40. Kapitel

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Geschockt hielt ich meinen Atem an und guckte in zwei pechschwarze Augen.

Er zeigte mir still zu bleiben, was ich tat. Verärgern sollte ich ihn erstmal nicht.

Er nahm seine Hand von mir und grinste mich zufrieden an.
Nate wickelte eine Haarsträhne von mir um seinen Zeigefinger und fuhr meinen Kiefer nach.

"Da bist du ja. Ich hab dich schon überall gesucht", schmunzelte er.
"Warum?", fragte ich ihn leise.
"Ist sonst so langweilig", hauchte Nate.

"Bitte lass mich doch gehen", flüsterte ich mit zitternder Stimme.
"Aber wo bleibt dann da der ganze Spaß?", lachte Nate und küsste federleicht meine rechte Wange.

Ruckartig boxte ich ihm in den Bauch und rannte sofort weg von ihm. Doch er packte mich viel zu schnell an meinen Haaren und ich schrie schmerzerfüllt auf.
"Das war ein Fehler, meine Süße", knurrte er und schlug mir ins Gesicht.

Ich krachte auf den Boden und schloss ängstlich meine Augen.
"Wach auf", hauchte er mir in mein Ohr.

Verwirrt öffnete ich langsam meine Augen und es war keine Spur mehr von ihm da.

Hatte ich das etwa wieder nur geträumt!? Also war alles in letzter Zeit doch nur von mir geträumt und nur in meinem Kopf!?

Gut, dass ich es niemanden anvertraut hatte. Alle würden mich für verrückt erklären.

Schluchzend setzte ich mich auf und lehnte meinen Oberkörper gegen eine Hausmauer. Meine Hände lagen auf meinem Schoß und ich versuchte meine zitternde Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen.

"Oh mein Gott! Was ist passiert!?", fragte mich eine Jungenstimme. Allerdings konnte ich sie nicht zuordnen und meine Sicht war zu sehr verschwommen.

Gleich darauf wurde sie auch immer dunkler, bis ich wieder in die Tiefe meiner Träume gezogen wurde.

Ich spürte in der Realität noch kurz, wie mein Körper umfiel und anfing auf dem Betonboden zu beben.

Bis ich unter Wasser gedrückt wurde und meine Lungen sich schmerzhaft zusammenzogen.

Meine Hände griffen nach der Wasseroberfläche und versuchten meinen ganzen Körper wieder nach oben zu ziehen.

Doch es war keine Oberfläche in Sicht. Nur schwarzes Wasser mit Luftblasen von mir um mich.

Seine Arme packten mich wieder und zogen mich noch weiter nach Unten.
Ich versuchte mich zu wehren und drehte mich dieses Mal um.

Doch ich sah nicht Nate entgegen. Nein ganz im Gegenteil.

Ich sah mich.

Als würde es einen bösen Zwilling von mir geben, welcher mich in die Tiefe zog. War das immer ich gewesen? Hatte immer ich mich selbst ertränkt?

Nichts davon war Nate?

Hatte Timothy recht gehabt, in dem er meinte, ich würde mir nur selbst im Wege stehen?

~

Ich rang nach Luft und mein Oberkörper drückte sich nach Oben.
Ich hustete und jemand klopfte mir sofort auf den Rücken.

Erschrocken drehte ich mich um und sah August entgegen.
"August?? Was machst du hier? Wo bin ich?"

"Du bist im Krankenhaus. Du hast so komisch gezittert am ganzen Körper. Ich wusste nicht was ich machen sollte", erklärte er mir besorgt.

Scheiße, wenn Mom das erfahren würde. Sie würde mich gleich wieder in die Psychiatrie stecken. Reichte mir mein Betreuer Zuhause schon. Außerdem durfte ich eigentlich nicht allzu lange mit Mila wegbleiben.

"Wie lange bin ich schon hier?"
"Noch nicht so lange. Seit einer halben Stunde ungefähr."
"Perfekt", sagte ich und riss mir die Kanüle aus dem Handgelenk.

"Boaa, was machst du da!??", rief August geschockt und guckte sofort weg.
"Ich gehe nach Hause."

"Bitte was? Du hattest..keine Ahnung was. Du kannst jetzt nicht einfach gehen. Die Ärzte kommen eh gleich."
"Logan? Der versteht bestimmt, wenn ich jetzt nach Hause muss."

Bevor ich das Zimmer verlassen konnte, rannte Dr. Mercle schon gegen mich.
"Lexy, was machst du denn?", seufzte er und schob mich mehr ins Zimmer zurück.

"Hast du meine Mom schon informiert?"
"Noch nicht. Dein Anfall war eben noch wichtiger."
"Gut, dann sag ihr nicht's. Bevor ich wieder im Irrenhaus lande."

"Warum bist du mit dem Arzt so gut?", fragte August mich dann verwirrt.
Ich drehte mich zu August um und überlegte kurz.

"Weisst du was? Weil ich..weil ich lange im Koma lag", sagte ich.

Ich hatte es ausgesprochen und jemanden anvertraut.

Ich konnte mir kein erleichtertes Lachen verkneifen und setzte mich dann wieder auf mein Bett.
"Ich hab's gesagt", grinste ich begeistert.

"Das tut mir leid", nuschelte August dann.
"Was?", fragte ich ihn dann verwirrt.
"Na, dass du im Koma gelegen bist."

"Achso...danke."

"Lexy was ist auf der Straße passiert? Deine Wange ist grün geworden und deine Rippen sind geprellt", seufzte Logan.

"Ehh nicht's. Mir ist nur ein Radfahrer rein gefahren. Alles gut, bin einfach blöd gelandet", meinte ich lächelnd.

"Hat der Fahrer denn nicht angehalten, um dir zu helfen?", wollte August wissen.
"Doch, ich hab dann aber gesagt, dass es schon wieder geht. Als er dann weg war, hat es dann aber wieder ziemlich weh getan, deswegen hab ich etwas geweint. Vor Schock kam dann wahrscheinlich der Anfall wieder", erklärte ich und musste zugeben, dass ich wirklich gut lügen konnte.

"Kann ich dann gehen?", fragte ich Logan zuckersüß.
"Nur dieses eine Mal. Wir wollen ja nicht noch einmal wo einbrechen und dich entführen", schmunzelte er.
"Danke", grinste ich.

"Ich gebe dir noch ein paar Tabletten mit, gegen die Schmerzen."
"Nein, schon gut. Es geht schon und Tabletten habe ich in letzter Zeit schon genug gegessen", murmelte ich.

"Na gut. Falls du doch was brauchst, komm vorbei."

"Danke, Logan."

Ich stand auf und verließ dann mit August das Krankenhaus.
"Geht es bei dir?", fragte er mich besorgt.
"Ja, geht schon."

"Ich bin mit dem Auto da. Na komm, ich fahre dich nach Hause."

Wie lieb er war.

Meinung zum Kapitel?

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Meinung zum Kapitel?

Ich hoffe ich kann es veröffentlichen, ich habe seit Stunden kein Wlan mehr

Übrigens wird jetzt dann auch ein Banner von "What's wrong!?" gemacht und schreibe gerade am ersten Kapitel:)

Eure
Melli♡

Alec ~ Come back to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt