#25

509 41 5
                                    

Pov Manu:
Mit einem unbestimmten Blick musterte er meinen Oberkörper. Doch dann wendete er ihn ruckartig ab und nahm das nasse Handtuch in die Hand. Vorsichtig tupfte er damit über die roten Stellen an meinem Bauch und meinen Armen um den Kaffee zu entfernen. Keiner sagte ein Wort. Uns beiden war die Situation unangenehm. Auch als er mir die Kühle Patts auf meine Wunde Haut legte blieb es still.

Als ich fertig verarztet war, seufzte er und sah mir dann direkt in die Augen. "Manu...", fing er an. "Ich...also..äh..ich hätte vielleicht wirklich mit dir reden sollen und nicht so abweisend zu dir sein dürfen. Ich hoffe du verzeihst mir." Sanft lächelte ich ihm zu und nickte leicht. Zum Antworten blieb mir keine Zeit, da er schon weiter redete. "Bevor ich so gemein zu dir war, habe ich dir doch erzählt, dass es da eine Person gibt in die ich mich verliebt habe, weißt du noch?", fragend schaute er mich an. "Klar wieso sollte ich das auch vergessen?", lächelte ich ihn an.

Hätte ich die ganze Wahrheit erzählt hätte ich wohl sagen müssen, ja aber ich habe mein bestes gegeben es zu vergessen, hat nur nicht so geklappt wie ich es wollte. Die Erinnerung tat weh. Die Erinnerung wie mein Herz zersprungen ist, selbst die schönen Erinnerungen taten weh.

Zum Beispiel als er mich gefüttert hat, obwohl ich ihn doch füttern wollte. Und als er mich danach nicht von seinem Schoß lassen wollte, weil er es mag bei mir zu sein. Oder als er davor gesagt hat, dass er mich niedlich findet. Jedesmal hat mein Herz schneller geschlagen, die Schmetterlinge in meinem Bauch sind wild herum geflattert und ich war einfach nur glücklich. Ich hätte vor Glück die ganze Welt umarmen können. Patrick hätte mir auch gereicht, meine Welt, meine Insel auf die ich mich flüchten konnte nachdem ich ganz alleine war und mein Anker, der mich sicherte und mir halt gab.

Doch dann mit einmal war alles weg. Meine Welt wurde zerstört, ich weiß nicht ob es der Klimawandel war oder doch eine Meteorit aber das ist Nebensache, die Tatsache das meine Welt kaputt war, war schlimm genug. Meine Insel wurde überschwemmt bis nichts mehr von ihr zusehen war. Ja und mein Anker? Der hat sich gelöst und ich wurde in den Sog der Trauer und des Leidens gezogen. Ich wurde unter Wasser gezogen, mir wurde meine Luft zu atmen weggenommen und ich war alleine.

Ich bemerkte gar nicht wie Tränen über mein Gesicht liefen und erst als Patrick sie mir sanft wegstrich kehrte ich mit meinen Gedanken wieder in die Realität, das hier und jetzt, zurück.

Patrick sah mich besorgt an: "Es wird besser, es wird nicht ewig weh tun", erklärte er leise und legte sich neben mich auf das Sofa, während er mich sanft an sich zog. Das die Kühlpatts dabei nun alle von der Couch gefallen waren störte keinen wirklich. Seufzend und noch immer weinend vergrub ich mein Gesicht in Patricks Halsbeuge. Wir beide wussten das er mit dem was er gerade gesagt hatte, nicht nur die Schmerzen durch den Kaffee meinte.

Er wusste das es mir nicht gut ging, nur dachte er wahrscheinlich ich weinte wegen meiner Familie. Immer wieder verließen leise Schluchzer meine Kehle und Patrick drücke mir leichte Küsse auf den Kopf, während er sanft Muster auf meinen Rücken malte.

559 Wörter

A/n: Keine Ahnung wieso ich beim schreiben auf einmal so poetisch geworden bin..

Ich glaube so war das nicht geplant //Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt