Kapitel 9

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Achtung! Gewalttätige  Szene!!!

Lanas P.O.V.

Mit jeder vergehenden Sekunde verschärfen sich meine Sinne. Das Pochen ihrer Hauptschlagader hat mich in ihren Bann gezogen und ich kann meinen Blick nicht mehr abwenden.

Ihr Duft von Lilien und Tulpen ist das einzige, an das ich denken kann. Alles andere verschwimmt und rückt in den Hintergrund.

Ein ganz kleiner Teil von mir sträubt sich gegen die Idee Karin umzubringen. Ich bin mir dessen innerlich auch, bewusst aber er ist stärker.

Stell dir vor, wie lecker sie schmecken wird. Wie großartig sie aussehen wird, wenn sie vollkommen wehrlos und ängstlich unter uns liegen wird, während wir ihr langsam und qualvoll die Kehle rausreißen!

Ich höre sein Lächeln aus seiner Stimme und lasse mich anstecken. Das ist wirklich eine großartige Idee.
Bei dem Gedanken spanne ich mich an und schnalle mich ab. Durch das Klicken des Sicherheitsgurtes aus den Gedanken gerissen, schaut Karin kurz zu mir rüber, runzelt die Stirn und schaut dann wieder nach vorne.

„Nur weil wir gleich da sind, heißt das nicht, dass du dich abschnallen solltest, Lana. Schnall dich die letzten Meter wieder an.“

Ich ignoriere sie und ziehe mein linkes Bein an. Gleich kann ich auf sie springen und sie wird mir ausgeliefert sein!

Meinen Oberkörper in ihre Richtung gewendet, höre ich meinem Wolf zu, wie er mir eine detailreiche Beschreibung gibt, wie ich sie am besten angreife.

Jetzt!

Sofort spanne ich alle meine Muskeln an und strecke mich schon nach Karin aus, da steigt sie einfach aus. Ein aufgebrachtes Knurren entfährt meinem Wolf und ich schließe mich ihm an.

Hat sie gemerkt, dass ich sie angreifen wollte und läuft weg von mir?

Ich springe auf. Bin in nur wenigen Sekunden aus dem Auto ausgestiegen und will ihrem Duft folgen, da bemerke ich, dass sie ins Haus führt.

Wir sind am Haus. In der gesamten Nachbarschaft leben nur Menschen. Wehrlose, schwache Menschen. Ich werde mich um sie kümmern, sobald Karin aus dem Weg geräumt ist.

Voller Freude gehe ich auf das Haus zu. Ich kann es mir schon bildlich vorstellen, wie sie die Augen weit aufreißen und versuchen wegzulaufen. Aber gegen mich haben sie keine Chance. Ich bin viel zu stark. Mächtig.

Diese Erkenntnis dämpft meinen Blutdurst und reißt mich aus meinen blutigen Gedanken.

Ich weiß, ein großer Teil dieser Gedanken kommt von meinem Wolf. Ich will niemanden mehr verletzen.

Dieser Wunsch gibt mir genug Ansporn gegen meinen Wolf zu kämpfen.

Wag es nicht! Lana, hör mir zu. Ich weiß, du willst es auch. Kämpf nicht dagegen an, verdammt nochmal!

Ich habe aber genug. Ich schirme mich von ihm ab und befreie mich von seinen giftigen Gedanken. Das ist der einzige Weg, mich selbst zu kontrollieren. Ihn direkt anzugreifen und wegzuschieben würde nichts bringen, dafür ist er zu stark.

Zu oft bin ich ihm erliegen und zu viele Leben wurden deswegen zerstört.
Einzig und allein meine Seele, mein Sein, abzuschirmen, hilft für eine kurze Zeit die Kontrolle zu behalten und genug Kraft zu sammeln, um mir mein Serum zu injizieren.

Mit diesem Gedanken im Kopf beiße ich die Zähne zusammen und folge Karin ins Haus. Zu meinem Glück ist Karin in der Küche und sie kann mich nicht sehen. Auf sie zu treffen würde meine Anstrengungen zerstören. Mit seiner Beute vor den Augen, kann ihn nichts davon abhalten zu jagen.
Ihr Duft in der Luft sorgt schon dafür, ihm einen Energieschub zu geben.

Das Wispern eines WolfesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt