Das Wispern eines Wolfes

Kapitel 29

Hallo meine Lieben!

Wie angekündigt ist hier nun das nächste Kapitel. Hoffe es gefällt euch :)

Adams P.O.V.

„Wisst ihr schon, wer es ist?", befrage ich Lars, während wir die Treppe runter laufen.

„Nein, ich habe sie nicht erkannt. Die Leiche ist aufgedunsen, ich weiß nicht, ob sie jemand erkennen kann. Die Statur der Leiche besagt, dass es ein Mädchen ist, vielleicht Anfang 20 oder jünger. Ihre Nägel waren zu krallen geformt, also gehört sie zu uns. Aber mehr konnte ich nicht erkennen."

„Wir warten also auf den Gerichtsmediziner. Wurde er schon gerufen?"

Lars wird bei meiner Frage blass und schaut mich erschrocken an. „Nein, sobald ich davon erfahren habe, bin ich zu dir gekommen."

In jeder anderen Situation wäre ich erleichtert. Aber gerade jetzt geht es um jede einzelne Sekunde, da die Leiche nicht auf Rudelgebiet gefunden wurde, das Opfer aber ein Werwolf zu sein scheint. Wenn die Menschen die Leiche sehen, wird es viele Fragen aufwerfen, die weder ich noch der Werwolfausschuss erklären können, ohne das Geheimnis der gesamten Werwolfrasse preiszugeben. Das ist keine Lösung.

Als wäre dies nicht schon schlimm genug, würden mich der Werwolfausschuss einer fahrlässigen Tat beschuldigen, die unsere Entdeckung zur Folge hatte. Sie würden mir nicht nur mein Rudel und mein Titel wegnehmen, sondern mich auch wegsperren. Natürlich ohne mir einen gerechten Gerichtsprozess zu bieten. Sie können mich einfach nicht leiden. Also muss ich diesen Vorfall ohne jegliche Intervention von Menschen klären.

Nickend schaue ich Chris zu, der mich sofort versteht und Richtung Krankenhaus läuft, um Dr. Rainhad zu rufen, sobald wir das Rudelhaus verlassen.

„Erzähl mir jetzt alles von Anfang an. Wer hat sie gefunden? Wann wurde sie gefunden? Ich möchte alles wissen, egal wie unwichtig es dir auch erscheint."

„Also gut. Drei Jugendliche sind vor einer knappen Stunde runter zum See. Sie haben nur etwas von einer Mutprobe erzählt. Konnten kaum sprechen, sie haben immer wieder gewürgt."

Unwillkürlich bleibe stocke ich im Laufen und schaue ihn fassungslos an. „Jugendliche haben die Leiche gefunden?!"

„Äh, ja. Hätte ich das vorher sagen sollen? Ich dachte nur wegen der Leich solltest du so schnell wie möglich..."

„Das ändert mein Vorgehen!" Wütend knurre ich auf und bitte telepathisch alles stehen und liegen zu lassen und runter an den See zu kommen.

Was ist denn los?

Drei Jugendliche haben eine Leiche gefunden. Da kann du sie besser befragen als ich. Ich verstehe nichts von Psychologie.

Bin auf dem Weg!

„Das nächste Mal fällst du mit der Tür ins Haus Lars! Alle wichtigen Informationen müssen sofort in der ersten Minute übermittelt werden. Das ist keine Übung!"

Am Waldrand angekommen, ziehen wir uns aus, verwandeln uns und laufen mit unseren Klamotten im Maul so schnell wie möglich zum See. Wir meiden die offiziellen Wege und die Wanderwege, um so lange wie möglich in unserer Wolfform laufen zu können. Das geht einfach schneller. Kaum kann ich den See durch die Bäume durchschimmern sehen, gebe ich Lars zu verstehen sich wieder zurück zu verwandeln.

Angezogen und mit Nerven zum Zerreißen gespannt laufe ich auf die drei Jugendlichen, die mehrere Meter vom See entfernt sitzen. Zwei von ihnen sind nass und zittern. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es nicht der Schock ist, da Werwölfe eine erhöhet Körpertemperatur haben. Die kalte Luft sollte ihnen nichts anhaben.