53. Kapitel

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"W-was?"

"Ich hab dich gefragt, ob wir ein Problem haben? Wieso bist du so komisch zu mir? Hab' ich was verpasst?"

Ich versuchte ernst zu bleiben und musste mich wirklich anstrengen, dass meine Stimme nicht anfing zu zittern. Auch wenn ich immer eine harte Schale um mich hatte, aber mein Kern innen drin konnte schon mal bei diesem Kerl weich werden.

"Nein. Ich wollte nicht-..ich meine. Es ist wirklich nicht's", stammelte er und sah mich weiterhin mit großen Augen an.
"Dann versteh' ich aber nicht, wieso du mir so aus dem Weg gehst?"

"Ich geh' dir doch gar nicht aus dem Weg. Ist es, weil ich nicht neben dir sitze?", fragte er mich verwirrt.

"Was? Nein. Schon vor dem Unterricht. Ich hab' einfach das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt, hab' ich nicht recht?"

"Ehm...sollen wir euch irgendwie alleine lassen, oder so?", kam es dann leise von meinem Bruder.

"Nein, müsst ihr nicht. Ist jetzt auch egal. Wenn du es mir nicht sagen willst, kann ich es eh nicht ändern", seufzte ich und wandte meinen Blick von ihm ab.

"Willst du vielleicht später bei dir Zuhause in Ruhe reden? Ich will wirklich nicht mit dir streiten."

Ich nickte kurz und kämpfte dann mit meinen Tränen in den Augen. In Ruhe reden bedeutete nie etwas gutes. Er wollte es wohl endlich beenden. Ich konnte ihm deswegen auch gar nicht böse sein. Zu lange hatte ich versucht ihn nicht an mich ranzulassen. Er musste nicht all meine Probleme haben.

Allerdings hatte er sich mal wieder in mein Herz geschlichen und nun traf es mich ziemlich schwer, wenn er es mir brach.

Leise stand ich von meinem Platz auf und meinte noch schnell:"Ich geh' kurz auf's Klo."

Mila und Liv wollten schon aufspringen, um mich zu begleiten, doch ich schüttelte nur den Kopf. "Ich geh' alleine."

"Lexy-", seufzte Alec. Doch das ließ mich eigentlich nur endlich mal losgehen. Mit eiligen Schritten verließ ich die Cafeteria und schlug kraftvoll die Türe auf, um in den Schulflur zu kommen.

Meine Tränen sammelten sich immer mehr vor meinen Augen, bis ich nicht's mehr sehen konnte. Ich drückte sie kurz aufeinander, damit sich die Tränen lösten und ich wieder etwas sehen konnte.

Danach lief ich schnell auf's Klo und sperrte mich in eine Kabine ein. Ich machte den Klodeckel zu und setzte mich dann darauf. Mein Gesicht versteckte ich hinter meinen Händen und leise weinte ich vor mich hin. Ich brauchte jetzt einfach kurz einen Moment um alles mal wieder rauszulassen.

Doch ich hielt den Atem an, als auf einmal jemand vor meiner Kabine stand. Mit großen Augen musterte ich diese großen, schwarzen Schuhe, welche definitiv nicht von einem Mädchen sein konnten.

"Hier ist besetzt", murmelte ich ganz leise und spürte wie mein Herz nervös klopfte.
Doch derjenige wollte scheinbar zu mir in meine Kabine. Er rüttelte kräftig an meiner Kabinentür und ich zuckte erschrocken zusammen. Derjenige ließ es nicht gut sein und hämmerte stark gegen meine Tür. Wimmernd hielt ich mir die Ohren zu und konnte mir dabei schon denken, wer da vor meiner Kabine wartete.

Nate fing an zu brüllen und ich schluchzte auf, da ich es sogar mit Ohren zuhalten hören konnte. Er wurde immer lauter, bis ich selber anfing zu schreien. Nur so konnte ich ihn übertönen. Ich schrie und kreischte mir die Seele aus dem Leib.

Und das solange, bis ich auf einmal an der Schulter gepackt wurde. Erschrocken riss ich meine Augen auf, welche ich davor zu gemacht hatte. Alec und Mace hingen jeweils rechts und links von mir an den Kabinenwänden, welche die einzelnen Toiletten voneinander trennten.

Mein Blick wanderte sofort wieder zu der Türe vor mir, wo eigentlich gerade noch Nate stand. Allerdings waren jetzt keine Schuhe mehr zu sehen.

Wie lange war ich denn hier gehockt?

Da ich mich keinen Millimeter mehr bewegte, sprang Alec mit ein bisschen Mühe über die Wand und landete vor mir. Vorsichtig kniete er sich vor mir nieder und sah mich besorgt an.

"Was ist los?"

Ich schüttelte nur den Kopf und schluchzte nochmal auf. Ich wollte es ihm nicht erzählen. Allerdings war mir klar geworden, dass ich mittlerweile mal dringend mit jemandem darüber reden musste. Ich sollte Zuhause mal meine alte Therapeutin anrufen und sie nach einen Termin fragen. Definitiv.

Ich hielt es einfach nicht mehr aus sonst.

Ich rieb mir mit meinen Händen über das Gesicht und wischte mir somit meine Tränen weg.  "Geht schon wieder", nuschelte ich leise und lief wahrscheinlich knallrot im Gesicht an.

Wieso musste immer Alec mich in meinen schlimmsten Momenten erwischen? Mir wäre jeder lieber, hauptsache Alec sah mich nicht so.

"Was war denn los?", fragte nun Mace, welcher wie ein nasser Waschlappen über der Trennwand hing.

"Es war nur ein Anfall. Es geht schon wieder."

"Willst du lieber nach Hause?", fragte mich Alec besorgt. "Nein. Lasst uns endlich in den Unterricht gehen", meinte ich und richtete mich auf. Alec stand ebenfalls auf und öffnete die Türe.

Mein Herz pochte aufgeregt vor sich hin und drohte zu explodieren. Gerade eben hatte da noch Nate dahinter gestanden und gegen meine Türe geschlagen.

Und jetzt?

Jetzt öffnete sie Alec und niemand stand dahinter. Aus Angst, dass er sich doch irgendwo versteckt hatte, griff ich nach Alec's Handgelenk.

"Alles okay?", fragte er mich nochmal und begleitete mich zum Waschbecken.
Ich nickte und ließ dann sein Handgelenk los, um mir meine Hände und kurz mein Gesicht zu waschen.

Ich sah schrecklich aus.

Ich sah schrecklich aus

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Meinung zum Kapitel?

Vieelen Dank für 100k bei dem zweitel Teil von Alec^^
Ich freue mich riesig, dass auch das zweite Buch so fleißig gelesen wird:)

Welcher Teil gefällt euch eigentlich mehr? Der erste oder zweite Teil?

Übrigeens wegen dem Award. Es haben sich noch nicht sonderlich viele angemeldet. Ich frage mich an was das liegt...schreibt ihr keine Jugendliteraturbücher? Soll ich alle Kategorien bewerten? Oder habt ihr das Gefühl ihr gewinnt eh nicht? Man muss nicht unbedingt gewinnen, auch wenn man "verloren" hat gebe ich jedem ein ausführliches Feedback(wenn man das mag)

Also traut euch, macht mit!

Ich wäre gespannt auf eure Bücher:)

Eure
Melli♡

Alec ~ Come back to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt