Das Wispern eines Wolfes

Kapitel 18

Ein weiteres Kapitel für euch meine Lieben!

Diesmal ist es ein etwas längeres Kapitel geworden, fast 3000 Wörter. Hoffe es gefällt euch! 

Was haltet ihr von Lanas Beziehungen mit ihren Mitmenschen? gibt es etwas, was ihr im laufe des Buches sehen wollt oder schon in den nächsten Kapiteln? Schreibt es mir gerne in die Kommentare und schaue wie es sich einbauen lässt :) Es können auch bestimmte Szenen aus der ersten Version sein. Ich weiß diese Fassung ist sehr anders aufgebaut. Da würde ich gerne eure Meinungen hören.

Mein Angebot mit den zwei Updates in der Woche steht immer noch. ihr könnt mir dazu gerne einen Tag nennen :)

Dann bis zum nächsten Mal!

Lanas P.O.V.

Ich spüre Jakobs Blick auf mir. Schon seitdem der Film, unser Film, läuft, schaut er mich an und nicht den Fernseher.

Er hat mich reumütig angelächelt und sich entschuldigt. Wie noch vor nicht einmal zwei Monaten hat er meine Hand genommen und mich hinter sich her ins Wohnzimmer gezogen, und dabei mit dem Daumen Kreise auf meinem Handrücken gezeichnet. Das Titelbild von „Alles steht Kopf" war auf dem Bildschirm zu sehen und jetzt sind wir schon fast in der Mitte des Films.

Ich werde nicht mehr schlau aus Jakob. Noch bis vor wenigen Wochen habe ich in ihm einen Bruder gesehen, den ich nie hatte. Habe mir gewünscht in diese Familie geboren zu sein, aber dann ist etwas geschehen und Jakob hat sich von mir distanziert. Karin und Johann haben wieder Druck auf mich ausgeübt, damit ich endlich anfange zu reden. Das hat ihn aber nicht irritiert. Es hat ihn nicht einmal interessiert. In meinen ersten Wochen ist das auch passiert, nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass Jakob mich abgeschirmt hat. Deswegen habe ich ihm auch vertraut, trotz meines Vorsatzes meine Distanz zu halten.

Ich habe zugelassen, dass er mich umarmt, habe sogar zuerst eine Umarmung initiiert. Es lief wunderbar. Ich hatte einen Bruder, habe in meiner Freizeit an der Formel gearbeitet und dann war da natürlich noch die mütterliche Aufmerksamkeit von Karin. Johann war etwas zurückgehaltener, ist er immer noch, aber er ist mir gegenüber auch aufgetaut.

Und nach letzter Nacht, weiß ich nicht wie er in Bezug zu mir steht. Würde er mich als Schwester lieben, hätte er mich in Schutz genommen. Er ist aber aggressiv geworden und hat Adam angegriffen und ich werde das Gefühl nicht los, dass ihn die Aussage von Adam, ich sei seine Gefährtin, so reagieren lassen hat.

So viele unbekannte Variablen auch nach einem ganzen Jahr in der Familie und ich weiß nicht, wie ich weiter meine geheime Mission verfolgen kann, wenn ich meine Beziehung zu Jakob anzweifle.

Jetzt wo ich darüber nachdenke, haben sich sogar Johann und Karin nicht über unser Auseinanderleben gewundert. Die wichtige Frage ist nur warum?

Plötzlich wird meine Hand mit einer Wärme umgeben und ich schaue überrascht dahin. Jakob hat seine Hand auf meine Hand gelegt. Langsam wandert mein Blick zu seinem Gesicht und ich treffe auf ein unsicheres Lächeln. Es hat sich nicht verändert. Er hat sich nicht verändert. Er ist noch immer vorsichtig in meiner Nähe und sanft. Außer heute Mittag. Seine Grobheit kann ich mir nicht erklären.

In letzter Zeit kann ich mir vieles nicht erklären. Ein leiser Seufzer entfährt mir und ich senke den Blick.

„Ich habe eine schlechte Nachricht bekommen, Lana. Ich weiß, ich hätte meine Wut nicht an dir auslassen sollen. Es tut mir leid. Wird auch nie wieder vorkommen!", verspricht er mir inbrünstig und verstärkt seinen griff um meine Hand.

Mir kommen Zweifel. Seitdem ich auf Adam getroffen bin, habe ich mir unerklärliche Gefühle, sehne mich nach ihm, obwohl ich ihn nicht kenne und alles läuft schied, was früher nie ein Problem dargestellt hat. Was wäre, wenn es auch auf Jakob zutrifft? Was, wenn Adam es geschafft hat auch auf ihn einzuwirken, so wie er auf mich wirkt? Das würde sein Verhalten in den letzten Tagen erklären. Und vielleicht weiß, Jakob mehr darüber und war deswegen wütend genug ihn anzugreifen.