K A D E N
S C O T TIch sprintete los. Noch nie in meinem Leben hatten mich meine Beine so schnell getragen wie in dieser Nacht...
Doch ein Schuss ertönte...
Plötzlich wurde ich von einem Schmerz in meinem Oberarm beherrscht. Ich hörte Vanessa laut aufkreischen. Der Aufprall war so stark und mächtig wie ich es noch nie zuvor gespürt hatte. Erst als ich mein eigenes Blut zwischen Schulter und Oberarm wahrnahm, begriff ich, dass ich angeschossen wurde! Die Kugel hatte meine Haut gestreift und vor Schmerz wurden meine Schulter und mein Oberarm taub. Doch Vanessa ließ ich nicht fallen, das würde ich nie tun. Fest trug ich sie noch immer in meinen Armen.
Tapfer rannte ich weiter und machte keinen Halt. Wir rannten in die Dunkelheit und ich spürte in meinem Nacken wie sie immer näher kamen... In dieser Nacht waren wir dem Tod noch nie so nah...
Ich erinnerte mich dunkel daran, wie ich mit Vanessa in den Armen zum nächsten Krankenhaus gerannt bin. Wir hatten es tatsächlich geschafft ihnen zu entkommen. Natürlich hatte die RCOD auch die Krankenhäuser in Miami unter Kontrolle, aber da sie uns wegen den Sonnenbrillen und den Caps nicht erkennen konnten, verloren sie uns aus den Augen und wir - wir waren in Sicherheit.
Ich erinnerte mich, wie ich mit Vanessa in den Armen im Krankenhaus um Hilfe brüllte. Unsere Kleidung war von Blut getränkt und nassgeschwitzt. Als die Krankenschwestern schließlich hastig mit zwei Liegen heranfuhren, musste ich zuerst sichergehen, dass es Vanessa gut gehen wird. Also legte ich sie selbst vorsichtig auf die Liege. Erst dann war ich beruhigt. Ich blickte in ihre braunen Augen und strich ihr über's Haar, während ich flüsterte: "Du bist in Sicherheit." Viel zu schnell wurde Vanessa mit der Liege weggebracht und mir wurde auf einmal schwindelig, bis mir schwarz vor den Augen wurde. Ich spürte nur noch, wie Hände mich auffingen und ich auf die Liege gelegt wurde. Das war's. An mehr konnte ich mich nicht mehr erinnern.
Jetzt lag ich in einem Krankenzimmer. In dem Flügel des Krankenhauses, wo man extra viel Geld für sein Zimmer zahlte. Das Zimmer galt eher einer Suit in einem Hotel. Natürlich wäre auch ein einfaches Zimmer gegangen, aber Sarah und Dylan Johnson bestanden darauf und das hasste ich. Also musste ich wohl oder übel gehorchen. Ich hatte mich mit ihnen versöhnt und ich liebte sie nachwievor, dennoch war es seltsam sie anzusehen und manchmal tat es weh.
Ich richtete mich mühsam auf und vom einen Augenblick zum Nächsten überkamen mich Kopfschmerzen. Mein verbundener Arm schmerzte höllisch und ich sah verschwommen wie ein Mann hereinkam. Ich rieb mir die Augen und blinzelte noch einmal.
"Wie fühlen Sie sich, Mr Johnson?", fragte er und als ich wieder klar sehen konnte, sah ich, dass der Mann ein Arzt war.
Scott! Kaden Scott, wollte ich schreien, doch alles was ich tat, war zu husten. Doch Johnson war bloß der Name auf dem Papier. Nur in den Dokumenten. Schriftlich. Scott, das war meine Natur, meine Bestimmung, das war das Wahre.
"Ganz gut", antwortete ich schließlich trocken und schluckte.
"Das ist schön", murmelte er und notierte sich irgendwas auf seinem Klemmbrett.
Auf einmal schlug ein Blitz in mir ein und ich riss meine Augen weit auf. "Wie geht es Vanessa? Wo ist sie?", rief ich, schlug die Bettdecke beiseite und sprang auf, doch mein Arm schmerzte höllisch und ich verzog mein Gesicht.
"Setzten Sie sich, Mr Johnson", befahl der Arzt und forderte mich auf, mich auf die Bettkante zu setzten.
Ich gehorchte und fuhr mir durch die Haare. "Sagen Sie mir einfach, wie es ihr geht", presste ich hervor.
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Aurora Black 2
JugendliteraturDunkle Schatten liegen über Washington D.C. Ein Mann namens Braden Black, der König der RCOD, will sein Unwesen auf der ganzen Welt treiben... Kann man ihn noch aufhalten? Werden die Kämpfer, dessen Namen niemand kennt, außer ihre Mitglieder, es sc...