Der Ebdonball

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A U R O R A
...

Heute war der Tag gekommen. Der Tag, der vielleicht entschied, ob mein Cousin Hunter Black aus der RCOD aussteigen würde. Alles hing von einer Person ab. Jemand, den ich bis vor ein paar Wochen noch nie ausstehen konnte... Jessy Adams... Alles hing nun von ihr ab. Ich fand Jessy schon immer schlimmer, als ihre Cousine Vanessa West es je war. Außerdem war noch immer nicht geklärt, wer mir damals Ricin in mein Getränk getan hatte. Jessy schwörte noch immer darauf, dass sie und Vanessa es nicht waren und mir nur einfache Drogen in das Getränk getan hatten, um mich nachher zu blamieren und den Ruf von Braden, als er damals noch als Spitzenkandidat der Republikaner galt, zu ruinieren. Ich glaubte Jessy, doch wer hatte mich dann offensichtlich töten wollen? Eine Frage, die ich vielleicht nie beantworten könnte.

"Bist du aufgeregt?", fragte ich Leandra. Wir standen vor einem großen Wandspiegel in Leandra's Gemach, wo wir uns die letzten Accessoires zu unseren Kleider für den Ball in einer Stunde anlegten.

"Ein bisschen vielleicht", gab sie kleinlaut zu. "Na ja, immerhin ist heute nicht nur der Ball, den Mom und Dad jedes Jahr organisieren, sondern heute kommt Daddy nach einem Jahr auch zurück."

"Wie fühlst du dich dabei?", fragte ich und legte mir eine Kette um den Hals.

"Ich weiß nicht", zuckte Leandra mit den Schultern und machte mir die Kette zu, als ich mich mit dem Rücken zu ihr drehte. "Was soll ich ihm auch bloß sagen? Etwa gleich, dass ich weiß, dass er Mom betrügt?"

Ich seufzte und sah sie mitleidig an. "Tu das, was du für richtig hältst."

Leandra schluckte und zupfte an ihrem Kleid herum, als sie sich wieder zu dem großen Spiegel umdrehte. Sie hatte ein blaues Kleid an, wo winzig kleine funkelnde Diamanten wie ein Wasserfall bis zu dem Ende ihres Kleides hineingestickt waren. "Kommt Isaac eigentlich auch?", fragte sie nebenbei, obwohl ich ganz genau wusste, dass sie für diese Frage brannte.

"Hör zu, es wird alles gut", legte ich meine Hände auf ihre Schultern und lächelte sie im Spiegel an. "Isaac wird dir alles erklären. Er wollte dich bloß beschützen, so wie ich."

"Danke, Aurora. Manchmal wüsste ich wirklich nicht, was ich ohne dich machen würde", sagte sie und sah mich dankend an.

Ich zog meine Mundwinkel nach oben. "Das beruht auf Gegenseitigkeit."

"Also, bist du dann bereit?", fragte Leandra und lief zur Türe vor.

"Klar", sagte ich seufzend und folgte ihr. Schon in den Fluren des Anwesens konnte man die lauten Stimmen deutlich hören.

Schließlich wurden uns die großen Flügeltüren zu dem Ballsaal geöffnet, als wir kurz für ein paar Sekunden schweigend davor standen. Plötzlich lagen alle Blicke auf mir.

Nicht nur wegen meines goldenen Kleides, welches funkelte, sondern auch wegen der Tatsache, das nun jeder wusste, dass ich die Tochter des RCOD Bosses war

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Nicht nur wegen meines goldenen Kleides, welches funkelte, sondern auch wegen der Tatsache, das nun jeder wusste, dass ich die Tochter des RCOD Bosses war. Schon alleine wenn die Menschen den Namen Black aussprachen, dachte sie nicht mehr an die reichste Familie der Welt, die tausende Firmen besaß, sondern an die RCOD, an Mord, Erpressung, Verrat und so weiter. Vielleicht war es wohl doch keine so gute Idee hierher zu kommen, aber ich musste. Durch Agent Smith war das FBI im Glauben, das ich nie an den Verbrechen der RCOD teilgenommen hatte, nie getötet hatte und bloß in Braden's goldenem Käfig gelebt hatte. Also waren die Nachrichten voll davon mit meiner Unschuld und es wurden tausende Geschichten wie, dass Braden mich misshandelt hatte, nur zu Gunsten der Einschaltquoten, produziert. Dennoch sahen die Leute mich ängstlich, aber auch mitleidig an. Am liebsten hätte ich mich jetzt schnell umgedreht, aber das ging nicht. Schließlich brauchte Jessy etwas Unterstützung, wenn Hunter da wäre. Vorausgesetzt er kommt überhaupt. Ich hatte ihm anonym eine Sprachnachricht auf seinem Handy hinterlassen.

Aurora Black 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt