Freiheit?

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A U R O R A
...

Mein Deal mit Agent Smith stand. Ich hatte keine andere Wahl, als ihm zu vertrauen. Doch ich glaubte ihm. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund wusste ich, dass all seine Worte, die er gestern gesagt hatte, der Wahrheit entsprachen. Er würde nach Miami als ehemaliger Kämpfer zu ihnen reisen und sich mit ihnen zusammenschließen. Das FBI wusste bereits Bescheid. Agent Smith hatte mich gestern Nacht undercover angerufen und mich darüber informiert, dass das FBI dabei war und sie nur Braden Black, den RCOD König wollten, nicht die RCOD Prinzessin, die als Erbe für Braden's Emperium vorgesehen war. Morgen würde Agent Smith Dean aufsuchen. Agent Smith hatte mir am Telefon ebenfalls gesagt, dass Dean ein guter Freund von ihm war, also ein Grund mehr ihm zu vertrauen.

Ich machte mich hinunter zu dem alltäglichen Frühstück, welches ich stets alleine zu mir nahm. Das war ich gewohnt. Doch als ich diesen Morgen des Esssaal betrat, fand ich Braden Black am Tisch vor. Er saß gelassen dort und hatte die Beine auf den Tisch gelegt, während er früh morgens ein Glas Whiskey genüsslich trank. "Guten Morgen, Tochter", kam es von ihm. Sein Unterton, der von Vorwurf geprägt war, war dabei nicht zu überhören.

Okay, was war jetzt los? "Guten Morgen, Daddy", legte ich mein zuckersüßes Lächeln auf, richtete meine Lederjacke zurecht und setzte mich neben ihn an's Eck, da er natürlich wie immer am Tischende saß. Ich vertraute der Situation nicht. Irgendetwas war faul. Vor allem weil Braden's lackierten Schuhe auf dem Tisch waren, der ein Vermögen wert war. Das war nicht seine Art, denn trotz allem war Braden ein stolzer edler Mann. Doch ich versuchte meine Unsicherheit nicht preiszugeben, denn das war das schlimmste, was einem bei dem RCOD Boss passieren konnte. Also setzte ich wie immer meine Schauspielkünste auf und wartete ab, was als nächstes passieren würde. Frühstücken würde Braden ganz sicher nicht mit mir. Das hatte er schon jahrelang nicht mehr mit mir getan.

Doch dann drückte er ohne eines weiteren Wortes auf die Fernbedienung und der sündhaft teure Fernseher sprang an.

Ich erschrak, als ich Kaden und Blair auf dem dünnen Bildschrim des riesen Fernsehers sah und zuckte zusammen. Kaden hatte außer einer Badehose, die ihm fast bis zu den Knien reichte, nichts an. Sein Surfbrett hatte er neben sich gelehnt. Seine Erscheinung ließ mich heiß und kalt zugleich werden. So lange hatte ich ihn nicht gesehen und jetzt... Jetzt sah ich eine Aufnahme eines Paparazzi wie er mit Blair im Sonnenuntergang stand. Was machte dieser Teufelsengel in Miami, überhaupt in Kaden's Nähe?! Doch was viel sonderbarer war, warum Braden mir das zeigte? Was wusste er?

Kaden starrte nachdenklich und mit einer gewissen Verwundbarkeit an Blair vorbei, bis sie sagte: "Diese Kette hatte ich immer um." Blair zeigte ihre Kette, die sie um den Hals trug. Ein silbernes Herz als Anhänger kam zum Vorschein und ich hatte das Gefühl, ich würde mein Gleichgewicht verlieren. "Sie bedeutet mir so viel. Du bedeutest mir so viel, Kaden." Ihre engelsgleichen Augen sahen tief in Kadens und ich musste schwer schlucken. Was fiel ihr ein, einfach so etwas zu sagen?! Ich hasste sie! Oh ja, das tat ich mit vollem Herzen! Blair sollte Kaden fern bleiben, verdammt nochmal!

Nach einer Weile schüttelte Kaden entschlossen den Kopf. "Nein, du hast einen Freund."

"Roger Hanks, er war nur eine Art Sprungbrett für mich. Er hat meine Familie finanziell unterstützt und mich in das Modelbusiness eingeschleust", machte sie ihm klar und ich wäre am liebsten aufgesprungen und hätte in den Fernseher, Blair's Gesicht, geschlagen! Ich hätte ihr am liebsten die Augen ausgekratzt, die Kaden anhimmelten! Sollte sie doch zu diesem Roger Hanks gehen, der ihre Modelkarriere angekurbelt hatte, denn das wäre mir mehr als nur recht!

"Du - du hast ihn bloß ausgenutzt?", fragte Kaden entsetzt und starrte sie an, als wäre sie eine Fremde.

"Ich habe ihn gerne, er bedeutet mir etwas und ich bin ihm dankbar für alles, was er für mich tat, aber ich liebe ihn nicht, denn ich liebe jemanden anderen. Dich, Kaden Johnson." Ihre Augen funkelten auf und ich ballte meine Hände zu Fäusten. Bitch.

Aurora Black 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt