Kapitel 44

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Hallo meine Lieben!
Hier ist das neue Kapitel. Diesmal sogar pünktlich. Hoffe es gefällt euch :)

Adams P.O.V.

„Ich kann nicht viel versprechen, aber ich werde mein Bestes tun." Mit einem zuversichtlichen Lächeln auf den Lippen nickt sie mir zu, bevor sie das Heft in meiner ausgesteckten Hand annimmt.

„Das hat Priorität über alles andere, Dr. Salçik. Ich erwarte so schnell es geht eine Rückmeldung."

Verwundert zuckt ihr Blick für eine Sekunde runter auf das Heft in ihren Händen, bevor sie mir nickend ihr Verständnis zeigt. Ohne länger zu warten drehe ich mich herum und verlasse den Krankentrakt.

Das Heft wäre damit erledigt. Johann ist auf dem Weg in mein Büro, um uns erneut zu besprechen. Er müsste schon fast da sein. Sobald er da ist, rufe ich dann Noah an. Er hat noch immer nichts von sich hören lassen. Dabei hätte er mittlerweile etwas in Erfahrung bringen müssen. Drei Stunden sind genug Zeit dafür.

Ich behalte Recht. Johann steht mit dem Rücken zu mir am Fenster, als ich in mein Büro eintrete. „Johann!"

Er dreht sich um und schaut mich aus roten Augen an.

„Ich habe nichts. rein gar nichts. Habe die halbe Stadt abgefahren und nicht ein Hauch von ihrem Geruh war da!"

Zögerlich mache ich einige Schritte auf ihn zu. Er steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch, wie es scheint. Seine Hände zittern und seine Augen füllen sich schnell mit Tränen.

In mir braut sich ein Sturm auf bei seinen Worten. Ich habe nichts gefunden, was auf ihren Aufenthaltsort hinweist. Er hat auch nichts bezwecken können, außer seine Nerven zu verlieren. Was in dieser Situation, das absolut letzte ist, was ich brauche. Ich brauche einen rational denkenden Krieger, der sich von seinem Verstand leiten lässt und nicht von seinen Gefühlen.

Aber sogar ich erkenne, dass Johann nicht in der Verfassung ist mir hierbei zu helfen.

Nicht zu vergessen, dass ich ihn verstehen kann. Am liebsten würde ich alles kurz und klein schlagen und schreien, aber das würde sie nicht zurückbringen. Es würde mir nicht mal helfen sie zu finden.

„Ich habe ein Heft gefunden, Johann. Ich denke es gehört Jakob", teile ich ihm mit ruhiger Stimme mit. „Wir schaffen das schon. Lana ist stark, das hält sie aus." Hoffentlich.

Nach der Erkenntnis, dass Jakob höchstwahrscheinlich hinter dem Angriff auf das Rudel steckt, bin ich mir nicht mehr so sicher. Er könnte die Nerven verlieren und ihr wehtun. Er könnte die Kontrolle aufgeben und sich in seinen Wolf verwandeln. Wenn Lana auch nur in seiner Nähe ist, wird sie angegriffen werden und verletzt werden. Eine unkontrollierte Verwandlung ist das Gefährlichste, was einem Wolf passieren kann. Man hat keine Kontrolle auf die Umgebung und auf die eigene Handlung. Geschieht es in einer Menschenmenge, ist es nicht unüblich, dass sie alle sterben. Aber auch wenn sie nicht sterben, können sie nicht in ihr altes Leben zurück. Sie stellen eine Gefahr für unsere Gesellschaft dar. Meistens werden einige Strippen gezogen und sie landen in der geschlossenen Anstalt. Bis jetzt habe ich nur von einer einzigen Frau gehört, die sich erfolgreich dagegen gewehrt und etliche Wölfe abgewehrt hat, die sie zum Werwolfausschuss bringen sollte. Aber mehr weiß man auch nicht. Nach ihrer Flucht und den vielen Toten, die sie zurückgelassen hat, hat man nichts mehr von ihr gehört.

Der Wolf wird in fast allen Fällen exekutiert. Denn es liegt in seiner Verantwortung sich um sich und seinen Wolf zu kümmern, sodass genau diese Situation verhindert wird. Ein Wolf kann unter normalen Umständen nicht die Kontrolle übernehmen. In allen aufgezeichneten Fällen gab es einen gesundheitlichen Makel, den alle Wölfe ignoriert haben oder einfach auf die leichte Schulter genommen haben.

Das Wispern eines WolfesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt