7. Kapitel

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Ich hörte das Lachen von Mace und meinem Bruder unten im Garten. Ich musste selbst etwas lächeln, da ich das Lachen von meinem Bruder sehr vermisst hatte. Es war immer wie Musik in meinen Ohren. Ein ganzes Jahr hatte ich es nie hören dürfen. Bis jetzt.

Zu gerne würde ich mich einfach dazu setzen wollen. Doch ich fürchtete mich vor den Fragen und schämte mich für meinen nicht funktionstüchtigen Körper.
Ich war sauer auf mich und schrie sogar manchmal meine Beine an. Wieso bewegten sie sich nicht? Wieso hatte ich keine Kontrolle mehr über meine Beine?

Ich hockte am Bettende und warf eine Decke über meinen Rollstuhl. Ich wollte ihn nicht mehr sehen. Dieses Teil war die Hölle.

Askos Kopf lag auf meinem Schoß und ich streichelte sein schwarzes Fell. Sein Schnaufen ließ mich ruhiger werden und ich schloss kurz wieder meine Augen. Als ich die Schwärze vor meinen Augen sah klopfte mein Herz panisch und ich riss sie sofort wieder auf.
Es war wie im Koma.

Ich guckte zu meinem Nachttisch und griff mühsam nach meinen Beruhigungstabletten. Meine Wasserflasche stand daneben und ich schnappte sie mir.
Als ich es runter geschluckt hatte, stellte ich alles auf den Boden ab.

Plötzlich wurde meine Tür aufgerissen und ein halbnackter Mace stand grinsend vor mir. Er kam zu mir gelaufen und seine nassen Haare tropften auf mich herab.

"Du bist ja schon wieder Zuhause. Na komm, Alec freut sich bestimmt."
Mace packte mich und hob mich hoch.

Panik war das einzige was in mir hochkam.

Mace stürmte mit mir lachend die Treppe nach unten und ich schrie nur:"Lass mich los!!!"

Doch er nahm es nur lustig auf und warf mich dann in den Pool.

Wasser. Um mich herum war nur Wasser. Vor Panik wollte ich nach Luft schnappen, schluckte aber nur das Wasser.

Meine Arme versuchten mich nach Oben zu ziehen, doch meine Beine waren zu schwer und zogen mich nach unten.

Zwei Arme schlangen sich um meinen Bauch und ich versuchte sie von mir weg zu schlagen.

Hatte ich das alles etwa nur geträumt? Lag ich doch noch immer im Koma und Nate brachte mich erneut um?

Doch statt, dass er mich nach unten zog, kam ich an die Oberfläche.
Ich spuckte sofort das ganze Wasser aus und jemand zog mich auf den Rasen und aus dem Wasser heraus.

Ich öffnete meine Augen wieder und blickte seinen eisblauen Augen entgegen.
Ich zog mich mit meinen Armen noch komplett aus dem Wasser, da meine Beine noch etwas das Chlorwasser berührten.

"Verdammt, Lexy. Wieso schwimmst du nicht einfach!?", rier Mace aufgebracht.
Er fuhr sich gestresst durch seine Haare und sein Blick war ängstlich.

Ich blieb leise. Es würde mich immer verfolgen. Egal ob ich im Koma lag oder wieder wach war.

Timothy kam aus dem Haus und ließ die Gläser auf den Boden fallen. Das Glas zersprang auf der Terasse und teilte sich in tausend kleine Stücke.

Mein Bruder kam zu mir gerannt und zog mich weit genug vom Pool weg.
"Was ist hier passiert!??", brüllte er.

"Ich wollte das nicht. Ich hab sie ins Wasser geschmissen und sie ist einfach nicht mehr aufgetaucht", rief Mace geschockt.

"Fass sie nie wieder an", knurrte Timothy.

"Wolltest du mich ertränken?", fragte ich Alec.
"Bitte was!? Ich hab dir das Leben gerettet."
Aber er hatte wie Nate seine Arme um mich gelegt. Wollte er mich erdrücken?
War ich von alleine hoch gekommen oder hatte er mich hochgezogen? Es war alles so durcheinander in meinem Kopf.

"Wieso sagst du das?", fragte Timothy mich besorgt.
"Er hätte mich fast zerdrückt", erklärte ich.
"Wieso sollte ich? Irgendwo muss ich dich ja hochziehen. Soll ich dich nächstes mal mit meinem kleinen Finger hochziehen, oder was?", schnauzte er mich an.

"Soll ich deinen Stuhl holen?", fragte Timmy mich leise.
Ich schüttelte nur den Kopf. Nicht diesen Stuhl. Ich wollte einfach nur aufstehen und wegrennen. Ja, ich wollte rennen.

Ich wollte den Wind in meinen Haaren spüren und einfach laufen. Aufrecht stehen, auf jemanden zu gehen. Ich wollte meine Beine wieder zurück haben. Doch es ging nicht. Sie bewegten sich nicht.

"Soll ich dich dann hochtragen?", wollte mein Bruder wissen.
Ich schüttelte erneut den Kopf und starrte das weiche Gras unter meinem Körper an.

Es konnte wachsen und aufrecht stehen. Sogar Gras konnte mehr als ich.

"Wieso bist du nicht aufgetaucht?", fragte Mace unsicher.
"Ich konnte nicht", sagte ich nur. Mehr konnte ich nicht dazu sagen.

Ich hatte den Namen von meinem persönlichen Gefängnis nie ausgesprochen. Nur in Gedanken schaffte ich es.

Koma.

Dieses Wort wollte nur nicht meinen Mund verlassen.

"Lexy, du weisst doch, dass ich dir geholfen hab. Du weisst, dass ich dir niemals etwas antun würde", meinte Alec neben mir.

"Aber warum tust du mir das an? Warum gibst du mir so ein scheiß Gefühl?", wollte er wissen.

Ich wollte seine Gefühle nicht verletzen.
Wie sollte ich ihm nur zeigen, dass er mir noch immer wichtig war, ohne das er mir zu nahe kam?

Ich guckte zu ihm und dann zu seinen Fingern. Meine Hand rutschte langsam zu seiner und ich hakte meinen kleinen Finger mit seinem ein.

Mehr ging nicht und trotzdem entwischte Alec ein kleines Lächeln.

"Lexy was willst du denn jetzt?", fragte Timothy.

Meine Augen wanderten zu meinem Bruder und ich sah ihn mit leeren Augen an.

"Ich will, dass es aufhört. Nur einmal sterben und dann für immer tot sein."

Hallöchen meine Süßen:)

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Hallöchen meine Süßen:)

Wie fandet ihr das Kapitel?

In den nächsten Kapis kommt mehr von Alec und Lexy
Hoffe ihr freut euch darauf^^

Auf dem Foto mein süßer Tabaluga und ich:)

Eure
Melli♡

Alec ~ Come back to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt