64. Kapitel

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Alec sah mich verwirrt an. Doch ich gab ihm keine genauere Erklärung.

"Wieso trinkst du denn?", fragte er mich dann und ging nicht weiter auf meine vorherige Aussage ein.

"Weil es gut tut", grinste ich und schwankte vor den Beiden hin und her.

"Wir haben dich alle gesucht. Wo warst du denn bitte?", kam es dann sauer von Timothy.

"Weiss ich selber nicht mehr."

Wie auch? Ich hatte einen Anfall. Ich wusste nichts mehr.

Und ich wusste ebenfalls nicht was mein größter Feind mit mir gemacht hatte.

Ich ging an den Jungs vorbei, um aus dem Raum zu gehen. Doch dann griff Alec eilig nach meinem Handgelenk. Verschreckt von allem was heute schon passiert war, zuckte ich ängstlich zusammen. Besorgt musterte Alec mich und ließ mich wieder los.

"Du blutest", meinte er nur.

"Die Badewanne ist Schuld", nuschelte ich und ging weiter. Ich schwankte die Treppe nach unten ins Wohnzimmer und setzte mich dann mit unterdrückten Schmerzen auf die Couch.

Vor all meinen Freunden.

"Was macht ihr denn hier?"

"Ist sie betrunken?", fragte Mila sofort die Jungs.

Die Beiden nickten und Alec kniete sich vor mich hin. Sanft nahm er meine Hände in seine und hauchte:"Wir müssen dich ins Krankenhaus bringen. Vielleicht hast du eine Gehirnerschütterung."

Sofort entzog ich ihm meine Hände und schüttelte den Kopf, was nebenbei bemerkt richtig weh tat.

"Du musst dich nur anschauen lassen. Wir begleiten dich", sagte mir Alec und sah mich bittend an.

"Vergiss es. Ich gehe da nicht wieder hin."

Am Parkplatz vom Krankenhaus hatte er mich abgefangen. Dort würde ich nicht nochmal mitgehen.

Auf einmal ging die Haustüre stürmisch auf und ich packte hilfesuchend Alec an einem Arm. Meine Finger bohrten sich in seinen Pullover und Alec sah nur zu mir. Laute Schritte kamen zu uns in Richtung Wohnzimmer und ich fing an zu zittern.

"Lass mich in Ruhe", schrie ich so laut ich konnte.

Mein Körper fing innerhalb von einer Sekunde an zu zittern und alles spannte sich wieder an. Alec bemerkte sofort wie mein Körper reagierte und zog mich zu sich in die Arme.

"Wo zur Hölle warst du, Fräulein!?", kam es dann wütend von meiner Mom.

Geschockt atmete ich die Luft aus und ließ Alec aber trotzdem nicht los.

"Es ist mitten in der Nacht. Glaubst du ich habe nichts besseres zu tun als dich zu suchen?", zischte sie geladen wie eine Zeitbombe.

"Mom, beruhige dich. Sie muss ins Krankenhaus. Sie hat sich den Kopf aufgeschlagen. Das ist gerade wichtiger", meinte mein Bruder in einem ruhigen Ton.

"Lass mal sehen", kam es von ihr und Alec ließ mich vorsichtig los. Sie sah sich meinen Kopf an und seufzte dann.

"Hast du etwa getrunken!?"

Ich sagte nichts dazu, denn es war mir auch egal. Ich war viel zu betrunken, um irgendwas sinnvolles dazu abzugeben.

"Komm steh auf. Wir fahren ins Krankenhaus."

"Ich will nicht", brachte ich heraus.

"Du gehst sofort ins Krankenhaus und lässt dich anschauen, Madame! Ich sag es nicht noch einmal", fauchte sie wütend.

Ergeben stand ich auf, da ihr Geschreie mir Kopfschmerzen bereitete. Das hatte ja eh keinen Sinn mit ihr zu streiten.

"Soll ich mit?", fragte Alec dann noch eilig.

Er ist eh nur noch aus Mitleid für dich da.

Gedanken schossen mir in den Kopf, welche mich zu tiefst verletzten. Ich lehnte ab und verließ dann mit meiner Mom das Haus. Die Dunkelheit umgab uns und mir wurde sofort mulmig.

Sie schickte mich ins Auto, in welches ich ziemlich schnell hüpfte.

Als sie losfuhr, nahm ich meinen angetrunkenen Mut zusammen und wollte mit meiner Mom über alles reden.

"Ich hatte gestern am Abend doch die Untersuchung im Krankenhaus", fing ich an, was meine Mutter bestätigte.

"Als ich fertig war, war es schon dunkel und mein Handy ist ja momentan kaputt. Ich konnte also niemandem schreiben", erzählte ich weiter.

"Auf was willst du hinaus, Alexa?"

"Nate..er hat mich gepackt und in sein Auto gezerrt. E-Er hat einen Mann angeschossen. Oh Gott, ich weiss gar nicht ob er noch lebt. I-Ich hab dann einen Anfall gekriegt und bin dann Stunden später halbnackt aufgewacht. Ich..weiss nicht was er mit mir gemacht hat", stammelte ich so schnell ich konnte alles runter.

Meine Mom parkte vor dem Krankenhaus und drehte sich dann zu mir.

"Schatz, Nate ist in Miami. Eingesperrt. Er kann dir nichts tun. Träumst du wieder von ihm? Willst du wieder zum Psychologen? Oder es nochmal mit der Psychiatrie versuchen? Die Leute wollen dir da doch bloß helfen."

"Nein! Da will ich definitiv nicht hin. Vergiss es einfach wieder."

"Wieso erzählst du mir es dann, wenn es nicht stimmt. Weil du keinen Ärger kriegen willst?"

Meine Mom war felsenfest davon überzeugt, dass nichts war und ich sie nur anlog. Es enttäuschte mich irgendwie. Kaum führten wir ein Gespräch, kam gleich die Psychiatrie wieder zum Thema hervor.

Als sie ausstieg beantwortete ich dann noch leise ihre Frage.

"Weil ich Angst habe."

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Nächste Kapitel kommt morgen:)

Eure
Melli♡

Alec ~ Come back to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt