Fremden soll man nicht trauen

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A U R O R A
...

Der nächste Schultag an der Blake brach heran und ich machte mich mit Kylie Richards, Leandra Ebdon und Victoria Smith auf den Weg zur Sporthalle. Schulsport war das unnötigste, was die Menschheit je erfunden hatte und ich würde den Haufen der High School Mädchen, die keinerlei Ausdauer hatten, nie ertragen.

Als wir umgezogen in die Sporthalle kamen, saßen über die Hälfte der Mädchen natürlich wie immer auf den Bänken. Die meisten von ihnen hatten die Ärzte bestochen und für Geld Attests bekommen.

Wir wurden alle von unserer faulen Blondine Miss White in einen Kreis gepfiffen und ich fragte mich jeden Tag auf's neue, warum sie nur Sport unterrichtete. Wie immer standen Kylie und Leandra neben mir, doch nun war anscheinend auch Victoria in unserer Clique, die ich ihrer Meinung nach Vicki nennen sollte. Keine Ahnung, aber ich wusste immer noch nicht, ob ihr trauen konnte, aber wahrscheinlich hatten die anderen Recht und ich interpretierte da in etwas hinein. Tja, Braden erzog mich, Menschen, die nicht zur meiner Familie zählten, nie zu vertrauen und sie immer mit Misstrauen zu beachten...

Flashback

"Aurora, setz dich gerade hin! Du bist fünf Jahre alt, lerne endlich die Tischmanieren!", fauchte mein Daddy mich böse an.

Trotzdem empfand ich keine Angst. Ich war es gewöhnt und wie immer gehorchte ich ihm.

"Also, kommen wir zum Geschäft, Mr Bianchi. Doch weshalb vertreten Sie Ihren Dad, den italienischen Mafiaboss, hm?", fragte Daddy und ich versuchte die Spaghetti elegant um meine Gabel zu wickeln.

"Sein Sohn hat genau die gleichen Qualifikationen wie sein Dad", sagte Mr Bianchi gelassen und trank einen Schluck Alkohol.

"Gut zu wissen", schmunzelte Daddy. "Denn wir müssen an den Häfen Italiens neue Bedingungen für den Drogenhandel der RCOD stellen."

"Entschuldigt mich", warf ich in ihre Unterhaltung ein und stand auf, meine zwei Bodyguards waren mir wie immer dicht auf den Fersen. Ich steuerte auf die Toiletten, dessen Kloschüsseln vergoldet waren. Natürlich stellten sich die zwei Gorillas, so wie ich sie früher manchmal genannt hatte, direkt vor die Türe.

Als ich fertig war, lief ich zum Waschbecken und wusch mir gründlich und extra langsam meine Hände. Ich wollte nicht mehr da rein und so starrte ich mein Spiegelbild noch eine ganze Weile an, bis plötzlich zwei Mädchen kichernd hineinkamem.

Als ich hörte, wie sie die Spülung drückten und ich immer noch vor dem Spiegel stand, sagte die Ältere von den beiden: "Hallo, ich bin Laura und das ist meine kleine Schwester Mia."

Ich konnte mich daran erinnern, wie eifersüchtig ich war, dass sie Geschwister waren. Ich hatte mir immer ein Geschwisterchen gewünscht. "Hallo, ich bin Aurora", stellte auch ich mich vor und ich wusste noch ganz genau, wie aufgeregt ich damals war. Ich hatte noch nie Kontakt zu "normalen" Kindern, die nicht aus einer Mafiafamilie stammten.

"Wie alt bist du?", fragte Laura neugierig.

"Fünf", antwortete ich und grinste. "Ihr?"

"Ich bin sechs", sagte und Laura und ihre kleine Schwester Mia zeigte mit ihrer Hand vier Finger.

Laura kramte aus ihrer kleinen Handtasche mit Perlen darauf eine Gummibärchenpackung und ich wusste damals noch nicht mal, was das war. Laura öffnete sie kichernd und sagte: "Mia und ich haben die heimlich von zu Hause mitgebracht."

"Was ist das?", fragte ich irritiert und Laura riss ihre Augen auf, Mia lachte mich aus.

"Jeder weiß doch, was Gummibärchen sind! Das sind die bestens Süßigkeiten! Die kannst du essen!", sagte sie vorwungsvoll.

Aurora Black 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt