Eine Feder.
Eine kleine, schneeweiße Feder.
Sie schwebt.
Immer tiefer und tiefer hinab.
Um sie herum nur endlose Schwärze.
Sie fällt tiefer.
Und tiefer.
Tiefer.
Ob sie jemals ankommen wird?
Was auch immer ihr Ziel ist?
Oder ist es gar nicht ihr Ziel, sondern ihr Ende?
Ihr Neuanfang?
Dort, ganz unten.
In der Tiefe.
Dort liegt es.
Ihr Ziel.
Und sie schwebt immer weiter hinab, dem Ziel entgegen.
Immer weiter und weiter.
Um sie herum nichts als Schwärze.
Nichts.
Wie schön sich das Wort anhört.
N-i-c-h-t-s.
So zart, so sanft.
Sanft wie eine Feder.
Eine Feder.
Eine kleine, schneeweiße Feder.
Sie schwebt.
Immer tiefer und tiefer hinab...
Es ist hell. Zu hell. Vergeblich versuche ich, meine Augen noch weiter zusammenzukneifen.
Plötzlich spüre ich Finger, die zärtlich meine Hand umspielen. Ich zucke vor Schreck zusammen und fahre wie aus einem Alptraum hoch.
"Hey, schhh... Alles gut, ich bins doch nur." Meine Augen wandern von unseren, ineinander verschränkten, Händen zu Jonah, der auf meiner Bettkante sitzt. Meine Atmung beruhigt sich etwas als ich stumm in seine wunderschönen Augen blicke.
Erst als ich blinzele und somit unseren Blickkontakt unterbreche, nehme ich den beißenden Geruch von Desinfektionsmittel wahr. Verwirrt schaue ich mich um und schnappe erschrocken nach Luft als ich erkenne, wo ich bin: Ich liege in einem Krankenhausbett in einem lieblos eingerichteten, steril weißen Zimmer. Die Sonne scheint durch die halb geöffneten Jalousien und durchflutet das Zimmer, wodurch ich wegen dem stark blendenden Weiß die Augen zusammenkneifen muss.
"Wieso bin ich im Krankenhaus?", will ich Jonah fragen. Doch nach dem ersten Wort bricht meine Stimme ab und nur ein Krächzen kommt aus meinem Mund. Ich räuspere mich und wiederhole die Frage. Jonah lächelt mir, liebevoll und besorgt zugleich, zu. "Du hattest eine Panikattacke und bist bewusstlos geworden, deswegen haben dein Bruder und ich dich lieber hierher gebracht."
Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Doch nach einem kurzen Moment fällt mir alles wieder ein. Mein Gespräch mit Jonah wegen Corbyn. Und auch Jonahs Frage, was mir ansonsten noch auf dem Herzen liegt. Das war dann wohl der Auslöser für meine Panikattacke. Dadurch hatte ich wieder an ihn denken müssen. Schnell verbanne ich meine, sofort erneut aufsteigenden, Ängste in die hinterste Ecke meines Kopfes.
"Achso.", antworte ich also nur lahm. "Du hast seit gestern früh durchgeschlafen." Erschrocken blicke ich ihn an. Durch die schnelle Bewegung tanzen Sterne vor meinen Augen, weshalb ich mich langsam wieder nach hinten in die Kissen fallen lasse."Echt? Das tut mir Leid." Jonah lacht leise. "Das muss dir doch nicht Leid tun, was ist denn daran so schlimm, dass du bis jetzt geschlafen hast?" "Ich weiß nicht, wir hatten doch eigentlich unser erstes Date für gestern Abend geplant und jetzt hab ichs einfach verschlafen." Schuldbewusst luge ich zu Jonah rüber. "Ach das meinst du. Das ist doch nicht schlimm, Cassie, wir holen es einfach nach. Hauptsache dir geht es gut." Dankbar lächele ich ihn an und streiche gedankenverloren über seine Hand, in der meine fast komplett verschwindet, weil sie so klein und Jonahs so groß ist.
"Wie geht's dir denn inzwischen?", unterbricht Jonah die Stille. "Gut, denke ich." Lächelnd drückt er meine Hand. "Okay. Soll ich den anderen auch Bescheid sagen, dass du wieder wach bist und sie kommen können, oder willst du dich erst noch ein bisschen ausruhen?" Ich schüttele den Kopf und setze mich wieder auf. "Nein, nein, hol sie ruhig. Ich möchte sowieso wieder nach Hause, also müssen die Ärzte mitbekommen, dass es mir wieder gut geht." "Okay, dann geh i- Warte, du willst nach Hause? Heißt das...?"
Als ich Jonahs enttäuschten und traurigen Blick sehe, merke ich, wie "zweideutig" meine Bemerkung, dass ich nach Hause möchte, war, also beruhige ich ihn schnell. "Nein, nein, nein, ich möchte nicht nach Hause, sondern zurück zu euch nach Hause. Ich fühle mich bei euch anscheinend bereits wie zuhause, wenn ich eure Villa so selbstverständlich mein Zuhause nenne. Tut mir Leid."
Bei meinen Worten atmet Jonah erleichtert auf. "Ich dachte schon... Du bist bei uns natürlich immer herzlich willkommen, was immer auch sein mag, okay? Ich hätte echt nicht gewusst, was ich machen soll, wenn du so plötzlich einfach wieder zu dir nach Hause fliegen würdest." Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, als er mich in eine Umarmung zieht. "Was würde ich nur ohne dich tun, Cassie..." Jonah drückt mich noch enger an sich und atmet an meinem Hals tief ein, wie um meinen Geruch in sich aufzunehmen. Verträumt seufzend kuschele ich meinen Kopf an seine Brust, was Jonah ein Lachen entlockt. Er löst sich von mir, streicht mir liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht und verschwindet Richtung Tür.
Kurz davor bleibt er allerdings nochmal stehen und dreht sich um. "Übrigens kannst du es ihr ruhig erzählen, ich vertraue ihr." "Was?", frage ich irritiert und schaue Jonah hinterher, der sich, ohne etwas zu sagen, umgedreht hat und weggegangen ist.
A/n:
Naaaa, was denkt ihr, was Jonah damit gemeint hat??
P.S: Sorry, dass es so kurz ist, aber ich habe mir vorgenommen öfters Kapitel zu veröffentlichen, dafür kürzer, damit ihr nicht mehr so lange warten müsst. Findet ihr das besser oder hättet ihr lieber wieder längere Kapitel dafür aber auch längere Wartezeiten?
Ach ja, übrigens bin ich mit diesem Kapitel irgendwie überhaupt nicht zufrieden, aber es musste ja irgendwie weitergehen...
LG Lisa :)

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𝐈 𝐡𝐚𝐭𝐞 𝐲𝐨𝐮, 𝐈 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐲𝐨𝐮 || 𝐖𝐡𝐲 𝐃𝐨𝐧'𝐭 𝐖𝐞 𝐅𝐅
Фанфик𝔼𝕤 𝕕𝕒𝕦𝕖𝕣𝕥 𝕝𝕒𝕟𝕘𝕖 𝕍𝕖𝕣𝕥𝕣𝕒𝕦𝕖𝕟 𝕒𝕦𝕗𝕫𝕦𝕓𝕒𝕦𝕖𝕟, 𝕊𝕖𝕜𝕦𝕟𝕕𝕖𝕟 𝕖𝕤 𝕫𝕦 𝕫𝕖𝕣𝕤𝕥ö𝕣𝕖𝕟 𝕦𝕟𝕕 𝕖𝕚𝕟 𝕘𝕒𝕟𝕫𝕖𝕤 𝕃𝕖𝕓𝕖𝕟 𝕖𝕤 𝕨𝕚𝕖𝕕𝕖𝕣 𝕙𝕖𝕣𝕫𝕦𝕤𝕥𝕖𝕝𝕝𝕖𝕟. **Erster Teil** -> Fortsetzung: "I hate that I love...