34. Kapitel

4.6K 239 58
                                    

Alec's P.O.V

Ich schloss die Türe hinter mir und stellte dann das Tablett auf dem Tisch ab.
Da ich mit dem Rücken zu dem Kerl vor der Türe stand, sah er nicht was ich machte. Ich nahm die drei Tabletten in die Hand und steckte sie mir dann in die Hosentasche.

"Lexy, iss etwas", meinte ich dann. Sie hockte wieder in dem Rollstuhl und guckte die Wand an.

"Das tut dir gut. Komm schon, iss etwas. Für mich", versuchte ich es verzweifelt.
Ich nahm mir das Stück Brot, schmierte Butter darauf und legte zwei Scheiben Schinken darauf. Ich reichte es ihr und sie nahm es mit zitternden Händen entgegen. Lächelnd schaute ich sie an und wartete darauf, dass sie es aufaß. Doch sie senkte nur ihre Hand und starrte wieder die Wand an. Wieso aß sie es denn jetzt nicht?

Sie hatte es doch schon genommen.

Ich nahm ihr das Brot ab und riss mir zwei kleine Stücke ab.
"Ich ein Stück und du ein Stück, okay?"

Sie nahm sich ein Stück und zusammen aßen wir es auf.
Ich riss immer wieder zwei Stückchen ab, allerdings bekam sie immer ein größeres. Bis das Brot weg war.

Ihren Joghurt ließ ich noch stehen, vielleicht bekam sie dann noch etwas hunger.

"Ich habe jetzt Feierabend. Wir sehen uns morgen in der Früh wieder", meinte ich.
"Ach und Lexy. Bitte tu' dir nicht selber so weh. Versuch es wenigstens für mich."

Somit verließ ich ihr Zimmer und ging nach Hause. In meinem Zimmer begegnete ich meinem Bruder, welcher sofort aufsprang als er mich sah.

"Timothy wollte, dass du sofort rüberkommst, wenn du wieder Zuhause bist."

Ich nickte und gemeinsam gingen wir nach drüben. Lexy's Mom war arbeiten und Yannic war ausnahmsweise auch mal arbeiten. Noch war er mir nicht über den Weg gelaufen, aber sollte er dies, dann wäre er am Arsch.
Bei Lexy konnte ich meine Aggressionsprobleme nicht zurückhalten.

Ich warf mich auf die Couch und schaute meinen Freunden entgegen.
Sie waren alle gekommen und warteten wahrscheinlich auf eine etwas gute Nachricht.

Daraus wurde nur leider nichts und anlügen würde ich sie auch nicht.

Ich warf die Tabletten auf den Tisch und fuhr mir dann über mein Gesicht.
"Ich weiss nicht, was sie ihr da geben. Sie kriegt auf alle Fälle viel zu viel davon. Es sieht so aus, als würde sie nicht mehr leben. Diese Leute haben sie für die Psychiatrie angepasst. Keine Ahnung warum, wahrscheinlich damit sie deiner Mom mehr Geld abzocken können", sagte ich zu Timothy.

"Wieso was ist denn genau mit Lexy?", fragte Mila geschockt und griff nach der Hand meines besten Freundes.

"Sie redet nicht. Sie will auch nicht mehr laufen. Sie wollte auch erstmal gar nichts essen. Sie hat mich den ganzen Tag nur einmal, für eine Sekunde lang angeschaut. Ansonsten starrt sie nur die Wand an und tut sich selber weh. Diese Therapeutin meinte dann auch noch, dass sie so mit uns kommuniziert. So einen Scheiß, sie hat Angst. Vielleicht ist sie gerade ruhig gestellt worden, aber sie ist ja wohl noch da und hat einfach scheiße Angst."

So ziemlich jedem entkamen Tränen und auch ich musste mir meine wieder wegwischen.

"Ich muss nochmal mit Mom reden", seufzte Timothy.
"Das bringt doch eh nicht's. Sie hört doch nur auf die Ärzte, was die sagen", meinte Liv.

"Wir gehen zu ihrem richtigen Arzt", kam es dann von mir.
"Wie hieß der gleich nochmal? Dr. Merle..oder Merk", überlegte ich.
"Dr. Mercle", kam es sofort von allen und jeder sprang begeistert auf.

"Vielleicht kann er ja deine Mutter überzeugen", sagte Hunter.
"Ich dachte da eher an etwas anderes", grinste ich.

Alle guckten mich verwirrt an und ich sprang begeistert von der Couch auf.
"Kommt mit!"

"Wohin?", fragte mein Bruder mich.
"Ins Krankenhaus."
"Jetzt?"

"Ja, natürlich jetzt!"

Bei Timothy im Auto fuhren Liv und Hunter mit und bei mir Mila, Carter und Mace.

Eilig fuhren wir ins Krankenhaus und fragten dann einige Krankenschwestern, wo Dr. Mercle wäre. Leider konnte uns keiner von den Damen etwas sagen. Ich wandte mich von einem weiteren Gespräch ab, als ich Dr. Mercle durch den Flur huschen sah. Schnell rannte ich ihm nach und rief nach ihm.

Verwirrt drehte er sich um und blieb stehen.

"Dr. Mercle, richtig? Ich bin-", wollte ich anfangen.
"Alec. Lexy's Freund", beendete er.
"Sie kennen mich noch?"
"Natürlich. Lexy's Fall war sehr besonders. Ich hoffe doch, dass es ihr gut geht?"

Er wusste alles über ihren Unfall. Das wäre meine Chance gewesen, alles herauszufinden.

Doch ich tat es nicht.

Lexy gegenüber.

Aus irgendeinem Grund wollte sie nicht, dass ich es schon wusste. Also würde ich warten.

"Nicht ganz. Kennen Sie auch den Freund von ihrer Mutter?"
"Ja, ein etwas unfreundlicher Besucher. Ich habe mal gehört wie er mit Alexa gesprochen hat."
"Ja, also Yannic und sie haben sich gestritten, als ihre Mutter nicht da war. Später hat er ihrer Mom erzählt, dass sie ihn geschlagen hätte. Ihre Mutter meinte es wäre das Beste für sie, sie in eine Psychiatrie zu stecken. Aber Lexy darf keinen Besuch haben. Ich mach jetzt dort ein Praktikum und Lexy ist total anders. Sie will nicht mehr laufen, reden oder essen und sie tut sich selber weh. Sie geben ihr total viele Tabletten und wir machen uns wirklich Sorgen um sie", plapperte ich drauf los.

Besorgt musterte der Arzt mich und meine dazu gekommenen Freunde.
"Es muss wohl ziemlich heftig sein, wenn ihr alle hier seid."
Wir nickten alle.

"Wir brauchen Ihre Hilfe. Sie müssen zu ihr und sie da rausholen. Wir wissen nicht, was wir machen sollen. Aber eins wissen wir. Sie muss da raus."

Er nickte nachdenklich.

"Was ist der Plan?"

Ein neues Kapitel:)

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ein neues Kapitel:)

Wie findet ihr Dr. Mercle?

Meinung zu diesem Kapitel?

Vielleicht kommt später noch ein Kapitel von Alec:)

Eure
Melli♡

Alec ~ Come back to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt