Lippen und küsst mich wieder.

„Bis Morgen Roman.", murmle ich und küsse ihn nochmal.

Er zwinkert, stellt sich aufrecht hin und verlässt mein Zimmer, so dass ich alleine bin mit meinem Brot.

Roman's Sicht:

Ich gehe in meine Wohnung, ziehe meine Schuhe aus, hänge meine Lederjacke hin und lege meinen Schlüssel und Geldbeutel auf meine Kommode.

Gehe gleich weiter in das Badezimmer, wo ich meine Sachen ausziehe und unter die Dusche gehen will, es aber klingelt.

Knurrend binde ich mir ein Handtuch um die Hüfte, gehe an die Tür, wo Daniel und Sandro sind.

„Ihr lebt noch?"

„Jaaaa! Ich weiß wir waren lange weg...sorry dafür. Wir hoffen aber, dass du jetzt gute Nachrichten für uns hast bei Marley.", sagt Daniel.

„Dürfte ich eben noch..."

Beide schauen an mir herunter, nicken schnell und ich gehe wieder in das Badezimmer zurück, sperre die Tür ab, steige unter die Dusche und mache daraus diesmal eine ziemlich kurze, so dass ich knappe zwanzig Minuten später im Wohnzimmer sitze.

„Also! Eva hat mir gestanden, dass sie einer der war, die Marley attackiert hat. Habe die Polizei verständigt und Boom! Verhaftet die doofe Kuh! Jetzt zur Marley...sie ist auf der normalen Station."

„Gott sei dank! Unser Romanchen kann seine Freundin wieder besuchen!"

„Das hab ich auch. Ich bin auch noch nicht lange hier. Es hat uns beiden gut getan, dass wir uns wieder gesehen haben. Doch als ich diese Wunde gesehen habe, da musste ich schon übelst schlucken."

„Wieso?"

„Sie hat so eine große Wunde, das oh schon krass. Die Schwester hat mir dann auch alles erklärt warum und das die Narbe am Ende wohl nicht so stark zu sehen sein wird."

„Ja also. Lass das diese Wunde erstmal abheilen Roman. Bestimmt ist es am Ende dann gar nicht mehr so schlimm. Lieben wirst du sie trotzdem.", äußert Daniel, der bloß mit den Schultern zuckt.

„Das tu ich Daniel. Ich liebe sie auch mit dieser Narbe.", murmle ich leise, schaue auf meine zusammengefalteten Hände und höre dabei nur noch das unmännliche Quieken meiner beiden, bekloppten Freunde.

Liebe kennt kein Alter (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt