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C O R B Y N

Eigentlich sollte ich ja dringend mit Christina über ihr merkwürdiges Verhalten sprechen, denn so komisch ist sie sonst eigentlich nie drauf, aber heute Abend habe ich darauf einfach keinen Bock. Ich will mir von ihr nicht die Party verderben lassen, sondern einfach nur mit meinen Freunden feiern. Und das werde ich jetzt auch tun.

Entschlossen bahne ich mir einen Weg durch die ganzen Leute, von denen die meisten Freunde, Bekannte oder Verwandte sind. Aber anstatt jetzt groß Gespräche mit ihnen anzufangen, lächele ich ihnen nur zu, schlage sie zur Begrüßung kurz auf die Schulter oder umarme sie, dann gehe ich weiter und habe dabei ein bestimmtes Ziel vor Augen: Jack, der am Mischpult steht und für die Musik sorgt.

Nachdem ich endlich bei ihm angekommen bin, tippe ich ihn auf die Schulter und warte kurz, bis er seine Kopfhörer abgesetzt hat. "Hey, was hältst du davon wenn wir ein kleines Trinkspiel zur Auflockerung veranstalten?", frage ich ihn begeistert. Er zuckt mit den Schultern. "Meinetwegen, so lange alle, die mitmachen, auch wirklich schon 18 sind." Ach ja, der verantwortungsvolle Jack. Aber er hat ja recht, wir wollen das ganze hier ja schließlich legal halten. "Klar.", antworte ich also schmunzelnd. "Okay, such schon mal ein paar Leute zusammen, wir treffen uns dann im Garten." Ich nicke und mache mich auf die Suche nach Mitspielern.

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Jonah, Jack, Zach, Daniel, Cassandra, Bell, Max, Jason, Stacy, Lilya und ich sitzen mit Kissen im Kreis auf dem Rasen unseres Gartens, in der Mitte ein Tablett mit genau 22 Shots. Um uns herum sind ein paar Heizpilze aufgebaut, die eine angenehme Wärme ausstrahlen, sodass es mit dem, im Schein der bunten Lampions leuchtenden, Schnee um uns herum echt gemütlich ist.

"Okay, also ich habe mir gedacht, dass wir ja mal ein Trinkspiel ausprobieren könnten, das mit Musik zu tun hat. Reihum liest jeder eine Zeile eines Liedes vor, die auf der obersten Karte des Stapels steht und derjenige, der rechts daneben sitzt muss die Zeile vervollständigen und sagen, wie der Song heißt. Kann die Person das nicht, muss sie einen Shot trinken. Und das geht so lange, bis alle Shots leer sind.", erkläre ich das Spiel und schaue dann fragend in die Runde. "Noch Fragen?" Alle schütteln mit dem Kopf, also gebe ich den Kartenstapel an Stacy weiter, die rechts von mir sitzt.

"Okay, ich muss sie aber nicht singen, oder?" Ich schüttele den Kopf. "Na gut: Tonight the Super Trouper..." Rechts neben ihr sitzt Lilya. "... lights are gonna find me, shining like the suuun, smiling having fuuun, feeling like the number ooone... ", singt sie sofort begeistert - aber leider auch sehr schief - und fragt dann grinsend: "Soll ich noch weiter?" "Bloß nicht, Gott bewahre!!!", ruft ein, sichtlich schon mehr als nur angetrunkener, Typ und torkelt so schnell davon, wie ihn seine wackligen Beine tragen können. Alle brechen in Lachen aus und auch ich kann mich nicht zurückhalten. Tja, betrunken ist man eben oft ehrlicher als nüchtern. Lilya tut beleidigt, steigt aber kurz darauf auch mit in unser Lachen ein und fügt noch leise hinzu: "Das Lied heißt übrigens "Super Trouper", falls das jetzt irgendjemand noch nicht wissen sollte."

C A S S A N D R A

Nach ein paar Minuten bin ich an der Reihe. Dani, der links neben mir sitzt, schmunzelt als er seinen Song sieht und raunt mir zu: "Das wirst du so was von wissen." Okay... Dann liest er grinsend die Zeile vor: "All these precious moments..." "... that we carved in stone are only memories after all... "Memories" von Shawn Mendes!", rufe ich sofort begeistert. "Ha, wusst ichs doch, das ist viel zu einfach für dich. Ist das nicht sogar eins deiner Lieblingslieder?", fragt Dani lächelnd und legt mir einen Arm um die Schultern. "Mhm, das ist es tatsächlich.", nicke ich zustimmend und nehme, erleichtert dass ich keinen Shot trinken muss, die Karten, die mir mein Bruder hinhält. Nachdem ich kurz durchgelesen habe, was darauf steht, lese ich meine Zeile für Max vor: "My heart stops when you look at me..." "... just, one, touch, now baby I believe, this, is, real, so take a chance, and don't ever look back, don't ever look back! Whooooop, "Teenage Dream" von Katy Perry!!!", singt meine Cousine gut gelaunt. Ich nicke lachend. Max hat anscheinend schon ein paar Drinks hinter sich.

Plötzlich schnappt sie sich einen Shot und schüttet ihn sich buchstäblich herunter, obwohl sie das eigentlich gar nicht hätte tun müssen. "Äh, ja, also eigentlich...", will Corbyn sie verbessern, lässt es dann aber doch sein. "Uhhh, okay, gib her!", ruft Max sich schüttelnd und wedelt lachend zu den Karten herüber, die ich immer noch in den Händen halte.

Mit hochgezogenen Augenbrauen reiche ich sie ihr und grinse Corbyn an, der mir gegenüber sitzt. Auch er wirft mir ein belustigtes Grinsen zu und deutet an, als würde er etwas aus einer Flasche trinken. Ich lache leise, weil es wirklich süß aussieht. Als Corbyn mein Lachen bemerkt, fährt er sich durch die Haare und lächelt glücklich. Ich beiße mir auf die Unterlippe, grinse ihm nochmal zu und konzentriere mich dann wieder auf das Spiel.

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Eine Weile und einige Shots später bin ich wieder dran. Erneut schaut Dani sich seine Karte an und liest dann vor: "Going out tonight changes..." Erwartungsvoll schaut mein Bruder mich an. Doch diesmal weiß ich es nicht. Verdammt. Bestimmt ist es richtig einfach, ich stehe einfach nur total auf dem Schlauch.

Hilfesuchend schaue ich in die Runde und sehe, wie Corbyn unauffällig auf seinen Pullover deutet. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Was bitteschön will er mir denn damit sagen? Jetzt zupft er an seinem Pulli herum und versucht anscheinend, mir damit irgendetwas klar zu machen. Ich zucke ergeben mit den Schultern und blicke dann wieder zu Dani. "Ich habe keine Ahnung." "Okay. Es wäre: Going out tonight changes into something red, her mother doesn't like that kind of dress... Der Song heißt "Night changes" und ist von One Direction."

Jetzt wird mir so einiges klar. Corbyns Pullover ist rot. (A/n: Bild wie immer oben :)) Lachend schaue ich zu ihm, der ebenfalls grinst und mit den Schultern zuckt.

"Cheers!", ruft Max und hält mir einen Shot hin. Angeekelt schaue ich die durchsichtige Flüssigkeit in meinem Glas an, schließe dennoch die Augen und exe ihn schnell. Ich gebe ein komisches Geräusch von mir und schüttele mich als mir der Alkohol fast schon brennend die Kehle hinunterläuft. Bah, ist das widerlich.

Tja, das war dann wohl der erste Shot meines Lebens.

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Gerade trinkt Jason den letzten Shot, da höre ich eine - leider - bekannte Stimme. "Habt ihr mir etwa nichts übrig gelassen?" Das verrückte Mädchen von vorhin. Max erkennt sie ebenfalls und verdreht genervt die Augen. "Nein, wir waren eigentlich gerade fertig mit dem Spiel." Das Mädchen blickt meine Cousine abfällig von oben herab an und wirft ihre braunen Haare über die Schulter. "Gott, nicht du schon wieder." "Merkwürdig, genau das gleiche hab ich gerade auch gedacht.", erwidert Max gespielt verblüfft. "Wie schön.", schnappt das Mädchen. "Dann haben wir ja schon etwas gemeinsam. Vielleicht werden wir ja doch noch Besties.", meint Max scheinbar gleichgültig, steht im nächsten Moment jedoch auf, um mit dem Mädchen auf Augenhöhe zu sein, und spricht dann weiter: "Das bezweifle ich jedoch stark, außer du lässt dein nerviges Gehabe sein, was du eh nicht tust, also, nein, wir werden auf keinen Fall Besties." Damit dreht sie sich zu mir und sagt: "Komm, lass uns reingehen, ich hab keinen Bock auf die." "Hab ich nichts dagegen.", erwidere ich und folge ihr.

"Ja, verpisst euch einfach, Bitches, hier will euch sowieso keiner haben!", schreit Ms Gucci Kleid (A/n: Gute Idee, dankeschön), wie ich das unfreundliche Mädchen inzwischen getauft habe, und schaut uns abschätzig hinterher. Sie kommt mir wirklich bekannt vor. Seltsam.

"Spinnst du jetzt, Christina? Was haben die beiden dir denn getan?!", schreit Corbyn Ms Gucci Kleid wütend und ungläubig zugleich an. Ha! Da hast du's, Ms Gucci Kleid!, freue ich mich innerlich, erstarre im nächsten Moment allerdings und drehe mich langsam wieder zu den anderen um. Warte mal! Christina? Christina wie, Christina Christina? Christina wie, Corbyns Freundin Christina? Na Halleluja!

Wie kann jemand wie Corbyn bittschön mit jemandem wie Ms Gucci Kleid zusammen sein? Wie hält er es mit ihr aus und, wieso tut er sich das überhaupt an? Ich verstehs nicht. Echt nicht.

Entgeistert und mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen blickt Christina jetzt zu Corbyn. "Ich fass es nicht!", empört sie sich mit einer erschreckend schrillen Stimme, "Du stellst dich doch jetzt nicht allen Ernstes auf deren Seite!?" Dabei deutet sie wütend in Richtung Villa, wo wir immer noch einige Meter entfernt vom Sitzkreis stehen und warten wie sich der Streit weiterentwickelt. "Doch, das tue ich, weil ich nämlich auch keinen Bock auf dein albernes Rumgezicke habe. Du bist echt unglaublich!", fährt Corbyn seine Freundin an, stapft verärgert zu uns herüber und murmelt: "Kommt, wir gehen rein, ich brauche jetzt was zu trinken. Was starkes."

𝐈 𝐡𝐚𝐭𝐞 𝐲𝐨𝐮, 𝐈 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐲𝐨𝐮 || 𝐖𝐡𝐲 𝐃𝐨𝐧'𝐭 𝐖𝐞 𝐅𝐅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt