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Z A C H

"Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott, es schneit!", schreie ich begeistert, renne zur Terassentür und reiße sie auf. Fasziniert blicke ich in den Himmel, von dem sich unendlich viele Schneeflocken ihren Weg auf die Erde bahnen.

Jacksie und Cash kommen, angelockt von meinem Geschrei, auch angerannt und stellen sich neben mich. Zu dritt blicken wir begeistert in den Himmel.

"Wow. Ich habe schon so lange keinen Schnee mehr gesehen." Verwundert schaue ich zu Cash. "Was? Wieso?"
Sie wendet ihren Blick nur widerwillig von den Schneeflocken ab. "Meine Mum und ich waren in den letzten Jahren im Winter immer irgendwo im Urlaub, wo es keinen Schnee gab. Afrika, Spanien, Australien, so was halt." "Aber warum? Schnee ist doch so toll!" Um meine Aussage zu unterstreichen hebe ich eine Handvoll Schnee vom Boden auf, werfe sie in die Luft und stelle mich darunter. "Ja, ich weiß, erzähl das mal meiner Mum. Aber sie... sie kommt mit dem Schnee nicht zurecht, weil... naja, mein..." Sie bricht ab und ihr Blick schweift gedankenversunken in die Ferne.

Ich lege ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter und werfe Jacksie einen besorgten Blick zu. Er erwidert ihn mindestens genauso besorgt und dreht sich ebenfalls zu Cash. "Was ist los?", fragt er sanft und berührt Cash kurz am Arm. Sie richtet ihren Blick langsam wieder auf uns und zögert. "Naja... Ach, was soll's, ich wollte es euch ja sowieso noch sagen. Aber lasst uns dafür reingehen und Jonah dazuholen." "Okay." Verwirrt folge ich Jacksie und ihr wieder nach drinnen.

"Ich hole noch kurz Bell, bin gleich wieder da.", sagt Cash und verschwindet nach oben.

C A S S A N D R A

Ich klopfe an die Tür des Gästezimmers, in dem sich Bell für die nächsten Tage eingerichtet hat.

Als sie mir die Tür öffnet, schleicht sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. "Sandra! Was gibt's?" Ich erwidere ihr Lächeln und trete ein. "Ich habe vor, den Jungs jetzt von ihm zu erzählen." Langsam verblasst ihr Lächeln und macht einer besorgten Miene Platz. "Bist du dir sicher? Dazu musst du den Jungs zu hundert Prozent vertrauen können, aber das weißt du ja." Ich nicke und atme tief durch. "Ja, darüber bin ich mir im Klaren. Aber sie waren alle so lieb zu mir, ich denke die Jungs verdienen es, über meine Vergangenheit Bescheid zu wissen." "Okay, wenn du das sagst, dann stehe ich vollkommen hinter dir." Ich schenke Bell ein warmes Lächeln und ziehe sie in meine Arme. "Danke, das weiß ich sehr zu schätzen. Ich bin so froh, dass du hier bist... Ich muss dir übrigens noch was erzählen."

Neugierig wie Bell nun mal ist, setzt sie sich aufs Bett und klopft neben sich, um mir zu bedeuten, zu ihr zu kommen. Also lasse ich mich neben sie aufs Bett fallen und erzähle ihr von meinem Konflikt mit Corbyn. Zumindest von dem gerade eben, unseren Kuss verschweige ich ihr lieber - so schwer es mir fällt - denn davon darf keiner etwas wissen. Damit würde ich sie außerdem sowieso nur unnötig beunruhigen, schließlich habe ich das alles schon mit Corbyn, der Jonah inzwischen hoffentlich versichert hat, dass zwischen uns nichts läuft, geklärt.

Nachdem ich ihr alles ausführlich geschildert habe, legt mir meine beste Freundin einen Arm um die Schultern und zieht mich an sich. Sie seufzt. "Oh Mann, du und Corbyn, ihr seid echt... ihr seid echt der Hammer." Verwundert werfe ich ihr einen Blick von der Seite zu. "Wie meinst du das?" Sie zuckt mit den Schultern und grinst verschmitzt. "Naja, obwohl ihr euch die ganze Zeit streitet, könnt ihr anscheinend irgendwie nicht ohne einander und findet wie durch Zufall immer wieder zusammen. Aber, ganz ehrlich? Ich glaube nicht, dass es Zufall ist. Es ist Schicksal." Sie grinst mich siegessicher an.

Ach Gott, das habe ich ja noch gar nicht erzählt. Bell ist etwas "spirituell" angehaucht. Das heißt, sie legt gerne Tarotkarten, besteht darauf, die Zukunft voraussehen zu können und glaubt nicht an Zufälle. Sie denkt, alles passiert aus einem bestimmten Grund, den wir jedoch nur selten direkt erkennen. Und obwohl ich daran nicht wirklich glaube, muss ich zugeben, dass Bell schon so einige Male mit dem Recht hatte, was sie "vorausgesehen" hat.

𝐈 𝐡𝐚𝐭𝐞 𝐲𝐨𝐮, 𝐈 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐲𝐨𝐮 || 𝐖𝐡𝐲 𝐃𝐨𝐧'𝐭 𝐖𝐞 𝐅𝐅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt