Kapitel 23

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Viel Spaß mit diesem etwas längeren Kapitel ala sonst meine Lieben!

Adams P.O.V.

„Da ist der Alpha, den ich kenne", ruft Ferdinand breit lächelnd.

Verwundert blicke ich von den Unterlagen vor mir auf und schaue auf. Und tatsächlich spielen mir meine Sinne keinen Streich. Vor mir steht Ferdinand.

Mit strahlenden Augen und ausgebreiteten Armen kommt er auf mich zu und zieht mich aus meinem Stuhl raus. Ich kann die überraschende Umarmung nur verunsichert über mich ergehen lassen, bevor er mich wieder loslässt.

Ich weiß nicht, ob ich sauer sein soll oder einfach nur erleichtert darüber, dass er mich nicht enttäuscht anschaut. Er hat mich angeschrien und eindeutig zu verstehen gegeben, dass er in mir keinen guten Alpha sieht. Nach dem Verschwinden meines Vaters und dem Tod meiner Mutter war er mein gesetzlicher Vormund. Aber viel mehr war er ein Freund und stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite. Es war ein Schlag ins Gesicht zu sehen, wie er sich von mir abwendet.

Aber jetzt ist er wieder hier. Schaut mich voller Stolz an wie zuvor. Wie es mein Vater all die Jahre zuvor getan hat. Ich kann ihm nicht die kalte Schulter zeigen!

„Ich wusste, dass du dich aus den wahnwitzigen Vorstellungen befreien kannst!"

Erstaunt entfährt mir nur ein verlorenes „Was?" von den Lippen. Ferdinand lacht bellend auf und schlägt mir mehrmals auf den Rücken.

„Deine Vorstellungen wegen Lana, Adam. Was denn sonst?" Mit hochgezogener Augenbraue und einem verschmitzten Lächeln schaut er mich an.

Ich bin mit dieser Situation dermaßen überfordert, dass ich meinen Kopf leicht schief stelle und ihn abwartend angucke. Ich bin glücklich, keine Frage. Aber es erscheint mir einfach surreal.

„Du wolltest Lana in ein Haus voller Werwölfe bringen, nachdem sie von einem Werwolf angegriffen wurde. Du hast nicht mit dir reden lassen. So stur wie du bist, hättest du es auch wirklich durchgezogen und das arme Mädchen nur noch mehr traumatisiert. Ich liebe dich Adam, aber du hast noch so viel zu lernen!" Er wirft mir einen vielsagenden Blick zu, dessen Bedeutung ich nicht verstehe. Ich wollte nur meine Gefährtin beschützen. Da ist doch nichts falsch!

Wie es in meiner Natur so ist, will ich widersprechen, aber er lässt mich nicht zu Wort kommen.

„Ich musste einen Streit vom Zaun brechen und Zweifel in dir als Alpha wecken, damit du es sein lässt. Einfache Psychologie. Ich habe dir gesagt du bist ein schlechter Alpha und du hast in den letzten Tagen sämtliche Materialien für die anstehenden Häuser bestellt und mit den Familien einen vorläufigen Grundriss dieser erstellt."

„Du hast mich manipuliert?" Ungewollt erhöht sich meine Stimme gegen Ende um mehrere Oktaven und Ferdinand lacht mich prustend aus. Sofort verschärft sich mein Blick und ich hoffe, er hört schnell wieder auf. Es ist schon peinlich genug. Als wäre das nicht genug, spüre ich plötzlich eine leicht Wärme in meinen Wangen und Ferdinand schüttelt leicht den Kopf. Beruhigt sich dann aber langsam wieder.

„Es war keine direkte Manipulation. Nein, so würde ich es nicht sagen. Eine andere Wahl hast du mir nicht mehr gelassen, du Sturkopf! Ich habe dich teilweise aufgezogen, Adam. Streite das nicht ab!", ruft er laut und schüttelt seinen erhobenen Zeigefinger vor meinem Gesicht herum. Meine Widerworte muss ich ein weiteres Mal runterschlucken.

„Ich wollte nur nicht, dass du deine Gefährtin vergraulst. Sie kennt Jakob und lebt seit einem Jahr mit ihm zusammen. Wenn du hingegangen und vor ihr schlecht gemacht hättest, wärst du der Böse, nicht er. Ob du recht hattest sei mal so dahingestellt."

Das Wispern eines WolfesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt